Diese Bestandteile können ohne eine kontinuierliche Abscheidung zu Störungen führen. So setzt sich Magnetit an Hocheffizienzpumpen an und Luft behindert nicht nur den Wärmeübergang, der enthaltene Sauerstoff beschleunigt zusätzlich chemische Reaktionen und damit die Korrosion. Zusammen mit Spirotech, einem Spezialisten für die Konzeption flüssigkeitsgeführter Anlagen, plante der Bauherr den Einsatz von Luft- und Schlammabscheidern. Ziel ist es, das Systemwasser als wesentliche Anlagenkomponente kontinuierlich zu schützen. Dazu kommen verschiedene Geräte zum Einsatz:
Blick auf die Komponenten
Die beiden Schlammabscheider "SpiroTrap MB3" in der Dimension 22 mm wurden jeweils vor den Hocheffizienzpumpen installiert. Ein solches Gerät wird vom kompletten Volumenstrom durchflossen, wobei das innen sitzende "Spirorohr" die schwebenden Teilchen verlangsamt und sie in den Auffangbereich absinken lässt. Die magnetischen Partikel bis 5 µm Größe bleiben ebenfalls haften, denn der Schlammabscheider verfügt über eine Manschette mit einem starken Magnet.
Die Abscheidung selbst erfolgt später im laufenden Betrieb während einer üblichen Wartung. Dazu wird die Magnetmanschette nach unten abgezogen und alle Partikel werden in den Auffangbereich geleitet. Nun kann das Entleerungsventil geöffnet werden – durch den Anlagendruck wird das schmutzige Füllwasser ausgespült.
Zusätzlich zur Schlammabscheidung übernehmen die beiden eingesetzten "SpiroCombi" auch die Funktion der Luftabscheidung. Diese wurden erstens in den Heizungsvorlauf und zweitens in den Vorlauf zur Betonkerntemperierung, jeweils vor den Hocheffizienzpumpen, platziert.
Die dauerhafte Abscheidung der Luft im Systemwasser übernimmt zusätzlich ein "SpiroVent", der zwischen Puffer- und Saisonalspeicher installiert wurde. Dort findet, neben der Solarpumpe, über das Jahr gesehen die größte Umwälzung des Systemwassers statt. Der Standort wurde gewählt, da im Solarvorlauf aufgrund der Gewährleistung der Solarthermie keine Komponenten verbaut werden durften.
Erste Erfahrungen
Im Betrieb zeigte sich bereits nach wenigen Monaten: Die Leistung des Systems wird wie prognostiziert erreicht. Der Ertrag wird für die drei Speicher (Boden unter, vor und hinter dem Plusenergiehaus) jeweils getrennt gemessen. Hinzu kommt die Datenerfassung für die Wärmemenge im Heizkreislauf.
In den ersten dreieinhalb Betriebsmonaten vom 19.05. bis 1.09.2016 wurde bereits ein Plus von 10.000 kWh erzielt. Davon wurden lediglich etwa 20 Prozent für den Haushaltsbedarf benötigt, 80 Prozent konnten in den Saisonalspeicher geführt werden. Dadurch stieg die Temperatur im Erdreich auf 25 °C.
Zusätzlich konnten in etwa zehn Wochen durch die Sommerkühlung mit Hilfe der Betonkerntemperierung rund 900 kWh in das Erdreich vor und hinter dem Gebäude transportiert werden. Hier wurde eine Temperatur von 22 °C erreicht. Diese gespeicherte Wärme wird die seitliche Auskühlung des Speichers unter dem Haus signifikant verringern. Die Anlage wird in einem Turnus von sechs Monaten gewartet, um die Funktion der Komponenten zu prüfen. Dabei werden auch die Luft- und Schlammabscheider kontrolliert.