In beeindruckender Naturumgebung begeistert das Bergdorf Priesteregg mit inzwischen 18 Chalets die Besucher seit mehr als zehn Jahren.
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Verantwortungsvoll visionär
Ein Bergdorf meistert erfolgreich die Energiewende
Dienstag, 05.04.2022
Die Gästehäuser wirken wie ein gewachsenes Dorf und mehrere hundert Jahre alt, sind aber durch und durch moderne Neubauten – versteckt auf einem Hochplateau unterhalb der Leoganger Steinberge, unweit von Kitzbühel. Von 2018 bis 2021 stellte man hier komplett auf eine energieeffiziente Ausrichtung aller Hotelbereiche um und erreichte damit die für die Betreiberfamilie Oberlader bedeutungsvolle langfristige Nachhaltigkeit.
Umgeben von erholsamer Natur, Wald und Wiesen sind die einzigartigen Berg-Chalets – gebaut nach dem Vorbild der traditionellen Sennhütten – seit der Eröffnung im Jahr 2009 eine große Erfolgsgeschichte. Die urigen Hütten, die gemütlichen Stuben und knisterndes Kaminfeuer versetzen die Gäste in eine ruhige Atmosphäre. Während der gesamten Planungsphase der An- und Umbauten standen der ökologische Gedanke und eine nachhaltige Ressourcennutzung an allererster Stelle bei der Gastgeberfamilie Oberlader.
Schon immer setzen sie in allen Hotelbereichen und wo immer es möglich ist auf den Baustoff Holz in Verbindung mit vielen ergänzenden Natur-Materialien. Auch das gebäude- und energietechnische Konzept wird fort-während erweitert, um so langfristig die Ziele „Umweltschutz“ und „Wirtschaftlichkeit“ zu erreichen. Denn bekanntlich spielen in Hotels die Energiekosten eine wesentliche Rolle. Die Betreiberfamilie des heutigen „Priesteregg Premium Eco Resort“ hat denn auch schon viele Schritte in Richtung CO2-Neutralität gemacht.
Für das innovative Konzept für die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) ließen sich Renate und Hubert Oberlader vom Systemtechnik-Hersteller Viessmann beraten. Zusammen mit den Experten für Heizungs- und Klimasysteme haben sie das Hotel-Energiekonzept konsequent weiterentwickelt und so das selbstgesteckte Ziel einer durchgehend nachhaltigen Ressourcennutzung erreicht. Da überrascht es nicht, dass das Projekt für den „Energy Globe“-Award, einen weltweit renommierten Umweltpreis, nominiert war und zusätzlich den „Materialica“-Award 2021 von „eMove360°“ in der Kategorie CO2-Effizienz erhalten hat.
Architektur: sensibel eingepasst
Beauftragt für das über mehrere Bauphasen realisierte Wohlfühl-Resort wurden die Planer von W2 Manufaktur aus Leogang, die bereits zum wiederholten Mal die Verantwortung für die Architekturplanung übernahmen. Zwei weitere, neu errichtete Häuser und eine große Spa-Landschaft wurden 2019 an das energieeffiziente Gesamtsystem angeknüpft. Spannend gestaltet haben die Experten der W2 Manufaktur die 100 m² große „Wilderer-Villa“, die einem Baumhaus ähnelt, da sich das obere Stockwerk komplett in den Baumwipfeln versteckt. Auf der Dachterrasse befindet sich das „Wilderer Deck“ mit einem „Panorama-Hot-Tub“, der – ganz im Sinne der Ressourcenschonung – an eine Grauwassernutzungsanlage angeschlossen ist.
Auch die „Villa Etaner“ ist eine neue exklusive Hauseinheit mit 250 m² Wohnfläche. Durch einen bepflanzten Erdwall ist sie vom neuen Spa-Bereich getrennt, die Villen-Bewohner genießen allerdings über einen privaten Zugang direkten Eintritt in den Wellness-Bereich.
Beide Häuser basieren heizungstechnisch auf Erdwärme, Außenluft-Wärmepumpen, Eisspeichersystem, Blockheizkraftwerk (BHKW) und Holzenergie. Die Bauten verfügen zudem über eine Photovoltaik-Anlage (PV) und ein Bio-Flüssiggas-Kraft-Wärme-Kopplungs-System (KWK). Die verantwortlichen Fachplaner vom Technische Anlagen Planungsteam (TAP) aus dem österreichischen Zell am See konzipierten unter anderem auch ein System zur Wärmerückgewinnung (WRG) aus dem Rückspülwasser der Pools und aus dem Abwasser der „Hot-Tubs“ mittels Wärmepumpen-Technologie. Die so gewonnene Wärme wird im Heizsystem genutzt.
Weiterführende Informationen: https://www.priesteregg.at/
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