Kühlen bei hohen Temperaturen
Angenehme Raumtemperaturen das ganze Jahr über – das ist das erklärte Ziel. Außerdem muss die Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes auch nach GEG nachgewiesen werden. Energetisch besonders günstig ist dabei eine passive Kühlung unter Verwendung von Raumumschließungsflächen. Hier sind Wand- und Deckenkühlungen besonders effektiv. Auch klassische Kälteerzeuger können mit diesen Systemen durch die hohen raumlufttemperaturnahen Kühltemperaturen eine bessere Energieeffizienz erreichen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die bestehende Fußbodenheizung zur Kühlung zu nutzen – auch wenn die Kühlleistung hier im Vergleich zur Deckenkühlung geringer ist.
Für alle drei Varianten gilt, dass sie im Gegensatz zu einer Klimatisierung nicht die absolute Luftfeuchtigkeit im Raum beeinflussen. Ob mit der Kühlung die angestrebte Raumtemperatur erreicht wird, hängt von der Kühlleistung – also von Positionierung (Boden, Wand oder Decke), Verlegeabstand und Vorlauftemperatur – und der Zieltemperatur ab. Die obere Behaglichkeitsgrenze liegt im Sommer bei 26 °C und ist mit Flächenkühlsystemen im Normalfall einzuhalten. Die Flächenkühlung funktioniert über die Regulierung der Vorlauftemperatur, die in Abhängigkeit der Außentemperatur und unter Berücksichtigung des Taupunkts geregelt wird. Moderne Regelsysteme, wie Uponor-„Smatrix Pulse“, überprüfen die relative Luftfeuchtigkeit dafür nicht nur in einem Referenzraum, sondern in jedem Raum. Der Vorteil: Die einzelnen Räume werden dadurch länger gekühlt, als wenn die gesamte Anlage über den Referenzraumwert abgeschaltet wird.
Ist bekannt, dass die Fußbodenheizung auch zu Kühlzwecken genutzt werden soll, können Installateure mit bestimmten Maßnahmen die Kühlleistung optimieren. Zunächst können sie den Verlegeabstand reduzieren: Es empfiehlt sich ein Abstand von 10 cm. Darüber hinaus können sie von Anfang an größere Rohrdurchmesser wählen. 16 oder 17 mm sind optimal, weil durch die geringere Spreizung bei der Kühlung mehr Wasser transportiert werden muss. Eine Alternative für kleinere Rohrdurchmesser wäre, die Länge der Heizkreisläufe zu reduzieren.