Lüftung

Wohnraumlüftung im Einfamilienhaus: zentral und dezentral kombiniert

Intelligente Kombi-Lösung für die Wohnungslüftung

Montag, 08.08.2016

Wohnraumlüftung ist wichtig in modernen Häusern. Und wie immer gibt es in der Praxis Bedarf an cleveren Lösungen für sie. Unser Artikel stellt eine solche spannende Lösung für die Wohnungslüftung in einem Einfamilienhaus vor: eine Kombination aus dezentraler und zentraler Wohnraumlüftung. Das funktioniert! Wie, das zeigt der Artikel.

Wohnraumlüftung ist bei der Sanierung dabei

Das Haus der fünfköpfigen Familie Sexauer liegt im idyllischen Kenzingen im nördlichen Breisgau, nur etwa 30 Kilometer von Badens Hauptstadt Freiburg entfernt. Ursprünglich erbaut im Jahr 1987, entschied sich Gerd Sexauer im Jahre 2012 für eine energetische Sanierung, um das Bestandgebäude in Massivbauweise auf einen modernen Stand in puncto Heizeffizienz und gesundes Raumklima zu bringen. Neben einem Wärmedämmverbundsystem und dem Fensteraustausch, Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung gehörte für den Bauherrn ebenso eine Wohnraumlüftung dazu.

Das Einfamilienhaus der Sexauers
Quelle: Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr
Das Einfamilienhaus der Sexauers hat eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Zentrale Wohnungslüftung ist die beste Lösung

Nachdem die Sanierung in mehreren Bauabschnitten erfolgte, setzte Familie Sexauer zunächst auf dezentrale Lüftungslösungen für einzelne Räume. Beim letzten und umfangreichsten Teil der Sanierung zeigte sich, dass hier eine zentrale Wohnraumlüftung doch sinnvoller sei. Idealerweise ließ sich die Umstellung auf eine zentrale Wohnungslüftung problemlos mit den bereits bestehenden Einzelraumlösungen kombinieren.

Lüftungskonzept ist notwendig

Als Diplomingenieur ist Gerd Sexauer auch beruflich bereits seit vielen Jahren in der Entwicklung von Gebäudetechnik tätig. Als er sein eigenes Anwesen energetisch sanierte, waren für ihn daher bestimmte Eckpunkte gesetzt: Er wollte ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufbringen und einen kompletten Fensteraustausch vornehmen. Da aufgrund der zweiten Maßnahme kein natürlicher Luftaustausch in den Räumen über Ritzen und Fugen mehr möglich sein würde, war für Sexauer klar, dass er eine passende Lösung mit Wärmerückgewinnung für die Wohnraumlüftung finden musste. "Ohne ein Lüftungskonzept entstehen nach solch einer Baumaßnahme ansonsten zwei zentrale Probleme", so der Bauherr. "Zum einen müsste man mindestens alle zwei Stunden von Hand lüften, damit die Feuchte, die CO2-Werte und andere Schadstoffkonzentrationen innerhalb der luftdichten Gebäudehülle nicht rasch ungesunde Werte erreichen. Zum anderen würden wir aber dann regelmäßig die aufwendig im Gebäude eingedämmte Wärme wieder zum Fenster hinauslassen." Das war auch ein Grund für die bei der ersten Sanierung vorgesehenen Einzelraumlösungen für die Wohnraumlüftung, da sich im Bad schon erste Schimmelansätze zeigten. Sein außen auf der Fassade angebrachtes WDVS mit einer Stärke von 20 cm und die neuen Fenster mit einem U-Wert von 0,7 W/(m²K) würden dadurch erheblich an ihrer energetischen Effizienz und Sinnhaftigkeit einbüßen. Zudem hätte die ganze Familie einen regelrechten "Lüftungsstress", da regelmäßig jemand die Fenster öffnen müsste, um nicht in einem ungesunden "Mikroklima" zu leben.

Zuerst dezentrale Geräte zur Wohnraumlüftung

Da Sexauer die Sanierungsarbeiten größtenteils in Eigenleistung peu à peu vorantrieb und erst den hinteren Bereich des Gebäudes dämmte und die Fenster dort austauschte, setzte er zunächst auf dezentrale Lüftungsgeräte für die jeweils betroffenen Räume. Die dort befindlichen drei Räume (Schlafzimmer der Großmutter, Elternschlafzimmer, Kinderzimmer) mit insgesamt 40 m² wurden jeweils durch ein Lüftungsgerät vom Typ Zehnder- "ComfoAir 100" automatisch mit ausreichend Außenluft versorgt. Dabei sind diese Geräte aufgrund eines integrierten Wärmeübertragers in der Lage, bis zu 95 Prozent der Wärme der Abluft auf die nachströmende Zuluft zu übertragen.

Am besten: zentrales Lüftungssystem

Als Sexauer sich an die energetische Sanierung des letzten Bauabschnitts mit 140 m² zu belüftender Wohnfläche machte, zeigte sich in der Planungsphase, dass hier ein einzelnes zentrales Lüftungssystem die sinnvollste Lösung wäre. "Mein Fachplaner wies mich darauf hin, dass wir durch die Stärke meiner Außendämmung ohne Bedenken ein Luftverteilsystem mit Flachovalrohren in der WDVS-Schicht anbringen könnten. Zudem bot sich ein »toter Raum« im Spitzboden über der direkt ans Haupthaus anschließenden Garage geradezu ideal für die Installation eines Zentralgeräts an", erinnert sich der Bauherr. Doch wie konnten die im hinteren Bereich des Anwesens bereits installierten, dezentralen Geräte in eine zentrale Lösung für die Wohnungslüftung integriert werden?

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