Eine Kaskade aus vier Junkers Gas-Brennwertthermen "Cerapur Maxx ZBR 100-3 A 21" mit einer Heizleistung von vier Mal 95 Kilowatt (kW) unterstützt die Solaranlage, um eine konstante Betriebstemperatur zu sichern. Die Solarthermie-Anlage liefert bei Colonia zwar vorrangig Prozesswärme für die Waschstraße, versorgt aber auch die Arbeitsräume der Werkhalle mit Warmwasser und Heizwärme. Die Frischwasserstation "TF 40-3" liefert bis zu 40 Litern Trinkwasser pro Minute bei konstanten Zapftemperaturen bis 60 Grad Celsius. In der kalten Jahreszeit wärmen Radiatoren und eine Fußbodenheizung mit einer Gesamtleistung von 30kW Büroräume und Lager.
Zur Anlage gehören außer den Kollektoren auf dem Dach und der Brennwert-Kaskade im Technikraum unter der Waschstraße auch insgesamt fünf Anlagenmodule für sämtliche Komponenten sowie drei 2.500-Liter-Pufferspeicher mit Schichtladetechnik.
"Die Anlagenmodule werden in Abstimmung mit unseren Planern im Werk maßgeschneidert vorkonfektioniert und als Paket am Stück in den Technikraum eingebracht", sagt Vorländer. "Die Techniker und Installateure unserer Fachpartner müssen die einzelnen Module vor Ort nur noch hydraulisch anbinden. So entfallen der zeitraubende Einbau und das Anschließen von Pumpengruppen, Steuerventilen, Temperaturfühlern, Wärmeübertragern etc." Auch die elektronische Verdrahtung ist bereits vorkonfektioniert – die einzelnen Komponenten lassen sich bei der Montage einfach miteinander verbinden.
Insgesamt beweist das ausgeklügelte System, dass das Thema Sicherheit bei der Planung der Anlage eine zentrale Rolle gespielt hat. Die Röhrenkollektoren auf dem Dach können nicht "abgeschaltet" werden. Wenn sich die Wärmeträgerflüssigkeit in den Kollektoren immer weiter erhitzt, ohne dass Energie abgeführt wird, besteht das Risiko, dass die Flüssigkeit verdampft. Um Schäden zu vermeiden, muss die erzeugte Energie daher ständig abgeführt werden – auch wenn gerade kein Fahrzeug gewaschen wird, beispielsweise an Wochenenden und Ruhetagen. Das gilt vor allem während der Sommermonate, wenn an heißen Tagen auf den Solarthermieplatten Temperaturen von 70 bis 80 Grad Celsius entstehen und die Pufferspeicher voll sind. Dann lassen sich solare Überschüsse zum einen in insgesamt 120 Meter lange Deckenstrahlplatten in den verschiedenen Hallenbereichen ableiten. Zum anderen steht ein unterirdischer Kaltwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 130 Kubikmetern bereit, in den überschüssige Energie über einen Wärmetauscher abgeleitet werden kann.
"Die Anlage muss einen sehr hohen Wärmebedarf meistern – und dies zu sehr unterschiedlichen Taktzeiten“, sagt Planer Aretz. „Die hier zum Einsatz kommende Solarthermie-Anlage deckt diesen Bedarf an sonnigen Tagen problemlos ab und wird bei Bedarf von der Gas-Brennwertanlage unterstützt. Die große Herausforderung bei diesem Projekt war, mit den hohen Differenzen zwischen Wärmebereitstellung und Wärmeanforderung zurechtzukommen."
Sämtliche Leistungsparameter der Anlagen werden per verschlüsselter Datenfernübertragung verfolgt. Mithilfe dieses Monitoring-Services werden im Falle einer Fehlfunktion alle zuständigen Personen, wie Installateure, Inhaber und Kundendienstmitarbeiter automatisch per SMS oder E-Mail informiert. Dieser Service ist in den ersten zwei Jahren im Kundendienst von Junkers Bosch inbegriffen.
Stefan Imle von der Firma Olbertz ist sehr zufrieden: "Außer der Größe der Anlage war es vor allem die kurze Bauzeit von nur zwei Monaten, die Logistik und die Montage vor Ort, die uns vor große Herausforderungen gestellt hat. Dank der guten Zusammenarbeit mit Junkers Bosch konnten wir diese große Aufgabe jedoch erfolgreich meistern. Das Ergebnis spricht für sich!"