▪ Es entstehen so gut wie keine Verteilverluste.
Ulrich Konen betont einen weiteren energetischen Aspekt: „Für eine Flächenheizung, wie sie in modernen Häusern und Wohnungen üblich ist, reicht eine Heizkurveneinstellung bei 32 °C, wenn die Wärme direkt vor Ort erzeugt wird. Bei einer zentralen Lösung brauche ich 40 °C oder mehr. Jedes Grad Celsius, um das ich die Heizkurve höher stelle, bedeutet rund 2,5 Prozent höhere Heizkosten. Acht Grad Unterschied sind also 20 Prozent mehr Energiebedarf und höhere Betriebskosten.“
Flächenheizung als Pufferspeicher
Auch das Thema Pufferspeicher biete Optimierungspotential: „Wir nutzen die Fußbodenheizung als Pufferspeicher und regeln die Anlage mit einem hydraulischen Abgleich ein. Damit wird ein zusätzlicher Pufferspeicher unnötig – auch das spart Energie. Außerdem kommen wir in der Praxis ohne Einzelraumregelung aus. Dazu stellen wir einfach einen Antrag auf Befreiung von der Einzelraumregelung.“
In den vergangenen Jahren hat Ulrich Konen mit seinem Lumitronic-Team rund 60 Wohnungen mit dezentralen Wärmepumpen ausgestattet. Mit seinem Konzept erreiche er mit den alpha innotec Wärmepumpen eine durchschnittliche Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4,6. „Wir überprüfen jede von uns installierte Anlage nach einem Jahr und schauen uns dabei natürlich auch die Betriebskosten an. Bei Wohnungen zwischen 80 und 110 m² liegen wir im Mittel bei 10 Euro Heizkosten und 13 Euro Warmwasserkosten pro Monat. Das heißt, die von uns ausgestatteten Wohnungen lassen sich mit 300 bis 350 Euro pro Jahr, maximal 400 Euro pro Jahr, komplett beheizen und mit Brauchwarmwasser versorgen.“
Er kenne Wohnungseigner, die diesen Umstand nutzen, indem sie ihre Wohnungen warm vermieten und dafür einen Euro pro Monat und Quadratmeter auf die Kaltmiete aufschlagen. „Sie zahlen bei einer Hundert-Quadratmeter-Wohnung maximal 400 Euro Heizkosten im Jahr und nehmen 1.200 Euro mehr ein.“
Wichtig, so Konen, sei es, sich bereits in der Planungsphase mit dem Architekten zusammenzusetzen, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen. Meist könne man dann die Wärmepumpe im Hauswirtschaftsraum neben Waschmaschine und Trockner platzieren. „Und da Mehrgeschoss-Neubauten heute immer auch mit Aufzug gebaut werden, kann man praktisch immer den Versorgungsschacht hinter dem Aufzug nutzen, um beispielsweise die Sole zu den Wärmepumpen in den Wohnungen zu bringen.“
Fazit: Betriebskosten stärker beachten
Nach seiner Erfahrung, erklärt Ulrich Konen, werde bislang bei neuen Bauprojekten zu sehr auf die Erstellungskosten und zu wenig auf die künftigen Betriebskosten geachtet. „Das muss sich aus meiner Sicht ändern, denn die Nebenkosten einer Wohnung sind ein wesentliches Kriterium für eine wirtschaftliche Gesamtbetrachtung und deren Vermietbarkeit. Und gerade bei der Wärmeversorgung haben wir noch jede Menge Luft nach oben!“