Produkt- und Verbundanlagenlabel gemäß der ErP-Richtlinie sind seit September vergangenen Jahres Pflicht: Die Energieeffizienz von Komponenten und Anlagen ist so auf einen Blick klar. Wichtige Fragen für Handwerk und Großhandel sind jetzt: Wo kann ich mir schnelle und praktische Unterstützung holen? Wie berechne ich ein Verbundanlagenlabel ganz praktisch? Und welche Grenzen gibt es dabei? Diese Fragen beantwortet unser Artikel.
Verbundanlagenlabel gemäß der ErP-Richtlinie praktisch erstellen
Montag, 01.08.2016
ErP-Richtlinie fordert Produktlabel und Verbundanlagenlabel
Produktlabel
Die ErP-Richtlinie sieht Produkt- und Verbundlabel vor. Produktlabel werden vom Hersteller relativ einfach erstellt. An Raumheiz- und Kombigeräten sowie Warmwasserbereitern (bis 70 kW) und Warmwasserspeichern (bis 500 l) zeigt das Produktlabel deren Energieeffizienz an. Diese ist anhand der technischen Daten des Produkts festzustellen. In der ErP-Richtlinie wird Herstellern vorgeschrieben, was und wie sie messen müssen, zum Beispiel Leistung, Hilfsenergie, Brennstoff, Aufheizzeit.
Verbundanlagenlabel
Etwas anders sieht das bei Verbundanlagen aus. Die Berechnung des sogenannten Package-Labels ist Sache des Fachinstallateurs, Fachplaners oder Fachhandels. Um eine Anlage aufzuwerten, werden ausgehend von einem Wärmeerzeuger (mit Produktlabel) einzelne Komponenten zur Anlage hinzugefügt. Als Verbundanlagen sind Kombinationen von Raumheizgeräten mit Temperaturreglern und/oder Solareinrichtungen von der Kennzeichnungspflicht betroffen - alle weiteren Komponenten können wie bisher frei gewählt werden. Auch hier gilt: Je effizienter ein System ausgelegt ist bzw. betrieben werden kann, desto besser wird die Einordnung in die einzelnen Klassen innerhalb des Labels ausfallen.
So begünstigt die ErP-Richtlinie beispielsweise Heizungsanlagen mit Wärmepumpentechnik. Voraussetzung dafür ist allerdings, die Anlagen mit entsprechend hoher Aufmerksamkeit zu planen, zu installieren und letztlich auch zu betreiben/warten. Sprich: Um den Energieverbrauch für Raumheizung und Brauchwarmwasserbereitung zu minimieren, muss neben dem Hauptwärmeerzeuger (z. B. einer Wärmepumpe) auch die Peripherie aus Speicher, Regelung und Wärmeverteil- und -übergabesystem im Fokus der fachgerechten Projektierung stehen. Erst wenn alle Glieder dieser Kette optimal ausgelegt und eingerichtet sind, arbeitet das Gesamtsystem auf dem von der ErP-Richtlinie gewünschten hohen energetischen Niveau. "Schwächelt" eine Komponente, mindert dieser Schwachpunkt die Leistungsfähigkeit der ganzen Heizungsanlage (Stichwort: hydraulischer Abgleich).
Fürs beste Verbundanlagenlabel: alles von einem Hersteller
Gerade mit Blick auf das von der ErP-Richtlinie geforderte Systemlabel zahlt es sich deshalb aus, Produkte "aus einer Hand" zu kombinieren - sprich: von einem Hersteller produziert und angeboten. Das reduziert sowohl den administrativen als auch den Montageaufwand und führt i.d.R. zu wesentlich besseren Ergebnissen hinsichtlich der Faktoren Energieeffizienz sowie Betriebssicherheit bzw. Wärmekomfort. Systemtechnikhersteller und -anbieter wie Zewotherm können an dieser Stelle mit einer durchgängigen Produktpalette überzeugen. Bei Bedarf können Fachhandwerker und Fachplaner außerdem auf Unterstützung bei Planung und Installation zurückgreifen. Die technische Abteilung übernimmt hierbei die Projektierung des kompletten Wärmesystems - von der Wärmepumpe über den Speicher bis hin zur Wärmeübertragung. Es werden Handwerkern und Fachplanern alle technischen Daten zur Verfügung gestellt, um gegenüber dem Bauherren Transparenz für den Vergleich mit anderen Produkten oder Arten der Wärmeerzeugung zu schaffen.
Basis: Daten der Hersteller
Beim Berechnen des Verbundanlagenlabels wird auf die Daten der Hersteller zurückgegriffen: Sie müssen für Raumheiz-/Kombigeräte, Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher das Label und entsprechende Produktdatenblätter liefern. Für Warmwasserbereiter und Raumheiz-/Kombigeräte müssen Hersteller zusätzlich ein Datenblatt für die mögliche Verwendung in einer Verbundanlage beilegen. Der Hersteller versieht also seine Einzelgeräte bereits mit dem Energielabel. Handwerk und Großhandel nutzen die Informationen der Hersteller, um bei Angebotsabgabe an den Kunden ordnungsgemäß das Verbundanlagenlabel sichtbar mitzuliefern. Das Verbundanlagenlabel fließt im Übrigen mit in die Angebotsdokumentation ein.
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