Nach diesen aufschlussreichen Erläuterungen zur Herstellung eines unserer „Grundnahrungsmittel“ beziehungsweise zu einem Produkt aus dem Programm der Wimmi Anlagenbau kam dann aber auch die nachhaltige Wärmeerzeugung zu ihrem Recht. Die Wärmepumpe zwang sich förmlich auf, weil ohnehin für Neubauten ein regenerativer Anteil vorgeschrieben ist. Investitionsseitig nahm sich deshalb die monoenergetische Wärmepumpeninstallation nichts gegen eine alternative Gasheizung, nebst Kosten für den Gasanschluss, nebst der entsprechenden Fläche Kollektoren, und brennstoffseitig durfte der Bauherr ein Plus erwarten. Was sich bisher bewahrheitet. Der Firmenchef: „Bei uns gehen Ökologie und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand. Neben niedrigen CO2-Emissionen sparen wir auch bei den Betriebskosten.“
Monoenergetisch gleich vollelektrisch
Monoenergetisch heißt, dass bei Außentemperaturen ab -5 °C der Heizstab im Puffer bivalent zuschaltet. Zu 96 oder 97 Prozent sei die Anlage in der vergangenen Heizperiode aber monovalent gefahren, heißt es bei der zuständigen Weishaupt-Niederlassung Karlsruhe. Mit den insgesamt vier Verdichtern lässt sich die Wärmeproduktion gut an den Wärmebedarf anpassen. Ein übergeordneter Masterregler als Energiemanager steuert die Elektronik der beiden Weishaupt-Wärmepumpen an, verteilt unter anderem die Betriebszeiten gleichmäßig auf die Verdichter und nimmt im Fall einer Unterdeckung den Heizstab in Betrieb. Wegen des relativ geringen Verbrauchs bedarf es keiner zentralen Warmwasserbereitung. Durchlauf-Erhitzer genügen für die Zapfstellen, womit auch gleichzeitig das Legionellenrisiko gegen Null geht. Und die Wärmepumpen müssen den 1.000-l-Puffer mit nicht mehr als 37 oder 38 °C beladen. Davon profitieren COP und JAZ natürlich erheblich.
In der Diskussion vor Ort war ein Punkt der Geräuschpegel der außenaufgestellten Luft-Wärmepumpen von immerhin je 40 kW. Die TGA-Anlagenplaner und -bauer des Wimmi-Neubaus mussten sich keine allzu großen Gedanken zu eventuellen Reklamationen der Anlieger machen. Erstens: In schutzbedürftigen Zonen von Gewerbegebieten erlaubt die TA Lärm tagsüber bis 65 dB(A) und 50 dB(A) in der Nacht. Die Weishaupt-Maschinen arbeiten wesentlich leiser. Kompressoren und Ventilatoren sind aufgrund Schwingungsentkopplung und besonderer Formgebung kaum zu hören. Zweitens: Die versteckte Aufstellung bei Wimmi schirmt ohnehin die Ausbreitung zu fremden Grundstücken ab.
Bewährte Planungstools
Generell muss natürlich die Planung schon vor der Realisierung den notwendigen Abstand bestimmen. Ein viel genutztes und bewährtes Planungstool ist der Schallrechner des BWP. Die Software schätzt die voraussichtlichen Schallimmissionen am Messort ab, zum Beispiel an der Grundstücksgrenze zum Nebenhaus. Sie gestattet so die Berücksichtigung der Maximalwerte nach TA Lärm. Liegt der Pegel oberhalb des zulässigen, müssen Schalldämm- oder andere Maßnahmen ergriffen werden. In den Schallrechner fließen die entscheidenden Parameter, wie vorgesehene Distanz zum schutzbedürftigen Raum, Leistung der Wärmepumpe, Firmenangaben zu den Gerätegeräuschen und anderes ein. Alle namhaften Wärmepumpenhersteller haben in der Software die Daten ihrer Programme hinterlegt.
Die breite Zustimmung der Industrie und natürlich auch der Fachgremien hat im Übrigen auch der JAZ-Rechner des BWP. In dessen Display leuchtet nach Eingabe der Daten der Wärmequelle, des Wärmepumpenmodells – und damit dessen spezifischem COP – und weiterer Abfragen die Jahresarbeitszahl auf. Das Ergebnis auf der Grundlage der Richtlinie VDI 4650 („Berechnung der Jahresarbeitszahl von Wärmepumpenanlagen – Elektrowärmepumpen zur Raumheizung und Trinkwassererwärmung“) akzeptiert das BAFA als Effizienznachweis beim Fördermittelantrag. Stichwort „Nachweis“: Zum Schallrechner ist noch zu sagen, dass dessen Prognosewerte auf dem überschlägigen Verfahren der TA Lärm basieren und eine Vorhersage im Falle eines Nachbarschaftsstreits kein individuelles Schallgutachten ersetzen kann.