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Wärme

Solarfocus - Pionier im Bereich Kombikessel

Freitag, 12.12.2014

Solarfocus beschäftigt sich mit der Entwicklung, dem Bau und dem Vertrieb von solar- und umwelttechnischen Produkten mit den Schwerpunkten Biomasseheizung, Solaranlagen, Speicher- und Frischwassertechnik. Die Komplettlösungen des Heiztechnik-Spezialisten aus St. Ulrich bei Steyr kommen – mit einem Leistungsbereich von 2,9 bis 420 kW – sowohl im privaten Wohnbau als auch in Gewerbe- und Industriebetrieben zum Einsatz. Mit welchen Systemen das Unternehmen Trends setzt, zeigt dieser Beitrag.

2013, das war ein Rekordjahr für Solarfocus – gerade der deutsche Markt hat Spaß gemacht. Die Produktpalette des österreichischen Unternehmens, vor allem die Stückholz-, Pellet-, Hackgut- und Kombikessel, hat bei Heizungsbauern, Planern, Architekten, Fachhändlern sowie privaten und öffentlichen Auftraggebern hierzulande großen Anklang gefunden. Der Umsatz war entsprechend prächtig. Klar und nur logisch, dass die erfahrene Solarfocus-Führungsmannschaft diese positive Entwicklung mit der Gründung einer eigenen Deutschland-Niederlassung in Lorsch bei Heppenheim belohnte.

Mit einem symbolischen Spatenstich folgte Mitte September 2014 nun der nächste Schritt: Die Niederlassung in Südhessen wird zur Vertriebszentrale für Deutschland ausgebaut. Auf dem Areal mit einer Fläche von etwa 4.100 m² werden unter anderem ein 1.000 m² großes Büro- und Schulungszentrum sowie ein ebenso großes Lager für Service-, Ersatzteile und Messematerial ihren Platz finden. Der Betrieb soll im Herbst nächsten Jahres starten, etwa 40 Mitarbeiter kümmern sich dann um die Belange der Kunden. Für die inzwischen 750 Partnerbetriebe in Deutschland ergibt sich hieraus ein noch engerer Kontakt zum Heiztechnik-Spezialisten.

Wichtigster Absatzmarkt: Deutschland

Solche Investitionen kosten natürlich Kraft, setzen Vertrauen in einen sich gut entwickelnden europäischen Heiztechnikmarkt voraus und erfordern vor allem eine solide wirtschaftliche Basis. Kontinuität im Management nicht zu vergessen. Für letzteres stehen seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1993 Johann Kalkgruber, verantwortlich für Produkt­entwicklung, Vertrieb und Marketing, Johann Grossauer, Einkauf und Personal, sowie Johann Hinterplattner, Kundenservice. Durch den Erwerb des Biomassekessel-Herstellers Prüller konnte sich Solarfocus 1997 jahrzehntelange Erfahrung in Sachen regenerativer Energiesysteme sichern.

Johann Kalkgruber, Johann Hinterplattner und Johann Grossauer.
Quelle: Solarfocus
Johann Kalkgruber, verantwortlich für Produktentwicklung, Vertrieb und Marketing, Johann Hinterplattner, Kundenservice, sowie Johann Grossauer, Einkauf und Personal (v.l.n.r.).

Heute bildet die Firmenzentrale in St. Ulrich bei Steyr den Dreh- und Angelpunkt für 182 Mitarbeiter. Von hier aus gehen die Kessel, Speicher, Kollektoren, Systeme und Komponenten in die Haupt­exportländer Deutschland, Schweiz, Ita­lien, Ungarn, Frankreich, Spanien, Ru­mänien und Irland.

Das Ergebnis der engagierten vertrieblichen Aktivitäten: eine Exportquote von gut 70 Prozent. Die Unternehmensgeschichte zeigt deutlich, dass konsequente Weiterentwicklung der Motor von Solarfocus ist. So treten die Oberösterreicher den derzeitigen Markttrends und -entwicklungen – z.B. schwächelnder Markt für solare Wärme, sinkende Nachfrage nach Biomasse- Lösungen im Neubau-Bereich – selbstbewusst entgegen.

"Wir haben einen Rückgang bei Neubauten zu verzeichnen, da der Kleinanlagenmarkt leicht rückläufig ist. Hausbauer sind immer noch eine Zielgruppe, wir haben unsere Produkte aber auch dem Bedarf angepasst", so Johann Kalkgruber. Des­wegen habe man aufgerüstet in Richtung höherer Feuerungsleistungen und setze noch konsequenter auf den Systemtechnik-Gedanken.

Seit 15 Jahren im Programm: Pellet/Stückholz-Kombikessel "therminator II"

Der Kombikessel
Quelle: Solarfocus
Mit dem Solarfocus-Kombikessel "therminator II" hat man die Wahl zwischen mehreren Brennstoffen. So kann der Heizkessel in einer einzigen Brennkammer Stückholz, Pellets oder Hackgut verwerten.

Im Bereich der Biomasse hat das Unternehmen denn auch schon 2006 den Allroundkessel "therminator II" weiterent­wickelt. Wie der einprägsame Name vermuten lässt, kann man mit diesem Kombikessel im Holzlager so richtig aufräumen! Denn der Heizkessel ermöglicht es, den jeweils optimalen Brennstoff zu verwenden. Er ist erhältlich als reiner Stückholzkessel, Pellet/Stückholz-Kombi­kessel oder Hackgut/Stückholz-Kombi­kessel. Dreißig Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Holzvergaserkesseln ist die Grundlage für ein ausgereiftes Produkt. Ein großzügig dimensionierter Edelstahlfüllraum ist auch für 50 cm Stückholz geeignet und ermöglicht lange Nachlege­intervalle.

Der Kombikessel kann mit einer automatischen Stückholz-Zündung ausgestattet werden. Das bedeutet, dass der Kessel mit Brennstoff gespeist wird, die Zündung aber automatisch zu vorgegebener Zeit erfolgt. In der Stückholzausführung des "therminator II" werden Kessel mit den Leistungen 18, 27, 36, 49 und 60 kW angeboten.

Die Pellet/Stückholz-Kombikessel sind in den Leistungen 22, 30, 40, 49 und 60 kW lieferbar, die Hackgut/Stückholz-Kombikessel decken die höheren Leistungen 40, 49, 60 kW ab – seit gut einem Jahr bietet Solarfocus die Hackgutausführung auch mit 30 kW Leistung an. Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95,4 Prozent erreicht die Pelletvariante die besten Werte.

Der Kombikessel "therminator II" setzt – wie alle Solarfocus-Produkte – auf die Sturzbrandtechnik. Dabei erfolgt der Abbrand nach unten, was eine restlose Verbrennung des Brennstoffs (Stückholz, Hackgut, Pellets) garantiert. Durch die gestürzte Verbrennung wird die Asche automatisch mit der Verbrennungsluft nach unten in die Aschenlade transportiert. Der heiße Brennraum ist somit frei von bewegten, verschleißanfälligen Mechaniken.

"Im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrennungssystemen kann bei der Sturzbrandtechnik auf aufwendige Reinigungsmechanismen wie Wenderost, Kipp­rost oder Walzenrost im Brennraum verzichtet werden", hebt Geschäftsführer Johann Kalkgruber den Vorteil der Verbrennungstechnologie hervor und ergänzt: "Der »therminator« ist unser stärkstes Produkt."

Zu Recht, denn viel spricht für den Kombikessel: Neben den „inneren Werten“ (Verbrennung) können auch die "äußeren Werte" (Design und Regelung) überzeugen. "Seit 15 Jahren haben wir Kombikessel im Programm. Echte Kombikessel wohlgemerkt, die zwei Brennstoffe in einer Brennkammer verwerten können", schickt Kalkgruber ein weiteres gewichtiges Argument für den Biomassekessel ins Rennen und unterstreicht den hohen Anspruch, den sein Unternehmen im Bereich der Forschung und Entwicklung hat.

Einschubschnecke, Zellradschleuse und Getriebemotor eines Kessels.
Quelle: Solarfocus
Die Leistung der F&E-Abteilung steckt im Detail: Dadurch, dass Einschubschnecke, Zellradschleuse und Getriebemotor auf einer gemeinsamen Achse liegen, können die Holzpellets geräuscharm und jederzeit rückbrandsicher vom Zwischenbehälter in den Brennraum transportiert werden.

Ein Verdienst der intensiven Ent­wicklungsarbeit sowohl am Rechner als auch im Labor sind so zum Beispiel auch die sogenannten Reibahlen zur Reinigung der Wärmeübertrager. Anstatt wie üblich über einen Hebelmechanismus Spindeln oder Federn auf und ab zu bewegen, wird jede einzelne Reibahle mit einem Motor gedreht. Dabei reinigt die rotierende Schabekante die Oberfläche der Wärmeübertrager so rückstandsfrei, dass eine Nachreinigung nicht mehr nötig ist. Neben den rotierenden Schabekanten sorgen außerdem strömungsoptimierte Leitbleche auf den Reibahlen für einen optimierten Übergang der Abgaswärme zum Wasser.

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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