Installation

Smart Home: Interview mit Dr. Peter Schnaebele, Geschäftsführer Robert Bosch Smart Home GmbH

Donnerstag, 14.07.2016

Auch die Integration von Partnern erhält eine zentrale Rolle. Wir etablieren ein offenes System für starke Partner, um den Nutzern eine übergreifende Lösung bieten zu können.

Für uns hat das Thema Datenschutz und -sicherheit im Bosch-Smart-Home-System höchste Priorität. Beispielsweise hat der Nutzer die volle Kontrolle über seine Nutzerdaten.

Wie Sie sehen, steht bei uns der Nutzer mit seinen Bedürfnissen immer im Mittelpunkt. Die einfache Installation und die intuitive Steuerung durch eine zentrale App tragen ebenfalls zu einer positiven "User Experience" bei. Durch diese Merkmale kann Bosch die Sicherheit bieten, die bei einem entsprechend jungen Markt hinsichtlich Glaubwürdigkeit und Vertrauen für Kunden kaufentscheidend sein wird.

**"Datenoffenheit" gilt als wichtige Grundlage dafür, dass Smart Home-Anwendungen die nötige Akzeptanz bei den Nutzern finden. Können auch Geräte anderer Anbieter in das Bosch-Smart-Home-System integriert werden? Wenn ja, auf welchen Kommunikationsstandard wird hierbei gesetzt? **

Ja, diese Möglichkeit besteht. Wir fokussieren uns zunächst auf die Integration von starken Marken wie Buderus, Junkers und Philips. Unser Ziel ist es, den Kunden eine durchdachte und ganzheitliche Lösung anzubieten, die ihm einen Mehrwert bietet. Hinzu kommt der Aspekt, dass wir sehr hohen Wert auf Datensicherheit legen.

Momentan entwickelt sich der Smart Home-Markt rasant. Wir beobachten die unterschiedlichen Ansätze und Marktteilnehmer mit großem Interesse und halten unser System für die Zukunft offen. Das Bosch-Smart-Home-System kommuniziert mit den ersten Produkten über ein verschlüsseltes proprietäres Funkprotokoll. Zusätzlich verwenden wir im System das Standard-Funkprotokoll "Zigbee" und ermöglichen außerdem eine standardisierte Kommunikation über "EEBus". Daher setzen wir bei der Vernetzung auf offene Standards, um das System so nutzerfreundlich wie möglich zu halten. Ein zusätzlicher USB-Port in der zentralen Steuereinheit, dem Bosch-Smart-Home-Controller, stellt sicher, dass zukünftig auch andere Funkstandards ergänzt werden können, um die Zusammenarbeit mit Partnern für weitere Geräte auszubauen.

**Mit welchen Partnern arbeitet Bosch beim Thema Smart Home aktuell zusammen? **

Heizungsanlagen von Buderus und Junkers können in das Bosch-Smart-Home-System eingebunden werden: Integrierbar sind internetfähige Öl- und Gas-Wärmeerzeuger mit serienmäßig eingebauter IP-Schnittstelle oder mit einem nachrüstbaren IP-Gateway und Systemregler, welche die installierenden Fachunternehmen in kompatible Heizgeräte einbauen. Mit dieser intelligent vernetzten Gesamtlösung wird das Bosch-Smart-Home-System noch komfortabler und energieeffizienter, da immer genau so viel Wärme bereitsteht wie gerade benötigt wird.

Im Bereich Licht arbeitet Bosch mit dem Partner Philips zusammen. Die Leuchten der Philips-"Hue"-Produktfamilie lassen sich über das Bosch-Smart-Home-System steuern. So kann die Beleuchtung nach den individuellen Vorlieben mit einem Klick über die Bosch-Smart-Home-App angepasst und zum Beispiel die Wohnung von unterwegs beleuchtet werden und so bewohnt erscheinen.

Bosch-Smart-Home ist ein offenes System und es ist geplant, dieses auszubauen und weitere Partner in den verschiedensten Domänen zu integrieren.

**"Datensparsamkeit", "Datensicherheit" und "Datenschutz" sind beherrschende Schlagworte, wenn es um intelligente und vernetzte Gebäude bzw. Gebäudetechnik geht. Wie erfüllt Bosch diese Themen mit Leben? **

Die Rechte der Nutzer haben höchste Priorität und erfüllen das Maximum an Standard für Datenschutz und Datensicherheit. Unter anderem hat Bosch hierfür ein "Center of Competence" für Produktsicherheit eingerichtet. Das Bosch-Smart-Home-System schützt alle persönliche Daten, indem sie im Smart-Home-Controller gespeichert werden. Nur bei ausdrücklicher Aktivierung, etwa bei der Nutzung der Smart-Home-App von unterwegs, werden genau die Daten über das Internet verschickt, die der Nutzer für die Anwendung freigibt. So hat er volle Transparenz und bestimmt selbst, ob und in welchem Umfang er Daten in die Cloud geben möchte. Dabei arbeiten wir mit einer Bosch-spezifischen Cloud mit Standort in Deutschland (sie unterliegt also dem deutschen Datenschutzrecht), die dem Nutzer einen sicheren und bewussten Umgang mit seinen Daten garantiert.

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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