Im Jahr 1988 entwickelte Frese die erste Generation von patentierten dynamischen Volumenstromreglern. Heute kann das Familienunternehmen mit Stammsitz im dänischen Slagelse auf eine über 70-jährige Geschichte zurückblicken und will mit einer Exportquote von über 90 Prozent seine Position als ein führender Hersteller von dynamischen Regelventilen international ausbauen.
Ventile von Frese aus Dänemark kommen weltweit zum Einsatz
Donnerstag, 20.08.2015
Eine Stunde westlich von Kopenhagen, im Südwesten der Insel Seeland, liegt die Kleinstadt Slagelse mit Einkaufszentren, gemütlichen Märkten und einer lebhaften Cafészene. Hier ließ König Harald Blauzahn im Jahr 980 die bis heute gute erhaltene Wikingerburg Trelleborg bauen und Hans Christian Andersen drückte die Schulbank in der Lateinschule. Auch Børge Frese prägte die Geschichte der Stadt: Er gründete am 1. Mai 1944 im Keller seines Hauses eine kleine Metallgießerei. Aus dieser Ein-Mann-Werkstatt ist ein weltweit tätiges Unternehmen geworden: Heute ist Frese unter der Leitung von Børge Freses Enkeln Kim, Claus und Tina Sofie ein führender Hersteller von energiesparenden Ventilen zur Volumenstrom-, Druck- und Temperaturregelung. Die dynamischen Ventile werden weltweit zur präzisen Regelung von HLK-Systemen eingesetzt – in Kühlsystemen im Nahen Osten genauso wie in Heizanlagen in Europa.
Blick in die Vergangenheit: Von den Töpfen zu Ventilen
"In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg hat mein Großvater lediglich kleinere Maschinenteile für Abnehmer in der näheren Umgebung gegossen", erklärt Kim Frese, der heute als Vorstand Forschung und Entwicklung verantwortlich zeichnet. "Die gute Qualität seiner Arbeit sprach sich herum. Und bald schon kamen Kunden aus dem ganzen Land." Børge Frese weitete die Produktion aus und fortan entstanden Töpfe und Pfannen aus Aluminium sowie Kerzenleuchter und Türklopfer aus Bronze – dynamische Ventile waren damals noch Zukunftsmusik. "Mein Vater Johnni hat als Lehrling bei meinem Großvater angefangen und das Unternehmen im Jahr 1975 übernommen", ergänzt Tina Sofie Frese, die als General Sales Manager Nordic im Geschäftsbereich dynamische Ventile für den Vertrieb verantwortlich ist. "Er hat damals die Gelegenheit ergriffen, Ventile für Kühl- und Heizsysteme zu entwickeln." Im Laufe der folgenden Jahre wurde die Gießerei mehrfach erweitert, um Platz für die Fertigung von Ventilen für Sanitäranwendungen zu schaffen. Da Johnni und Børge Frese damit sehr erfolgreich waren, spezialisierten sie sich zunehmend auf die Herstellung von Ventilen aus Kupfer- und Stahllegierungen für Werften und Offshore-Betriebe. Im Jahr 1988 etablierte sich Frese dann als Pionierunternehmen: Die erste Generation von patentierten dynamischen Volumenstromreglern wurde entwickelt.
Heute werden die Ventile in großen Produktionshallen mit modernsten Anlagen vollautomatisch hergestellt. "Diese Anlagen sind der wichtigste Grundstein für die Fertigung unserer Regelventile", meint Claus Frese, als Global Projects Director zuständig für internationale Projekte des Geschäftsbereichs dynamische Ventile. "Sie erlaubten uns international in rund 50 Länder zu expandieren, unter anderem nach ganz Europa, Asien, Australien und in die USA." Auch das Unternehmen durchlief im Zuge der Expansion Veränderungen. 1989 wurde Frese in zwei selbstständige Geschäftsbereiche gegliedert: Frese Metal- & Stålstøberi A/S, eine hochmoderne Gießerei, und Frese A/S, zur Konzeption und Fertigung dynamischer Regelventile.
Blick in die Gegenwart: Größter Umsatz mit dynamischen Regelventilen
Im Jahr 2014 feierte Frese sein 70-jähriges Unternehmensjubiläum und generiert inzwischen einen Großteil des Umsatzes mit dynamischen Regelventilen. In den Produktionshallen in Slagelse ist die Betriebsamkeit zu spüren: Apparaturen erfüllen die Luft mit Stampfen und Zischen. Zahllose Maschinen schwingen von links nach rechts, transportieren Bauteile und setzen sie zusammen, präzise und schnell. Alleine vom Zusehen schwirrt einem der Kopf. Schwindelig kann einem auch angesichts der Produktionskapazität werden. "Sie liegt bei 300.000 Stück jährlich", bilanziert Jens Johansen, OEM-Projektmanager bei Frese. "Bis heute haben wir rund drei Millionen dynamische Ventile verkauft, wobei der Exportanteil mittlerweile bei über 90 Prozent liegt." Für viele dieser Ventile hält Frese Patente – nicht nur in Dänemark, sondern weltweit.
Weiterführende Informationen: http://www.frese.eu/de-DE
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