Wasserstofffähiges Verbundsystem für Brennwertthermen

Montag, 13.04.2020

ebm-papst ist mit dem Verbundsystem "NRV 118 Hydrogen" für Gasbrennwertgeräte auf den klimaneutralen Brennstoff Wasserstoff vorbereitet.

Etliche Hersteller arbeiten daran, ihre Brennwertgeräte mit möglichst wenigen technischen Änderungen auf den sauberen Energielieferanten vorzubereiten. Wasserstoff ist das chemische Element mit der niedrigsten Dichte ist, daher müssen die Komponenten in der Brennwerttherme dahingehend angepasst werden. Besondere Aufmerksamkeit erfordert das Brennverhalten. Da die Flammengeschwindigkeit achtmal höher als bei Methan ist, sind die Zündzeiten im Feuerungsautomat zu überprüfen und ggf. anzupassen. Zwar hat Wasserstoff einen geringeren Heizwert als Methan, der für den Austausch von Brenngasen wichtige Wobbe-Index ist jedoch annähernd gleich hoch. Um deshalb eine optimale Vermischung im Venturi zu realisieren, muss der Gas-Luft-Verbundregler richtig ausgelegt werden. Dem Zusammenspiel von Gasgebläse, Venturi und Gasventil kommt dementsprechend eine wichtige Bedeutung zu.

"NRV 118" bereit für H2

Das Verbundsystem "NRV 118" von ebm-papst ist bereits für den Einsatz mit einem Wasserstoffanteil von bis zu 10 Prozent ausgelegt. Dank einiger Änderungen eignet sich das Verbundsystem sogar für den Einsatz mit 100 Prozent Wasserstoffanteil. Dies wurde nun in mehreren Untersuchungen sowie ersten Feldtests nachgewiesen. So wurde die Dichtigkeit von Gasventil und Gebläse erhöht und die verwendeten Materialien auf ihre Eignung überprüft.

Verbundsystem
Quelle: ebm-papst
Das Verbundsystem "NRV 118 Hydrogen".

Durch eine spezielle Vormischeinrichtung ist der "NRV 118 Hydrogen" bestens für den Wasserstoffeinsatz geeignet. Das "Premix"-Gasgebläse gleicht den Nachteil des niedrigeren Wobbe-Index und Heizwerts von Wasserstoff bei gleichzeitig höherem Brenner-Druckverlust durch die Gas-Luft-Mischung vor dem Ventilator aus. Aufwändige Steuerleitungen, wie beim Betrieb im Überdruck, sind nicht erforderlich. Zudem können höhere Modulationen gefahren werden, da sich das Gasventil durch den Unterdruck optimal ansteuern lässt.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis der saubere Brennstoff flächendeckend zum Heizen eingesetzt werden kann. Aber wenn die Entwicklungen in Wissenschaft, Politik und Industrie so weitergehen, könnte dies in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden.

Weiterführende Informationen: https://www.ebmpapst.com/

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