„Macher-Mentalität“
Die Kompetenz des Teams von alpha innotec basiert auf langjähriger Erfahrung, wie Wolfgang Herold anmerkt: „Wir arbeiten seit mehr als 15 Jahren eng mit unseren niederländischen Kollegen zusammen.“ Dort habe man schon sehr früh mit der Entwicklung von Quartierskonzepten begonnen. In Deutschland ist das Thema erst später in das Blickfeld der Kommunen gerückt. Jetzt allerdings – angesichts der aktuellen Lage auf dem Energiemarkt – gewinnt es rasch an Bedeutung.
Steven Koch – auch er gehört zum Energiekonzepte-Team: „Wir sehen, dass immer mehr Kommunen energieeffiziente Quartierslösungen suchen, aber natürlich selbst nicht das Know-how haben.“ Deshalb habe man dieses Know-how gezielt gebündelt und zugleich ein Netzwerk von kompetenten Partnern geschaffen: Ingenieurbüros, Hochschulen oder Monitoring- und Steuerungs-Spezialisten. Mit diesem Wissenspool könne man Kommunen und Planern alles zur Verfügung stellen, was sie bei der Entwicklung eines neuen Quartiers in Sachen nachhaltiger Wärmeversorgung brauchen. „Von der Machbarkeitsstudie und Projektierung über die Erschließung der Wärmequelle, den Bau des Versorgungsnetzes und die Installation der Wärmepumpen bis hin zum Monitoring“, so Koch.
Die Erfahrungen mit Quartierskonzepten sind des Weiteren längst in die Wärmepumpen von alpha innotec eingeflossen. Wolfgang Herold: „Wir haben unter anderem Sole/Wasser-Maschinen mit besonders kleinen Leistungsgrößen entwickelt. Oder Wärmepumpen, in die speziell für den Einsatz in Quartieren serienmäßig passive Kühlkits integriert sind.“
„Das Thema passive Kühlung wird immer wichtiger“, ergänzt Andreas Wimmer. „Dabei leiten wir an heißen Tagen einfach Wärme aus dem Gebäude ins Erdreich. Dieser Kühleffekt erhöht den Wohnkomfort, ist sehr energieeffizient, fast kostenlos und regeneriert dabei noch die Wärmequelle.“ Denn die Wärme, die im Sommer in die Erde eingebracht wird, steht zumindest teilweise zu Beginn der Heizperiode wieder zur Verfügung.
Kommunen werden grün
Mittlerweile hat alpha innotec viele Quartiersprojekte unterschiedlicher Größe und Ausprägung mitkonzipiert – Tendenz steigend.
Zum Beispiel in Neustadt am Rübenberge, wenige Kilometer nordwestlich von Hannover. Dort entsteht derzeit ein neuer Stadtteil für mehr als 1.000 Bewohner. Den größten Teil der Energie für die Versorgung der alpha-innotec-Wärmepumpen holt die Betreibergesellschaft aus einem in der Nähe verlegten Erdkollektorfeld. Ein kleinerer Teil kommt als Abwärme aus dem Regenrückhaltebecken des Quartiers. Die Verteilung läuft über ein kaltes Nahwärmenetz.
Oder ein neues Quartier bei Frankfurt/M.: Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem großen Rechenzentrum. Dessen Abwärme soll nach dem Willen der Planer zentral gepuffert werden und über ein kaltes Nahwärmenetz den dezentralen Wärmepumpen der Siedlung als Energiequelle dienen.
Die Stadt Wiesbaden nutzt ebenfalls ein kaltes Nahwärmenetz im Verbund mit Wärmepumpen. Als Wärmequelle dient der städtische Abwasserkanal, der entlang der neuen Siedlung verläuft.