Erneuerbare Energien

„Wir sind die Quelle!“

Universelles Absorbersystem für Sole-Wärmepumpen

Montag, 27.02.2023

Ein neuartiges Absorbersystem für Sole-Wärmepumpen hat der Spezialist für Befestigungstechnik MEFA vorgestellt. Das im Jahre 2009 ins Leben gerufene Geschäftsfeld „MEFA energy systems“ wurde damit in die Marke „multiQ“ umbenannt. Die Vorsilbe „multi“ stehe dabei für „mehrfach“ und das „Q“ habe gleich zwei Bedeutungen: Zum einen wird eine Wärme- oder Kältemenge in der Energietechnik mit dem Buchstaben „Q“ bezeichnet und zum anderen steht es für „Quelle“.

„multiQ“ ist ein Absorbersystem für Sole-Wärmepumpen, welches in vielfältigen Varianten zur Anwendung kommen kann:
1: Erdabsorber,
2: Solarabsorber – hier platzsparend unter der PV-Anlage montiert,
3: Erdabsorber in Kombination mit Solarabsorber, der hier als Zusatzfunktion den Erdabsorber regenerieren kann,
4: „multiQ“ im Eisspeicher einer Zisterne verbaut,
5: „multiQ“ als Absorber in fließenden oder
stehenden Gewässern installiert.
Quelle: MEFA
„multiQ“ ist ein Absorbersystem für Sole-Wärmepumpen, welches in vielfältigen Varianten zur Anwendung kommen kann: 1: Erdabsorber, 2: Solarabsorber – hier platzsparend unter der PV-Anlage montiert, 3: Erdabsorber in Kombination mit Solarabsorber, der hier als Zusatzfunktion den Erdabsorber regenerieren kann, 4: „multiQ“ im Eisspeicher einer Zisterne verbaut, 5: „multiQ“ als Absorber in fließenden oder stehenden Gewässern installiert.

„multiQ“ ist ein „Multi-Quellen“-Absorbersystem, welches Sole-Wärmepumpen Energie aus unterschiedlichsten Quellen direkt vor Ort zur Verfügung stellt. Der Hersteller MEFA aus dem baden-württembergischen Kupferzell will damit dem Thema „Umweltwärme“ ganz neue Einsatzbereiche erschließen. „multiQ“ nutzt die jeweiligen Umweltwärme- und/oder Abwärmequellen mittels spezieller, dünner und leichter Matten aus Kunststoff (PP), in denen feine Kanäle verlaufen. Durch diese wird ein Wasser-Glykol-Gemisch gepumpt. Die mit den Matten gewonnene Wärme wird an eine Sole-Wärmepumpe übergeben und von ihr auf ein nutzbares Temperaturniveau gehoben.

„Die Sole/Wasser-Wärmepumpe ist für uns die Wärmepumpe schlechthin. Sie bietet einfach die meisten Möglichkeiten“, betonte denn auch Dipl.-Ing. (FH) Martin Schneider im Rahmen eines Pressegesprächs Anfang Oktober 2022, bei dem die HeizungsJournal-Redaktion vor Ort war. Schneider ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe MEFA und Begründer des Unternehmenszweigs „MEFA energy systems“ bzw. „multiQ“. Klassische Sole-Wärmepumpen seien der heute am häufigsten verbauten Luft/Wasser-Wärmepumpe in puncto Wirkungsgrad und Arbeitszahl überlegen, bräuchten jedoch spezielle Voraussetzungen. Der Klassiker sei eine aufwändige Tiefenbohrung – solche Eingriffe seien aber nicht überall und für jedes Gebäude zulässig, manchmal sogar unmöglich und teuer.

Die Lösung für diesen Hemmschuh in Sachen Verbreitung und Nutzung von Sole-Wärmepumpen: Die Absorber von „multiQ“. Martin Schneider unterstrich: „Wir sind die Quelle!“ Die Absorber können oberflächennah im Boden eingebracht, in einer Eisspeicher-Zisterne unterirdisch installiert oder unter PV-Anlagen, an Fassaden oder als Energiezäune montiert werden. Auch die Wärme eines Gewässers und die Abwärme von Maschinen oder industriellen Prozessen lassen sich mit den speziellen Matten nutzen. So heißen die „multiQ“-Varianten auch passenderweise „Geo“, „Ice“, „Sun“ und „Water“. „Einzigartig ist, dass sich mit unserer wartungsfreien Lösung verschiedene Quellen kombinieren lassen. So werden die örtlichen Möglichkeiten eines Grundstücks, einer Immobilie oder einer Industrieanlage optimal thermisch ausgeschöpft“, so Schneider. Oder anders ausgedrückt: Das System „multiQ“ optimiert das jeweilige Wärmequellenangebot.

Martin Schneider, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe MEFA, erklärt das „multiQ“-Konzept. Im Bild: Die Variante „multiQ Water“ zur Nutzung des Wärme-/Kälteangebots eines Gewässers.
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
Martin Schneider, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe MEFA, erklärt das „multiQ“-Konzept. Im Bild: Die Variante „multiQ Water“ zur Nutzung des Wärme-/Kälteangebots eines Gewässers.
Dipl.-Ing. (FH) Peter Kömmelt, Technischer Leiter „MEFA energy systems“ bzw. „multiQ“, unterstrich beim Pressegespräch in Kupferzell unter anderem auch die herausragende Bedeutung von Abwärmepotentialen in der Industrie, welche mit den hauseigenen Absorbern gehoben werden könnten.
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
Dipl.-Ing. (FH) Peter Kömmelt, Technischer Leiter „MEFA energy systems“ bzw. „multiQ“, unterstrich beim Pressegespräch in Kupferzell unter anderem auch die herausragende Bedeutung von Abwärmepotentialen in der Industrie, welche mit den hauseigenen Absorbern gehoben werden könnten.

Praxiserprobt

Sehr beeindruckend wurde dieser systemische Ansatz unter anderem bei MEFA in Kupferzell realisiert: Das Produktions- und Logistikzentrum des Unternehmens besitzt eine Heizleistung von 500 kW und einen jährlichen Wärmebedarf von 1.200.000 kWh. Hier wurde mit der Kombination aus „Geo“- und „Sun“-Absorbern im Erdboden unter dem Hochregallager sowie auf dem Dach und an der Fassade gearbeitet. Hinzu kommt ein Eisspeicher mit „Ice“-Absorbern als dritte Quelle. Die passive Kühlung über die Erdabsorber sorgt an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima in den Büroräumen. Zudem erfolgt die Kühlung der Serverräume und die Kühlung von Maschinen ganzjährig durch den Eisspeicher.

Spannend auch das Praxisbeispiel „Wasserschloss“, welches im Rahmen des Pressegesprächs vorgestellt wurde: Ein historischer Altbau in den Niederlanden mit 45 kW Heizleistung und einem jährlichen Wärmebedarf von etwa 120.000 kWh konnte erfolgreich mit „multiQ“-Technik ausgestattet werden. Im Wassergraben des Schlosses wurden dafür unter der Wasserebene Absorber installiert. Eine Gas-Therme übernimmt die Spitzenlast, rund die Hälfte des Wärmebedarfs wird durch die „multiQ“-Absorber bzw. die Sole-Wärmepumpe generiert.

Die Absorbermatte des „multiQ“-Systems im Detail.
Quelle: MEFA
Die Absorbermatte des „multiQ“-Systems im Detail.

Weiterführende Informationen: https://www.multiq.energy/

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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