Erneuerbare Energien

Thermische Solaranlagen für Wärmenetze - Teil 2: Wirtschaftlichkeit

Dienstag, 12.07.2016

Der Standort

Im ersten Teil dieses Beitrags wurde zur Reduktion der Vielzahl relevanter Parameter das Beispiel-Wärmenetz für Würzburg gewählt. An anderen Standorten ist die jährlich im Mittel verfügbare Einstrahlung von der von Würzburg mitunter deutlich verschieden, wie Abb. 9 zeigt.

Mittlere Einstrahlung verschiedener Standorte bei 30° Kollektorneigung und Südausrichtung (Abb.9).
Quelle: Ritter XL Solar GmbH
Mittlere Einstrahlung verschiedener Standorte bei 30° Kollektorneigung und Südausrichtung (Abb.9).

Die Ausrichtung

Bisher wurden keine Kosten für die Bereitstellung der Aufstellfläche für die Kollektoren berücksichtigt. Tatsächlich gilt es aber, den maximalen Solarertrag aus der Grundfläche statt aus der Kollektorfläche zu ziehen bzw. ein Optimum zu finden. Die Ausrichtung der Kollektoren mit 30° nach Süden führt in unseren Breiten bei Wärmenetzen nahezu zum Maximum des solaren Kollektorjahresertrags. Eine geringere Neigung führt zu niedrigeren Erträgen, gestattet jedoch bei gleicher Verschattung kleinere Kollektorreihenabstände, was zu höheren Grundflächen-Jahreserträgen führt. Auch eine Ost-/Westausrichtung reduziert zwar den Kollektorertrag, kann aber durch Verdichtung den Grundflächenertrag erhöhen. Wenn die Solaranlage nur im Sommer gebraucht wird, ist die Ausrichtung eine andere als bei einer stärkeren Orientierung auf Winterbetrieb. Die Erläuterung und Lösung der Aufgaben zur technisch und wirtschaftlich optimalen Anordnung und Ausrichtung der Kollektoren hat den Umfang eines weiteren Teils zum Thema "Thermische Solaranlagen für Wärmenetze".

Fazit

Dezentrale solare Fernwärme in Wels
Quelle: Ritter XL Solar GmbH
Dezentrale solare Fernwärme in Wels.

Wenn thermische Solaranlagen auch bei typischen deutschen Wärmenetztemperaturen noch hohe Wärmeerträge erbringen können, ist ihr Einsatz zur Primärenergie- und CO2-Einsparung nicht nur technisch gut entwickelt, sondern auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Technisch wäre damit heute schon eine weitgehende Primärenergie-Unabhängigkeit möglich, praktisch fehlt es dazu mit Sicherheit kurzfristig an geeigneten Kollektor-Grundflächen und aus betriebswirtschaftlicher Sicht sollte man sich vorerst mit höchstens 25 Prozent Solarwärme am Wärmemix begnügen, was angesichts der aktuellen Nachfrage nach Solarwärme als Folge der Strom-Subventionspolitik schon ziemlich utopisch anmutet.

Von Rolf Meißner
Leiter Forschung & Entwicklung, Ritter XL Solar
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