Die kontrollierte Wohnraumlüftung - in neuen Gebäuden eigentlich ein Muss! Doch viele scheuen sich noch davor. Dabei bieten die neuen Wohnungslüftungs-Systeme so viele Möglichkeiten und bringen so viele Vorteile mit sich. Unser Beitrag will bei der Auswahl helfen und zeigt, worauf aktuell bei der Entscheidung für Produkte und Konzepte zu achten ist.
Worauf ist bei der Entscheidung für Produkte und Konzepte der kontrollierten Wohnraumlüftung zu achten?
Mittwoch, 21.09.2016
Wozu kontrollierte Wohnraumlüftung?
Für manchen Endkunden ist die kontrollierte Wohnraumlüftung fast „unvorstellbar“. „Kann ich dann gar nicht mehr mein Fenster öffnen, um mal frische Luft hereinzulassen?“, ist eine der häufigsten Fragen, die dem Fachhandwerker entgegenschlägt, der kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) empfiehlt. Zu ungewohnt ist diese Vorstellung einfach für den Endkunden, der sein Leben lang gelernt hat, dass Fensterlüftung die einzige Möglichkeit ist, mit der er „Luft bekommt“.
Weil sich jedoch mit jeder neuen Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) die Bedingungen für den Energieverbrauch in Neubauten verschärft haben und auch immer mehr Gebäude aus dem Baubestand heraus energetisch ertüchtigt werden, bleibt für eine energieeffiziente Lüftung nur die mechanische Variante mit der entsprechenden Wärmerückgewinnung. Genau diese Wärmerückgewinnung kann zusammen mit den Vorzügen eines höheren Wohnkomforts durch weniger Staub oder dem Lärmschutz und dem Schutz der Bausubstanz, vor z. B. Schimmel, im Gespräch mit dem Endkunden zum Kernargument für die kontrollierte Wohnraumlüftung werden.
Statt die kostenintensiv erzeugte Wärme beim Lüften wieder in die Freiheit zu entlassen, wird die Wärme aus der Abluft zurückgewonnen und die Außenluft damit erwärmt – ohne dass der Einsatz des Wärmeerzeugers notwendig ist. Doch nahezu alle Geräte zur kontrollierten Wohnungslüftung der namhaften Hersteller liegen mit ihrem Grad der Wärmerückgewinnung oberhalb von 95 Prozent.
Welche Merkmale der Unterscheidung von Produkten sollten deswegen zurate gezogen werden?
1. Auslegungs-Software für Systemlösungen
Unabdingbar für die Auslegung einer Lüftungsanlage ist eine entsprechende Software. Die Auslegung der Anlage zur kontrollierten Wohnraumlüftung sollte immer gemäß DIN 1946-6 erfolgen.
Braucht es ein Lüftungskonzept?
Dazu gehört im ersten Schritt die Beantwortung der Frage, ob überhaupt ein Lüftungskonzept erstellt werden muss: Ein luftdichtes und damit entsprechend energieeffizientes Gebäude macht nur dann Sinn, wenn auch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz kommt. Dadurch ist eine KWL im Neubau in der Regel immer zu empfehlen. Aber gerade in der Sanierung, z. B. nach dem Austausch von Fenstern, wird eine kontrollierte Wohnungslüftung immer wichtiger, da hier der Schutz der Bausubstanz und die Vermeidung von Schimmelbildung am einfachsten durch eine nutzerunabhängige Lüftung gewährleistet werden können.
Daher ist nach DIN 1946-6 die Erstellung eines Lüftungskonzeptes bei umfangreichen Änderungen eines bestehenden Gebäudes erforderlich.
Erstellung eines Lüftungskonzepts
Dieses Konzept kann anhand weniger Gebäudekenndaten wie Nutzfläche, Lage, Dämmstandard und Luftwechselzahl erstellt werden.
Hierzu lassen sich verschiedenste Hilfsmittel der Hersteller nutzen. Als ideal haben sich für die Aufnahme vor Ort Apps wie beispielsweise die App „PEB“ von Vaillant herausgestellt. In diesem digitalen Projekterfassungsbogen werden die benötigten Daten für das geforderte Lüftungskonzept und die grundsätzliche Auslegung einer Lüftungsanlage einfach erfasst und eingegeben. Dieses Auslegungstool berechnet dann die Notwendigkeit der Lüftungsmaßnahme durch den Vergleich des „natürlichen“ Luftwechsels durch Gebäudeundichtheit, der Infiltration, mit dem erforderlichen Mindestluftwechsel zum Feuchteschutz. Bei zu geringer Infiltration und dadurch dem Nichterreichen des Mindestluftwechsels zum Feuchteschutz ist der Zustand für ein nutzerunabhängiges Lüften zwingend gegeben.
Weiterführende Informationen: http://www.vaillant.de
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