Unterschiedliche Wärmeabgabesysteme
Für die Wärmeabgabe wird in Verbindung mit einer Wärmepumpe häufig eine Fußbodenheizung empfohlen. Steht eine Kernsanierung des Gebäudes an, kann die Nachrüstung einer Fußbodenheizung durchaus sinnvoll sein. In den meisten Fällen bietet sich hier ein klassisches Nass-System an. Allerdings ist die nachträgliche Einbringung einer Fußbodenheizung in ein Bestandgebäude mit hohem Installationsaufwand und hohen Kosten verbunden.
Im Gegensatz zu einem Neubau muss im Bestandsbau der vorhandene Fußboden herausgerissen werden. Die Fußbodenheizung kann auch gefräst werden, was aber ebenfalls ein starker Eingriff in den Wohnraum ist. Aktuelle Fußbodenbeläge müssen zum Beispiel entfernt werden. Zudem wird bei einer Fußbodenheizung für jeden Raum eine Einzelraumregelung mit entsprechender Verkabelung benötigt. Zu den höheren Anschaffungs- und Montagekosten gegenüber anderen Heizsystemen ist auch die Trägheit des Systems ein Nachteil, das heißt es arbeitet mit Zeitverzögerung. Zudem hat eine Fußbodenheizung sehr eingeschränkte Kühlmöglichkeiten beziehungsweise nicht sehr angenehme, was in Zeiten immer wärmerer Sommermonate ebenfalls nachteilig sein kann.
Eine Wärmepumpe lässt sich auch mit Heizkörpern betreiben, denn bei den Vorlauftemperaturen reichen bei einigen Heizkörpern schon 50 °C aus. Somit wäre der Betrieb einer Wärmepumpe mit derartigen Heizkörpern im Bestandsbau zwar möglich, allerdings sind Wärmepumpen am effektivsten bei Vorlauf-/Rücklauftemperaturen von 35/30 °C. Selbst wenn man sich mit einem Temperaturbereich von 45/40 °C begnügt und dafür beispielsweise herkömmliche Heizkörper des Typs 22 (1.429 W, 75/55 °C) nutzen will, müsste die bisherige Heizfläche mit 1.000 mm Breite und 600 mm Höhe auf 2.800 mm Breite vergrößert werden, um auf eine Systemtemperatur von 45/40 °C und eine Leistung von 1.541 W zu kommen. Der Austausch alter Heizkörper gegen größere Heizkörper ist jedoch selten möglich, weil etwa der erforderliche Platz nicht vorhanden ist oder die Leistungszahl (COP) zu gering ausfällt.
Eine effektive Alternative zu den genannten Wärmeabgabesystemen sind ventilatorunterstützte Heizkörper. Die Ansicht, dass eine Wärmepumpe im Einfamilienhaus nur mit einer Fußbodenheizung funktioniere, ist mit der Entwicklung der Niedertemperaturheizkörper endgültig zum Mythos geworden. Die auch Wärmepumpenheizkörper genannten Geräte sind eine komfortable Lösung für das Einfamilienhaus – im Neubau und im Bestand. Die Heizkörper erreichen auch mit niedrigen Systemtemperaturen eine vergleichsweise hohe Leistung und sorgen für eine höhere Effizienz der Wärmepumpe.
Zudem können viele Wärmepumpenheizkörper neben der Heizfunktion auch kühlen. Während ältere Wärmepumpenheizkörper durch die Geräusche der Ventilatoren den Komfort in den Räumen schon mal störten, sind die modernen Wärmepumpenheizkörper in der Regel so konzipiert, dass die Ventilatoren im Komfortbetrieb kaum hörbar sind. Dies trifft insbesondere zu, wenn Querstromventilatoren in den Heizkörpern zum Einsatz kommen. Gegenüber Axialventilatoren hat der Querstromventilator erhebliche Vorteile dort, wo ein gleichmäßiger, breiter Luftstrom gebraucht wird. Durch die relativ geringen Luftgeschwindigkeiten ergibt sich zudem ein leises Laufverhalten. Axialventilatoren dagegen müssen schon per se lauter sein, da mehrere gleich laute Schallquellen im Heizkörper verbaut sind, die sich addieren.
Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus
Das Einsparpotential bei Austausch alter Gas- oder Ölheizgeräte gegen eine Wärmepumpe und moderne Wärmepumpenheizkörper im Einfamilienhaus wird im Folgenden mit einer Beispielrechnung dargestellt. Zum Einsatz kommt dabei der Wärmepumpenheizkörper „PowerKon LT“ von Kampmann, laut Hersteller eines der stärksten und zugleich leisesten Geräte am Markt. Der Heizkörper ist mit einem besonders leisen strömungsoptimierten Querstromventilator und einem energiesparenden EC-Motor ausgestattet. An der Luftansaugöffnung befindet sich ein „ISO Coarse“-Permanentluftfilter.