"Zu Beginn der Markteinführung gab es aber natürlich auch Handwerker, die dem »neuartigen Stellantrieb« skeptisch gegenüberstanden und an seiner Funktionsweise zweifelten", gibt Michael Klemenz offen zu und ergänzt: "Darum hat die Straub KG im Herbst 2019 die Funktion und Arbeitsweise des adaptiven hydraulischen Abgleichs seiner Regelantriebe vom ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung, Dresden, überprüfen lassen." Die Messungen dafür wurden an der Technischen Universität Dresden durchgeführt und das ITG bestätigte in seinem Gutachten vom Januar 2020, "dass der hydraulische Abgleich von Flächenheizkreisen mit dem Regelantrieb »Ego« über die Möglichkeiten des konventionellen statischen hydraulischen Abgleichs hinausgeht, weil er sich selbsttätig dem jeweiligen Betriebszustand anpasst."
Michael Klemenz kommentiert das Studienergebnis: "Diese Bewertung wird auch von inzwischen über 180.000 aufgezeichneten Betriebsstunden aus verschiedensten Bauvorhaben bestätigt. In diesen Feldtests wurden neben den Daten der Heizumgebung auch die Regeldaten der montierten »Egos« ausgelesen. Ein zweites unabhängiges Messsystem wurde jeweils zusätzlich zur Verifizierung der vom Regelantrieb gemessenen Daten mit installiert und ausgewertet. Auch für die Weiterentwicklung der Software sind diese realen Daten aus Heizungssystemen hilfreich."
Entwickelt und hergestellt in Deutschland
Der Firmengründer Hans Straub, Pionier in Sachen Edelstahlverteiler, hatte schon vor vielen Jahren die Vision eines automatischen hydraulischen Abgleiches an seinen Heizkreisverteilern. Seinen Söhnen Philipp und Thomas Straub ist es in den vergangenen vier Jahren, gemeinsam mit einem Team von Ingenieuren, Handwerkern und Professoren, gelungen, aus dieser Vision Realität werden zu lassen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Esslingen wurden 2016 die Grundalgorithmen erarbeitet. In zahlreichen Simulationen unterschiedlicher Gebäude- und Heizungstypen wurden diese Regeln immer weiter verfeinert und präzisiert, bis schließlich die ersten Prototypen in realen Gebäuden verbaut werden konnten. Die praxisbedingte Dynamik der Testsysteme führte zu weiteren Anpassungen und Verbesserungen der Algorithmen – im August 2019 erfolgte dann die Markteinführung des "Ego".
Der Regelantrieb wird im Straub-Werk in Gotha hergestellt. Die Elektronik wird von Lieferanten aus der Region gefertigt und geliefert.
"Wir legen großen Wert darauf, alle Komponenten selbst vor Ort zu programmieren, zu montieren und auch zu testen. Jeder »Ego« wird nach erfolgter Montage einem Test unterzogen. Dabei werden unter anderem die Schließkraft, die Hublänge, das interne Wegemesssystem und die Temperatursensoren vollautomatisch überprüft", unterstreicht Michael Klemenz nicht ohne Stolz.