Wärme

Von Produkt- und Verbundlabeln: Auswirkungen der ErP-Richtlinie im Heizungsmarkt

Mittwoch, 14.09.2016

Sie besteht aus einer zentralen Produktdatenbank sowie einem Berechnungstool für die Verbundlabels. Die Branchenlösung entstand in Zusammenarbeit mit der Arge Neue Medien, dem Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP) und dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Die Hersteller speisen ihre Produktinformationen in die zentrale Datenbank ein. Die Datenschnittstelle IDS-Connect wiederum erlaubt einen Zugriff über die kaufmännische Software der Handwerker oder die Shopsysteme des Fachgroßhandels. Bereits bei der Angebotserstellung im eigenen Softwareprogramm kann der Installateur gleichzeitig das Verbundlabel generieren.

Eine Berechnung eines Verbundlabels auf www.heizungslabel.de.
Quelle: VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.
Der VdZ stellt die Internetseite www.heizungslabel.de zur Verfügung. Sie ist mit Produktdaten der Hersteller gespeist.

Vier Schritte ermöglichen eine schnelle Systemkonfiguration: Zunächst wählt man den Wärmeerzeuger oder sogar zwei Wärmeerzeuger bei bivalenten Anlagen, dann die Regelung, die Solaranlage und zum Schluss den Wärmespeicher. Mit dem Angebot gibt das System das Verbundlabel als PDF-Datei aus.

Die Effizienz von Speichern im Verbund

Die Produktlabels weisen verschiedene Stufen aus. So gibt es beispielsweise für Wärmeerzeuger bisher A++ und ab 2017 A+++. Für Wärmespeicher geht die Klassifizierung bisher bis A und ab 2017 bis A+. Der größte Anteil der marktgängigen Wärmespeicher ist mit den Energieklassen C und teilweise B gekennzeichnet. Für die Beurteilung der Energieeffizienz von Speichern zur Klassifizierung mit dem Produktlabel betrachtet man die Wärmeverluste, die über die Außenhülle verloren gehen.

Das Produktlabel sagt hingegen nichts über das Schichtverhalten des Wärmespeichers aus, das einen großen Einfluss auf die Energieeffizienz im Gesamtsystem hat. Das Schichtladesystem wirkt sich auf das Strömungsverhalten im Speicher aus. Durchmischungen ergeben ein einheitliches Temperaturniveau, das sich negativ auf die Energieeffizienz auswirkt. Ideal ist eine Temperaturschichtung im Wärmespeicher, beispielsweise mit 50 °C oben, 35 °C in der Mitte und 20 °C unten. So ist das heiße Wasser an der oberen Entnahme schnell verfügbar und kann von unten nachströmen. Bei der Wahl eines Wärmespeichers müssen daher auch die Funktionsmöglichkeiten sowie die Ausstattungen berücksichtigt werden.

Schema eines Wärmespeichers.
Quelle: Roth Werke GmbH
Ideal ist eine Temperaturschichtung im Wärmespeicher, beispielsweise mit 50 °C oben, 35 °C in der Mitte und 20 °C unten. So ist das heiße Wasser an der oberen Entnahme schnell verfügbar und kann von unten nachströmen.

Energielabel ‚A‘ für Roth Wärmespeicher

Der Hersteller Roth Werke im hessischen Dautphetal beispielsweise bietet verschiedene Modelle des Wärmespeichers „Thermotank Quadroline“.

Tests des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg bestätigen 59 Watt Wärmehalteverluste S für den Thermotank „Quadroline“ 500 Liter mit „Thermocoat plus“. Sie zeigen, dass „Thermotank“ gegenüber Standardspeichern bis zu 65 Prozent weniger Wärmeverluste aufweist. Das Roth-Modell erhielt daher in seiner Ausführung mit dem „Thermocoat plus“ das Energielabel A.

Der Thermotank „Quadroline“ und das Energieeffizienzklassenlabel A.
Quelle: Roth Werke GmbH
Der Thermotank „Quadroline“ mit „Thermocoat plus“ ist mit der Energieeffizienzklasse A gekennzeichnet.

Ein Produktlabel für Wärmespeicher.
Quelle: Roth Werke GmbH
Informationen, die ein Produktlabel für Wärmespeicher ausweist.

Während des Stillstands des Speichers ohne Entnahmen zeigt „Quadroline“ in seiner Standardvariante mit Kunststoffhülle und hochwertiger EPS-Dämmung über 50 Prozent weniger Wärmeverluste gegenüber einem Stahlspeicher. Er erhält damit das Energielabel B. Wird der Temperatursollwert des Speichers unterschritten, heizt der angeschlossene Wärmeerzeuger ihn wieder auf.

Mit dem Roth Wärmespeicher können aufgrund der geringeren Wärmeverluste die Aufheizvorgänge um ein Viertel reduziert werden.

Der druckbeständige Kunststoff-Composite-Thermotank besteht aus einem wärmestabilen „Thermoplast“-Speicher plus Hochleistungs-Faserverbundmaterial mit integriertem Diffusionsschutz. Gegenüber metallischen Speicherwerkstoffen ist die Energiebilanz des Thermotanks deutlich besser, da die Wärmedämmeigenschaften des Speichermaterials ideal sind. Das innovative Kunststoff-Composite-Material des Speichers in Verbindung mit einer speziellen EPS-Hochleistungsdämmung ermöglicht die effiziente Minimierung der Wärmeverluste.

Autoren dieses Artikels

Jens Haffner
Leiter F & E Energies, Roth Werke GmbH
Jacqueline Lachwa
Leitung Öffentlichkeitsarbeit, Roth Werke GmbH
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