Galonske (Honeywell):
Zumindest in Teilbereichen, wie zum Beispiel der elektronischen Einzelraumregelung, können wir eine positive Marktveränderung gegenüber früheren Jahren wahrnehmen. Wir erreichen immer mehr Haushalte. Deshalb gehen wir davon aus, dass in den nächsten Jahren die schon jetzt erkennbaren Basisbedürfnisse beim Endkunden eine wachsende Neugier auf weitere Funktionalitäten im Bereich Hausautomation stützen werden. Wir denken aber auch, dass der Markt von der Branche weiter gepflegt und aufgebaut werden muss. Nur so kann ein Marktdurchbruch für den gesamten Funktionalitätsbereich Hausautomation erreicht werden.
Busse (alphaEOS):
Als junges Unternehmen haben wir den Vorteil, dass wir viel ausprobieren und so früh erkennen konnten, dass es den einen Markt für Gebäudeautomation – von dem alle immer träumen – so nicht gibt. Es gibt aber einen Markt für clevere Lösungen und gute Alternativen. Die wollen gefunden werden. Wenn wir zum Beispiel die erdölbasierten Dämmstoffe anknabbern, weil sich Gebäudeautomation als die nachhaltigere und wirtschaftlichere Alternative zu einer flächendeckenden Styroporverpackung unserer Häuser erweist, dann hat die Branche einen gemeinsamen Erfolg in der Markterschließung.
Der Nicht-Wohnungsbau hat sich als stabiler Faktor für den Einsatz der Gebäudeautomation erwiesen. Welche Bedeutung konnte der Bereich der Wohnimmobilien, d. h., besonders das Einfamilienhaussegment, bereits erlangen?
Ottilinger (Sauter):
Alle sprechen von Smart Building in der Wohnungswirtschaft, aber durchgesetzt hat sich dieses Konzept noch lange nicht. Der Wohnsektor ist zwar extrem unter Kostendruck, dort ist allerdings noch nicht angekommen, dass eine effiziente Gebäudeautomation nicht nur Komfort bringt, sondern auch Energieeinsparungen bedeutet und damit zur Senkung der Kosten beiträgt. Stattdessen werden nur selten übergeordnete Systeme verbaut und jeder denkt nur in seinem eigenen Teilbereich. Dabei können eine moderne Wohnung oder ein Haus genauso komplex sein wie eine Büroimmobilie. Außerdem wird besonders in Bäder und Küchen beispielsweise sehr viel investiert. Mit einem Bruchteil dieser Kosten könnte der Komfort und auch die Effizienz einer Wohnimmobilie bereits gesteigert werden. Leider wird das Wirken der Gebäudeautomation oft gar nicht bemerkt, weil sich die Technik nicht in den Wohnräumen befindet und auch die Bedienelemente so unsichtbar wie möglich gestaltet sind.
Verweyen (RWE Effizienz):
Wir richten den Fokus ganz gezielt auf den Wohnungsmarkt, und zwar nicht nur auf die Eigentümer von Einfamilienhäusern oder Wohnungen, sondern auch auf Mieter. Bei einer funkbasierten Haussteuerung wie RWE SmartHome sind keine baulichen Eingriffe notwendig. Viele der Geräte sind batteriebetrieben und wieder leicht lösbar. Das System kann daher beim Umzug einfach mitgenommen und in der neuen Wohnung weiter genutzt werden. Das ist perfekt für die mobile Gesellschaft und wichtige Voraussetzung für eine breite Akzeptanz im Markt. Das System ist zudem modular und kann ganz nach individuellen Bedürfnissen konfiguriert und jederzeit erweitert werden: So können Kunden mit einem überschaubaren Einstiegspaket beginnen und ihr Zuhause ganz nach Wunsch Schritt für Schritt smarter machen. Die Funktionsvielfalt wächst ständig. Natürlich hat man dann als Hauseigentümer mehr Möglichkeiten, das zu nutzen. Neben der eigenen Produktfamilie spielen bei neuen Funktionen und Services Kooperationen mit Herstellern wie beispielsweise Buderus eine wachsende Rolle. Die internetfähigen Heizkessel können nahtlos in die Haussteuerung integriert und beispielsweise per App von unterwegs oder bequem vom Sofa aus gesteuert werden. Das ist auch ein zusätzliches Argument für den Heizungsbauer, ein modernes und hochwertiges Markenprodukt vorzuziehen.