Neben der Erstellung des Lüftungskonzepts und der Berechnung der erforderlichen Volumenströme sollte die Herstellersoftware auch Angaben zur Einstellung der einzelnen Volumenströme geben.
Weitere wichtige Punkte sind die Möglichkeit, eine komplette Stückliste generieren zu können sowie die Möglichkeit, eine Verlegeskizze für das Luftverteilsystem zu erstellen.
Bewährt haben sich darüber hinaus Softwarepakete von Herstellern, die auch die darüber hinaus vorhandene Technische Gebäudeausrüstung (TGA) wie die Wärmeerzeugung in die Berechnungen mit einbeziehen können, um so entsprechende Synergien zu heben.
2. Zentrale oder dezentrale kontrollierte Wohnungslüftung?
Diese Frage scheidet seit jeher in den unterschiedlichsten Bereichen der TGA die Geister. Gerade beim Einsatz der kontrollierten Wohnungslüftung scheint sich jedoch aufgrund der Praktikabilität eher die zentrale Variante durchgesetzt zu haben. Neben dem rein plakativen Vorteil, wie der Tatsache, dass Durchbrüche der Außenmauer an zahlreichen Stellen des Gebäudes wie bei dezentralen Wohnungslüftungsgeräten nicht notwendig sind, sprechen eine Reihe von weiteren Vorteilen für zentrale Wohnungslüftungsgeräte:
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Die Raumluftqualität in den Zulufträumen ist hoch, während in den nur selten und eher kurzzeitig genutzten Ablufträumen die Feuchteabfuhr aufgrund der erhöhten Volumenströme besonders gut ist. Es kann also mit einem geringen Luftwechsel, bezogen auf das gesamte Haus, ein großer Effekt erreicht werden.
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Die Gefahr eines lüftungstechnischen Kurzschlusses ist deutlich verringert, d. h., die Zuluft wird durch die räumlich versetzte Anordnung des Abluftventils nicht sofort wieder aus dem Raum abgezogen.
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Durch die Verwendung eines zentralen Lüftungsgerätes steigt der Wärmerückgewinnungsgrad im Vergleich zu dezentralen Geräten spürbar.
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Mit einem sorgfältig geplanten und installierten Kanalsystem wird die Luft sauber und geräuscharm in die Räume geleitet und wieder abgeführt. Optisch ansprechende Fußboden-, Wand- oder Deckenauslässe sind die einzigen sichtbaren Bestandteile des Kanalsystems in den Wohnräumen.
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Die Steuerung erfolgt entweder am Gerät oder durch eine einzige Fernbedienung.
3. Filtersystem und Feuchteregulierung des Wohnungslüftungsgeräts
Filtersysteme
Ein wichtiges Argument gerade für Allergiker bildet das Filtersystem einer kontrollierten Wohnungslüftung. Dabei lässt sich hohe Qualität relativ einfach anhand der Filterklassen ablesen. Galten früher M5-Filter als Standard, sollte heute ein F7-Filter zur Grundausrüstung gehören. Dies gewährleistet bereits eine äußerst pollenarme Innenraumluft.
Nur wenige Anbieter ermöglichen es deswegen, Filter bis zur Klasse F9 ohne zusätzlichen Installationsaufwand am Wohnungslüftungsgerät einzusetzen. Dies ist dann ein untrügliches Merkmal für eine hohe Produktqualität. Denn ein Filter der Klasse F9 erhöht den Wohnkomfort unter anderem durch eine deutlich bessere Filterung von Feinstaub. Dies ist beispielsweise besonders interessant für Wohnhäuser in Ballungsgebieten bzw. Wohnungen in Innenstädten mit hoher Verkehrsbelastung.
Feuchterückgewinnung und -regulierung
Der Einsatz der kontrollierten Wohnungslüftung kann auch bedeuten, dass gerade während der sehr kalten Witterungsperioden die Raumluft schneller austrocknet. Dieses Problem besteht im Winter jedoch grundsätzlich auch bei der klassischen Fensterlüftung. Dies kann dann in Verbindung mit der ohnehin trockenen Heizungsluft schnell zu einem ungesunden Gesamtklima im Gebäude mit einer sehr geringen Luftfeuchte führen. Deswegen bieten moderne Wohnungslüftungsanlagen die Möglichkeit der Feuchterückgewinnung und -regulierung.