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Installation

Wandheizung und Innendämmung in Altbauten - bauphysikalisch sicher

Donnerstag, 28.05.2015

Wandheizung verstärkt Vorteile der Innendämmung

Die
Quelle: Uponor/Knauf
Die "Renovis"-Wandheizung wird mit Knauf-"Perlfix"-Batzen direkt auf die zuvor grundierten Dämmplatten geklebt.

Wesentlich einfacher ist es, das "TecTem"-System mit einem Wandheizsystem zu kombinieren. Im Zusammenspiel mit dem "Renovis"-System von ­Uponor ergibt sich eine verarbeiterfreundliche Lösung. Hauptbestandteile dieser Wandheizung sind die nur 15 mm dicken "Renovis"-Elemente, bei denen PE-Xa-Flächenheizrohre in der Dimension 9,9 x 1,1 mm bereits werkseitig in eine Gipskartonplatte integriert sind. Diese Elemente, die es in drei Größen gibt, lassen sich in Trockenausbauweise auf einer Holzlattung oder auf Standard-CD-Pro­filen 60/27 im Wand- und Decken­bereich installieren. In Verbindung mit der "TecTem"-Innendämmung kann der ­Heizungsfachhandwerker die "Renovis"-Elemente mit Knauf-"Perlfix"-Batzen auf die zuvor grundierten Dämmplatten kleben. Der Feuchtigkeitsausgleich wird dabei nicht behindert, weil die "Renovis"-Platte ebenfalls dampfdiffusionsoffen ist.

Innendämmsysteme haben noch einen weiteren Vorteil: Durch die Innendämmung erhöht sich die Temperatur auf der Wandoberfläche soweit, dass kein Feuchtigkeitsausfall mehr stattfindet. Auf diese Weise verhindert und behebt das System Schimmelpilz- und Feuchteschäden und steigert die Wohngesundheit. Eine zusätzliche Wandheizung verstärkt diese Wirkung und schützt darüber hinaus wirksam vor einer Schimmelpilzbildung an den geometrischen Wärmebrücken.

Schematische Darstellung des Schutzes vor Kondenswasser
Quelle: Uponor/Knauf
Wandheizungen schützen vor Kondenswasser, indem sie die Temperatur des Baukörpers erhöhen.

Die "Renovis"-Platten ermöglichen Heizleistungen von bis zu 120 W/m2 an der Wand und 60 W/m2 an der Decke; die maximalen Oberflächentemperaturen liegen bei der Wand bei 40 °C (ISO 7730) bzw. 29 °C (DIN EN 1264).

Durch den hohen Strahlungswärmeanteil wird mit einer Flächentemperierung eine gleichmäßigere Wärmeverteilung bei geringerer Raumlufttemperatur im Vergleich zu konvektiven Heizsystemen erreicht. Und weil Trockenbau-Flächenheizungen nur eine vergleichsweise geringe Masse besitzen und die Rohre sich nur knapp unter der Oberfläche befinden, ist in Kombination mit der passenden Regelungstechnik eine schnelle Aufheizung garantiert.

Doch nicht nur die thermische Behaglichkeit erhöht den Wohnkomfort der Bewohner: Viele empfinden es als angenehm, dass die Raumgestaltung nicht mehr durch sichtbare Heizkörper beeinflusst wird. Auch für eine nachträgliche bodentiefe Verglasung gibt es keine Hindernisse mehr.

Und an heißen Tagen lassen sich das Wand- und besonders auch das Deckensystem mit durchschnittlichen Betriebstemperaturen zwischen etwa 16 und 19 °C zusätzlich zur Raumkühlung verwenden. Voraussetzung für einen energiesparenden Kühlbetrieb ist eine reversible Luft/Wasser-Wärmepumpe oder eine Sole/Wasser-Wärmepumpe mit geothermischer Nutzung, die fast ohne zusätzlichen Energieaufwand auch eine passive Kühlung ermöglicht.

Um eine angenehme Kühlung und eine möglichst hohe Heizkosteneinsparung ohne Komforteinbußen zu erzielen, ist die Einbindung eines Regelungssystems notwendig. So kann z. B. die neue, selbstlernende ­Regelung Uponor-"Smatrix" mit Autoabgleich das ­Flächenheiz- und -kühlsystem automatisch und kontinuierlich optimieren. Insbesondere im Renovierungsfall benötigen Planer und Fachhandwerker dadurch keine Daten für die Berechnung der Wassermengen für den Heiz- und den Kühlfall. Außerdem wird durch den kontinuierlichen Autoabgleich die Hydraulik des Systems innerhalb weniger Stunden umgestellt.

Die Kombination der Innendämmung "TecTem" mit dem Flächenheizsystem "Renovis" bietet Modernisierern, Architekten, Planern und Fachhandwerkern noch weitere Vorteile: Die durchdachten und aufeinander abgestimmten Komponenten ermöglichen eine raumweise sowie bei Bedarf auch eine etappenweise Sanierung bei vergleichsweise kurzen Montagezeiten. So bleibt die Wohnung oder das Haus auch während der Arbeiten weiterhin bewohnbar.

Quelle: Uponor/Knauf
Ohne die Innendämmung lassen sich die "Renovis"-Elemente, z.B. im Innenwandbereich, auch auf einer Holzlattung oder auf Standard-CD-Profilen 60/27 installieren.

Auch ein nachträglicher Ausbau eines ungedämmten Spitzbodens zum Wohnbereich lässt sich auf diese Weise unproblematisch umsetzen. Praktisch ist außerdem, dass sich das "Renovis"-System auf fast allen vorhandenen Untergründen befestigen lässt, selbst wenn sich diese in einem schlechten Zustand befinden. Eventuell not­wendige Elektro-, Trinkwasser- oder Lüftungsinstallationen lassen sich im Konstruktionshohlraum unterbringen, wodurch sich die Gesamtinstallationszeit zusätzlich verkürzt.

Fußbodenheizsystem kann Restheizlast decken

Doch was tun, wenn die Heizleistung der Flächenheizung an der Außenwand und eventuell im Deckenbereich nicht ausreicht, um die Heizlast eines Raumes zu decken?

Zum einen besteht die Möglichkeit, auch die Innenwände mit Wandheizelementen zu bestücken. Allerdings ist dies mit Blick auf die Aufstellmöglichkeit von breiten und hohen Möbelstücken in der Praxis oft nicht oder nur teilweise möglich.

Alternativ bietet sich deshalb eine Fußbodenheizung an, sofern zum einen der Bodenbelag erneuert oder renoviert werden kann bzw. muss und zum anderen eine gewisse Aufbauhöhe vorhanden ist. Während ein klassisches Trockenbausystem, wie Uponor-"Siccus", eine Mindestaufbauhöhe von 55 mm (+ Belag) benötigt, sind spezielle Niedrigaufbausysteme für die Renovierung, wie Uponor-"Minitec", wesentlich genügsamer.

Das nur 1 cm hohe "Minitec"-Folien­element, welches die PE-Xa-Rohre aufnimmt, lässt sich bei Bedarf sogar auf einem vorhandenen Estrich, Holz- oder Fliesenbelag verlegen. Die Klebeschicht auf der Rückseite des Elements garantiert den festen Verbund zum Untergrund während der Montage. Die Ausgleichsschicht wird bis knapp über die Noppen eingebracht, so dass sich eine Aufbau­höhe von minimal nur 15 mm ergibt. Je nach Oberbelag erreichen die Gesamt­höhen etwa 17 bis 30 mm. Ist sogar das noch zu hoch, kann das Uponor-"Comfort Pipe" für die Fußbodenheizung mittels Frästechnik direkt in den bestehenden Estrich verlegt werden. Zent-Frenger Energy Solutions bietet dies für den Fachhandwerker als komplette Dienst­leistung an.

Ist eine Fußbodenheizungsinstallation gar nicht machbar, gibt es andere Möglichkeiten, um eine Restheizlast zu decken. Dazu gehören z. B. ein Holz- oder Pellet-Kaminofen oder ein Niedertemperatur-Heizkörper (an der Innenwand). Als Problemlöser empfehlen sich auch spezielle Konvektor-Heizflächen mit integriertem Gebläse sowie teil- oder vollelektrisch betriebene Wohn- und Badheizkörper.

Fazit

Auch bei Gebäuden, bei denen die Fassade erhalten werden muss oder soll, ist eine unkomplizierte energetische (Teil-)Sanierung möglich: in Verbindung mit einer dampfdiffusionsoffenen, kapillar­aktiven Innendämmung und einer da­rauf abgestimmten Wandheizung. Diese bauphysikalisch sichere Systemlösung sorgt mit ihrem hohen Strahlungsanteil, ihren angenehmen Wandtemperaturen und ihrer ­integrierten Feuchteregulierung für einen höheren Wohnkomfort der Bewohner und für geringere Heizkosten. Denn bedarfsgerecht ausge­legte Brennwertgeräte und Wärme­pumpen arbeiten in Verbindung mit Flächenheizsystemen noch energiesparender. ­

Zudem ermöglichen in Alt­bauten oft erst Dämmmaßnahmen den effizienten Einsatz von solarer Heizungsun­terstützung und von Wärmepumpen­systemen, wodurch sich auch die Tür zu Fördermitteln des BAFA-Markt­anreizprogramms öffnet. Angenehmer Nebeneffekt für SHK-Fachbe­triebe: Die dargestellten Maßnahmen steigern spürbar den Umsatz des Heizungsmodernisierungsauftrags und die Kundenzufriedenheit.

Von Sven Petersen
Referent Uponor Academy CE
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