RMB Energie ist eine Tochtergesellschaft von RMB. Diese wiederum zählt jetzt zur Yanmar Gruppe. Der japanische Motorenhersteller und Maschinenbaukonzern hat im vergangenen November die Mehrheit der Unternehmensanteile des niedersächsischen BHKW-Herstellers übernommen. Yanmar wurde 1912 gegründet und beschäftigt derzeit weltweit mehr als 17.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen gilt als einer der führenden Konzerne in der Entwicklung und der Herstellung von Diesel- und Gasmotoren für den Einsatz in Landwirtschaft, Bau, Energie, Industrie und Schifffahrt.
Das Portfolio von RMB Energie umfasste bislang BHKW vom Typ neoTower in vier Leistungsklassen im Bereich zwischen 5 kW und 50 kW elektrischer Leistung. Damit ließ sich der Strom- und Wärmebedarf von Gewerbebetrieben, Hotels und Mehrfamilienhäusern zum überwiegenden Teil decken. Mit dem neuen neoTower living mit 2 kW elektrischer Leistung will man jetzt darüber hinaus auch das Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser erschließen, berichtete Jens Brake, Vorstandsmitglied von RMB und Geschäftsführer von RMB Energie (Abb. 2).
Bei der Entwicklung habe man besonderen Wert auf die Wirtschaftlichkeit für den Hausbesitzer gelegt, der „total cost of ownership“. Das BHKW zeichne sich aus durch niedrige Investitionskosten, niedrige Wartungskosten bei hoher Qualität und hohe elektrische Effizienz.
Trotz rückläufiger Marktzahlen sieht Brake bei Hausbesitzern Interesse an effizienten Lösungen. Hier biete sich der robuste Industrie-Gasmotor mit 27 Prozent elektrischem Wirkungsgrad als Plug-and-Play-Lösung an. Abgestimmt auf die Zielgruppe leiste der Dreizylinder-Reihenmotor modulierend 1,1 kW bis 2 kW elektrisch und 3,6 kW bis 5,2 kW thermisch (Abb. 3).
Besonders hob Brake die geringe Motorendrehzahl von 1.000 Umdrehungen pro Minute hervor. Die Geräuschemission läge bei nur 46 dB(A). Dazu würden auch eine Dreifachlagerung und Schwingungsisolierung der Motor-Generatoreinheit sowie ein integrierter, wasserumspülter Interferenz-Schalldämpfer, ein Spezialrahmen und ein spezielles Abgassystem beitragen.
Bei rund 4.000 Stunden Betriebszeit im Jahr und einem Wartungsintervall von 15.000 Betriebsstunden bräuchte man nur knapp alle vier Jahre eine Standardwartung durchzuführen. Ab September 2016 ist das Gerät im Markt erhältlich, so Brake. Die Erwartungen an den Markterfolg sind hoch. Angesichts der positiven Reaktionen auf die Vorstellung des neoTower living könnte die Nachfrage die derzeitig eingerichtete Produktionskapazität von 400 Anlagen für 2017 schnell überschreiten.
Wolf setzt auf Power Systems
Wolf (die Gruppe gehört zu Centrotec Sustainable) hatte ein in 2014 neu vorgestelltes Mini-BHKW (dessen Zweizylinder-Industriemotor auf eine elektrische Leistung von 2 kW, 3 kW oder 4 kW einstellbar war) schon im vergangenen Jahr nicht mehr im Programm. Das im Verbund mit den Tochterunternehmen Kuntschar + Schlüter sowie Dreyer & Bosse Kraftwerke angebotene Spektrum an BHKW startet denn auch derzeit bei 7,5 kW elektrischer Leistung. Insgesamt liegt die Leistung der BHKW zwischen 7,5 kW und 2.000 kW elektrisch und 17,2 kW bis 1.970 kW thermisch. Damit sollen sich die KWK-Anlagen nach Bedarf dimensionieren lassen. Anwendung finden sie unter anderem für den Einsatz in Nah- und Fernheizzentralen, Freizeitanlagen, öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, wie Schulen, Kliniken und Behörden, Mehrfamilienhäusern sowie in Einkaufszentren, Hotels, Gastronomie und Industrie (Abb. 4 und 5).
Schon 2008 hat Wolf mit der Übernahme von Kuntschar + Schlüter sein Portfolio im Bereich mit der KWK ausgeweitet. 2011 erweiterte man das Angebot durch Einstieg bei Dreyer & Bosse Kraftwerke. Das Leistungsangebot an BHKW-Modulen von Kuntschar + Schlüter reicht dabei bis 400 kW elektrisch – Dreyer & Bosse wiederum startet bei 75 kW elektrisch. Bei den Systemlösungen kommen Motoren der Hersteller MAN, Kubota, VW, MWM und Liebherr zum Einsatz.