Die Installation auf dem Flachdach der Schule ging schnell von der Hand: „Die Kaskade ist bei der Buderus-»Logatherm GWPL 41kW« bereits vorinstalliert und verrohrt, sie wird vormontiert auf Stahlträgern geliefert. Dadurch hatten wir weniger Aufwand bei der Montage“, so Frank Bernkurth von der Lodewick GmbH. Praktisch: Durch die Aufstellung auf dem Flachdach war keine zusätzliche Abgasleitung für die Gas-Wärmepumpen nötig. Im Schaltschrank sind zudem alle relevanten Bauteile vorverdrahtet, externe Bauteile und Regelung werden an dafür vorgesehenen Klemmen angeschlossen. Die Wartung ist vergleichbar mit der eines Gas-Brennwertkessels.
Eigener Strom aus Brennstoffzellen
Ergänzt wird das Heizsystem durch zwei Brennstoffzellen „BlueGEN BG-15“ vom Hersteller SOLIDpower. Die Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFC) dienen als Beistelllösung zu den Brennwertkesseln und sind mit einer thermischen Leistung von maximal 1,7 kW bei einer Rücklauftemperatur von 30 °C (0,9 kW bei Rücklauftemperatur 50 °C) hydraulisch in die Pufferspeicheranlage eingebunden. Die Brennstoffzellen nutzen ebenfalls den Energieträger Erdgas und erzeugen zugleich Strom und Wärme – ihre Hauptfunktion liegt darin, die elektrische Grundlast der Gesamtschule von 3 kW zu decken. Überschüssiger Strom entsteht somit nicht, weil der erzeugte Strom vollständig selbst verbraucht wird. Bei höherem Bedarf, beispielsweise im Schulbetrieb, wird zusätzlich Strom aus dem Netz bezogen.
Eine übergeordnete Gebäudeleittechnik steuert das Heizsystem. Integriert sind hier die digitalen Regelgeräte „Logamatic 5313“ der beiden Gas-Brennwertkessel. Jedes Regelgerät hat eine serienmäßige Modbus- sowie eine IP-Schnittstelle und kann mehrere Module aufnehmen, beispielsweise um weitere Heizkreise anzusteuern oder zusätzliche Wärmeerzeuger zu integrieren. Die Montage ist auf dem Kessel, an der Kesselseite oder an der Wand möglich. Alternativ zur Steuerung über die Gebäudeleittechnik lassen sich die Regelgeräte auch über das 7-Zoll-Touch-Display und die Tasten bedienen. Den aktuellen Betriebsstatus zeigt ein großer LED-Lichtstreifen in der entsprechenden Farbe an, der Status der Anlage ist so auch aus der Ferne gut zu erkennen.
Fazit
Auch im Gebäudebestand lassen sich innovative Technologien für eine besonders effiziente Heiz- und Warmwasserbereitung kombinieren. Die KGS Bad Lauterberg ist das beste Beispiel dafür, wie ein Gebäude aus den 1970er-Jahren mit der richtigen Systemexpertise so modernisiert werden kann, dass die Energiekosten um gut ein Viertel niedriger ausfallen als zuvor. Durch diese Einsparungen machen sich die Investitionskosten mittelfristig bezahlt.