Galonske (Honeywell):
Der Bereich elektronische Einzelraumregelung stellt bereits eine deutliche Größe in unserem Produktportfolio dar. Mit unserem intelligenten Heizsystem evohome zum Beispiel lässt sich die Temperatur in bis zu zwölf Räumen eines Hauses komfortabel, zentral und jeweils einzeln regeln. Zudem kann evohome auch mittels der evohome-App über das Smartphone, Tablet und die Pebble Smartwatch angesteuert werden. Darüber hinaus sind auch weitere Lösungen zur Hausautomation fest in unserem Produktportfolio verankert. Beispielsweise das Easyclick-Funksystem zur leitungs- und batterielosen Steuerung von Licht, Heizung, Jalousien oder Rollläden oder das PEHA-House-Control-System PHC. PHC ist eine intelligente Gebäudesystemtechnik, die auf einem eigenständigen Bus-System basiert.
Busse (alphaEOS):
Die Gebäudeautomation in Büroimmobilien hält ihren Vorsprung doch nur aus einem einzigen Grund: Die „Betroffenen“, welche die Technik am Ende benutzen müssen, haben meistens leider keinerlei Einfluss auf die Kaufentscheidung. Statt den Pioniergeist der Menschen zu unterstützen, führen viele Produkte eher zur Resignation. Als alphaEOS müssen wir oft Überzeugungsarbeit für ausgereifte Smart Home Lösungen leisten, nur weil viele Kunden an ihrem Arbeitsplatz zuvor negative Erfahrungen mit Gebäudeautomation gemacht haben. Bei Privatanwendern stehen die persönlichen Komfortbedürfnisse im Mittelpunkt – und die sind nicht immer rational ableitbar. Deshalb hören wir unseren Kunden ganz genau zu, um ihre bewussten und unbewussten Erwartungen und Wünsche aufzuspüren. Unerwarteterweise hat sich das über die Jahre zu einem echten Kompetenzfeld unseres Unternehmens entwickelt. Unabhängig davon gibt die Verschärfung der EnEV der Gebäudeautomation einen kräftigen Schub. Beim Neubau oder bei der Gebäudesanierung wird neben den baukonstruktiven Maßnahmen mittlerweile auch die Gebäudeautomation stärker berücksichtigt, wenn es um das Erreichen der Effizienzkriterien geht. Damit ist endlich eine Abwägung möglich, mit welchen Mitteln man die geforderten Standards am wirtschaftlichsten erreicht. Und die Gebäudeautomation schneidet hier grundsätzlich sehr gut ab.
Wieweit könnte die Energiewende mit der intelligenten Einbindung des Einfamilienhauses in ein übergeordnetes Smart Grid den Einsatz der Gebäudeautomation (Stichwort Smart Home) vorantreiben?
Ottilinger (Sauter):
Prinzipiell ist das ein guter Ansatz, aber es fehlen sowohl einheitliche Standards für die Vernetzung und Datensicherheit als auch die Speichermassen in Einfamilienhäusern, um geeignete Modelle aufsetzen und neben der Energieeinsparung auch vorteilhafte Tarifstrukturen nutzen zu können.
Verweyen (RWE Effizienz):
Wichtige Säulen der Energiewende sind die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien. Bei den erneuerbaren Energien gibt es das Phänomen der Volatilität: Scheint die Sonne und weht der Wind, ist das Angebot groß. Um Angebot und Nachfrage miteinander in Einklang zu bringen, muss die Energie effizient verteilt und gespeichert oder genutzt werden. Da im Zuge der Energiewende die traditionellen, zentralisierten Strukturen verschwinden, entsteht ein vollkommen neues, viel dezentraleres Energiesystem. Die digitale Vernetzung von Smart Homes mit dem Internet und der Versorgungsinfrastruktur ist dafür entscheidend. Die Aufgabe der Hausautomation liegt dabei im intelligenten, individuell auf den einzelnen Verbraucher zugeschnittenen und dezentralen Energiemanagement. Schon heute umfasst dieses beispielsweise Energiespeicherung, Einspeisung und Elektromobilität – natürlich auch unter Einbeziehung der Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach oder der Ladebox fürs Elektroauto. Smartes Wohnen ist eine Voraussetzung für die Umsetzung des übergreifenden Modells einer Smart City. Energieversorgung und Informationstechnologie verschmelzen miteinander, wodurch erneuerbare Energien effizienter genutzt und CO2-Emissionen sowohl im Gebäudebereich als auch in der Mobilität gesenkt werden können.