Verweyen (RWE Effizienz):
Es ist allgemein anerkanntes Ziel, die Sicherheit und Marktgerechtigkeit der Systeme in Deutschland zu fördern. Für uns bedeutet das, eine offene Plattform auf Basis unserer hohen Sicherheitsstandards zu bieten. Das heißt, Fremdhersteller können ihre Produkte und Services einbringen, wenn die Sicherheit für den Kunden gewährleistet ist. Insellösungen bringen die Smarthome-Technologie nicht voran. Es hält Kunden zurück, wenn sie nicht wissen, ob ihr System in ein paar Jahren noch unterstützt wird. Die Öffnung für ausgewählte Partner macht unser System zukunftsfähig. Das Internet der Dinge ist ein zentraler Trend der kommenden Jahre. Diese zunehmende Vernetzung erfordert sichere Standards.
Galonske (Honeywell):
Aus unserer reinen Hausautomationssicht heraus rechnen wir dem „Internet der Dinge“ keine allzu große Bedeutung zu. Sicher wird aber alles rund um das Thema Smart Home helfen, den Endverbraucher zu sensibilisieren und an individuelle Lösungsmöglichkeiten heranzuführen. Standardisierungen werden erst sinnvoll, wenn es für bestimmte Lösungswege im Markt entsprechend große Überlappungen gibt.
Busse (alphaEOS):
Das Internet der Dinge wird zu einem sprunghaften Anstieg kommunizierender Geräte in allen Haushalten führen. Für die Datenübertragung „auf dem letzten Meter“ gewinnt deshalb eine bedarfsgerechte und in punkto Datenmenge sparsame Kommunikation an Bedeutung. Daneben beobachten wir natürlich, welche Webstandards sich im Bereich der Haustechniksysteme durchsetzen. Die Zeit der wettbewerblichen Abgrenzung durch proprietäre Kommunikationsstandards scheint glücklicherweise weitgehend überwunden.
Hammermeister (Schneider Electric):
Im Smart Grid müssen in Zukunft das Energieangebot und der Bedarf aufeinander abgestimmt werden. Der dabei stattfindende Informationsfluss zwischen Verbrauchern und Netzbetreibern muss zu einem gewissen Teil im Internet der Dinge stattfinden. Hierfür gemeinsame Standards zu finden, ist eine Aufgabe für Internet-Serviceanbieter, Netzbetreiber, Energieversorger und Anbieter von Hausautomatisierungslösungen – nur gemeinsam können sie Lösungen finden, die offen, flexibel, sicher und effektiv sind.
Für die optimale Gebäudeautomation müssen verschiedene Gewerke mit hoher Qualität verknüpft werden. Wer ist Ihrer Meinung nach der ideale Ansprechpartner für einen interessierten Bauherren/Hausbesitzer? Welche Rolle kann dabei z. B. das klassische Heizungsfachhandwerk einnehmen?
Ottilinger (Sauter):
Ich möchte dem Heizungsfachhandwerk keine Kompetenzen absprechen, aber es kann nur im Team funktionieren, da es heute viele verschiedene Fachdisziplinen gibt, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Angesichts immer komplexerer Strukturen und Systeme, die sich gegenseitig beeinflussen, aber in der Summe zum Wohle der Nutzer und der Steigerung der Energieeffizienz ineinander spielen müssen, ist der ideale Ansprechpartner meiner Meinung nach die Gebäudeautomation. Denn dort finden die Verknüpfungen statt, dort liegen die „Synapsen im Gehirn“ eines Gebäudes.
Verweyen (RWE Effizienz):
Das dezentrale Energiemanagement spielt für RWE Effizienz eine Schlüsselrolle bei Hausautomation und Energiewende. Dabei muss interdisziplinär und gewerkeübergreifend gedacht werden. Wir bringen daher in Pilotprojekten wie beispielsweise dem Zukunftshaus Bottrop oder dem Energiewende-Praxistest Smart-E in Mühlheim gezielt Forschung, Hersteller und Handwerk zusammen. Technisch ist heute alles machbar, und alle Akteure sind gefragt, das ganze System marktgerecht – kundenorientiert und wirtschaftlich – zu gestalten.
Für Heizungsfachhandwerker bzw. Anlagenbauer kann das dezentrale Energiemanagement mit intelligenter Steuerung ein Türöffner zum Zukunftsmarkt Hausautomation sein. Im Bereich der Photovoltaik haben wir bereits Vertriebskonzepte entwickelt, die Handwerkspartnern diesen Einstieg ermöglichen.