Die Politik hemmt die KWK, so der Markteindruck von Bernhard Peters, Geschäftsführer von E-quad Power Systems. Und zwar unabhängig davon, ob das BHKW mit einem Verbrennungsmotor oder mit einer Mikrogasturbine betrieben wird. So hätten sich durch die Änderungen bei der EEG-Umlage die Amortisationszeiten von KWK-Anlagen für Kunden teilweise verdoppelt. Einige Kunden hätten ihre KWK-Anlage sogar allein aus Wirtschaftlichkeitsgründen abgeschaltet.
E-quad Power Systems bietet BHKW auf Basis von Capstone Mikrogasturbinen an, aktuell in sechs Leistungsklassen zwischen 50 kW und 1.000 kW elektrische Leistung. Die thermische Leistung der Anlagen liege entsprechend zwischen 100 kW und 1.430 kW, bei direkter Abgasnutzung zwischen 128 kW und 1.950 kW.
Ein Vorteil der Mikrogasturbine sei der geringe Wartungsaufwand. Dank der Luftlagerung aller rotierenden Teile würden Schmier- oder Kühlmittel entfallen. Die Lebensdauer wird mit 80.000 Betriebsstunden angegeben. Kunden in Industrie und Gewerbe würden die Mikrogasturbinen neben der Stromerzeugung bereits in vielen verschiedenen Anwendungsgebieten nutzen, von der direkten Nutzung der im Abgas enthaltenen Abwärme als Heißluft im Bereich Ziegel/Betonsteine oder Kartonagen, über den Einsatz von Warm-/Heißwasser im Bereich Mineralwasser oder Thermalbad, bis zur Erzeugung von Dampf für Brauereien oder von Kälte für den Großhandel.
Aktuell bietet Kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung seine Baureihe Mephisto in sechs Modulgrößen im Leistungsbereich zwischen 16 kW bis 50 kW elektrisch bzw. 35 kW bis 101 kW thermisch an. Die modulierbaren BHKW sind serienmäßig mit Brennwerttechnik ausgestattet. Je nach Modell können sie mit Erdgas und Flüssiggas bzw. mit Klärgas und Biogas betrieben werden.
Das Unternehmen hebt besonders die vollständig geschlossene thermoakustische Kapselung hervor. Sie sorge für geringe thermische Verluste und niedrige Schallemissionen der anschlussfertigen Module. Besonders aus dem Bereich der Contractoren sei der Wunsch nach einer zusätzlichen Anlage mit kleinerer Leistung gekommen. Deshalb habe man sich dazu entschieden, das Leistungsspektrum mit der Mephisto G8 mit 8 kW elektrischer Leistung zu Mitte dieses Jahres nach unten abzurunden.
Ihr Leistungsspektrum erweitert hat auch RMB/Energie. Mit dem neoTower Premium S+ ergänzt das seit 2015 zur japanischen Yanmar Gruppe gehörende Unternehmen sein Produktspektrum um ein Gerät in der besonders nachgefragten mittleren Leistungsklasse.
Das kompakt gebaute BHKW liefert modulierend bis zu 9 kW elektrische und 22,9 kW thermische Leistung. Im Innern des Premium S+ befinden sich ein Dreizylinder-Gasmotor von Yanmar (für Erd- oder Flüssiggas) sowie ein Hochleistungs-Asynchron-Generator. Wie alle neoTower zeichne sich auch der Premium S+ aufgrund der Schwingungsentkoppelung und Gehäusedämmung durch besonders geringe Geräuschemissionen aus, betont RMB/Energie.
Besonders hervorgehoben wird auch die geringe Motordrehzahl von 1.525 Umdrehungen pro Minute. Dadurch werde der Verschleiß gesenkt und die Lebensdauer erhöht. In Verbindung mit einer Ölfüllmenge von 20 l werde ein Wartungsintervall von 8.000 Betriebsstunden erreicht.
Ziel der Produkterweiterung sei eine noch ausdifferenziertere Marktabdeckung. So decken die neoTower nun mit 14 unterschiedlichen Modellen in den sechs Leistungsklassen Living, Premium S, Premium S+, Premium M, Premium M+ und Premium L eine elektrische Leistung von 2 kW bis 50 kW ab. Somit könne man für praktisch jede Bedarfssituation vom Einfamilienhaus über den Einsatz im Gewerbe, in Hotels, größeren Wohnanlagen, in Kliniken und Freizeitanlagen wie Schwimmbädern eine maßgeschneiderte BHKW-Lösung anbieten. Denn eine eng am individuellen Wärme- und Strombedarf orientierte Leistung sei ein entscheidender Faktor für die optimale Amortisation der Anlage.
Die Erweiterung der Produktpalette unterstreiche auch das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens. Die Produkte kämen im Markt gut an, was auch von Mitbewerbern erkannt werde. So habe man für einzelne Modelle der neoTower beispielsweise Remeha, Elco oder Wolf bereits als OEM-Partner gewinnen können.
Bei SenerTec (Teil der BDR Thermea Gruppe) reicht das Spektrum ihrer Dachs Modellpalette von 0,7 kW bis yo20 kW elektrische Leistung. Dabei setzt man auf Brennstoffzellen, Stirlingtechnik und Verbrennungsmotoren. Einsatz findet der Dachs in den Bereichen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe oder öffentliche Gebäude, Hotels, Wohnheime oder Pflegeheime. Aktuell berichtete man über den neuen Dachs Pro G/F 20.0 mit bis zu 20 kW elektrische und 44 kW thermische Leistung.
Dieser kann jährlich bis zu 150.000 kWh Strom und 300.000 kWh Wärme liefern. Nachdem sich Motorhersteller VW aus diesem Marktsegment zurückgezogen hat, kommen für den Dachs Pro G/F 20.0 nun Motoren von Toyota zum Einsatz. Als Brennstoff stehen Erdgas, Biomethan und Flüssiggas zur Wahl.
Zielgruppe sind Anwendungen mit sehr hohem Bedarf an Strom und Wärme, beispielsweise große Gewerbebetriebe, Industrie, Hotels oder Wohnkomplexe von 30 Wohneinheiten. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sollte das zu versorgende Objekt pro Jahr aber einen Mindestwärmebedarf von 200.000 kWh für Heizung und Warmwasser sowie einen Stromverbrauch von mindestens 80.000 kWh aufweisen.
Wie man bei Sokratherm betonte, habe man im Laufe der Jahre inzwischen über 1.600 BHKW Kompaktmodule im Leistungsbereich von 50 kW bis 550 kW elektrisch und 80 kW bis 690 kW thermisch an Kunden aus der Versorgungswirtschaft und Industrie sowie an Contractoren, Hotels und Kommunen geliefert. In diesem Jahr präsentierte man besonders das neuentwickelte Modul GG 132.
Mit einer Leistung von 133 kW elektrisch und 196 kW thermisch eigne es sich besonders zur Versorgung mittelgroßer Objekte wie Heizzentralen für Nah- und Fernwärmenetze, Wohngebäude und Schwimmbäder. Zum Einsatz kommt ein neuentwickelter Saugmotor von MAN, der sich in dem Modul GG 100 auch als leistungsreduzierter Typ mit einer Leistung von 100 kW elektrisch und 164 kW thermisch besonders für den Einsatz in Objekten mit hohem Eigenstrombedarf wie Industriebetriebe, Krankenhäuser oder Hotels empfehle. Sokratherm stattet seine BHKW mit Industrie-PC aus, die vor Ort per Touchpanel bedient werden können und darüber hinaus über Internetzugang eine Fernüberwachung und Fernsteuerung ermöglichen.
Auch wenn man sich aus der Mikro-KWK zurückgezogen hatte, so setzt Vaillant doch weiterhin auch auf die KWK, das heißt, auf die Mini-KWK. Hier umfasst das Angebot derzeit drei Linien motorbetriebener BHKW mit 3 kW, 4,7 kW und 20 kW elektrischer Leistung. Während man den Messebesuchern das eco-Power 3.0 mit einer modulierenden Leistung von bis zu 3 kW elektrisch und 8 kW thermisch präsentierte, sei man zuletzt aber besonders bei Produkten mit der höheren elektrischen Leistung von 20 kW erfolgreich gewesen, berichtete Tillmann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland.
Dieses Leistungssegment sei gerade für Anwendungen attraktiv, bei denen viel Warmwasser verbraucht wird, wie Altenheime, kleine Hotels oder Metzgereien. Bei einer guten Jahresausnutzung sei dies bei möglichen Amortisationszeiten von deutlich unter sechs Jahren wirtschaftlich keine schlechte Investition.
Bei Wolf (Teil des Konzerns Centrotec Sustainable) schreitet die Neuorganisation im Bereich der KWK voran. Seit 2016 bündelt Wolf seine KWK-Lösungen für Erdgas, Flüssiggas, Biogas und Klärgas, die bis dato von Wolf und den Tochterunternehmen Kuntschar + Schlüter (2008 von Wolf übernommen) sowie Dreyer & Bosse (seit 2011 zu Wolf gehörig) angeboten wurden, unter dem Dach der neuen Geschäftseinheit Wolf Power Systems. Im Oktober vergangenen Jahres wurde Dreyer & Bosse Kraftwerke bereits zu Wolf Power Systems umfirmiert. Mit der für diesen Sommer geplanten Verschmelzung von Kuntschar + Schlüter auf Wolf Power Systems ist die Zusammenführung abgeschlossen. Die Produktion der BHKW wurde in Wolfhagen konzentriert.
Wolf Power Systems betreibt auch zukünftig von ihren beiden Standorten Wolfhagen und Gorleben das internationale Projektgeschäft im KWK-Segment. Im Marktauftritt will man weiter mit drei Marken präsent sein. BHKW Module für die Brennstoffe Erdgas und Flüssiggas sollen komplett unter der Marke Wolf Power Systems vertrieben werden.
Zukünftig wird Dreyer & Bosse die Marke für Systemlösungen im Bereich Biogas sein, der Name Kuntschar + Schlüter wird als Marke für Systemlösungen im Bereich Klärgas stehen. Das Produktspektrum werde auf vielfachen Kundenwunsch wieder nach kleineren Leistungen ausgebaut.
Bislang startete das Programm mit der GTK 18 (mit 18,3 kW elektrischer und 34 kW thermischer Leistung). Doch nachdem der Motorhersteller VW den eingesetzten Motor abgekündigt hat, fällt das Produkt nun weg. Dafür werden jetzt fünf neue Module im Bereich von 5 kW bis 20 kW elektrische Leistung mit aufgenommen. Damit decke man Anwendungen wie Mehrfamilienhäuser oder kleinere Gewerbelösungen mit ab. Das Programm für KWK-Lösungen reicht nun unter der Marke Wolf Power Systems von 5 kW bis 2 MW elektrische Leistung, die Marke Kuntschar + Schlüter deckt den Bereich von 25 kW bis 2 MW elektrische Leistung ab und Dreyer & Bosse bietet BHKW-Module von 50 kW bis 2 MW elektrische Leistung an. Dabei setzt man auf Motorhersteller wie MWM, MAN, Hoeckle und Toyota.