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Wärme

Ygnis: Schweizer Spezialist (auch) für Gas-Brennwerttechnik

Donnerstag, 01.02.2018

Führte Ygnis im Gründungsjahr 1943, mitten im 2. Weltkrieg, lediglich einen Kessel zur Verbrennung von Kohle im Programm, so trumpfte das rührige Unternehmen schon in den 1950er-Jahren mit der Entwicklung eines Heizkessels nach dem Prinzip von Überdruck und Flammenumkehrung im Feuerraum auf.

Auf die Fein- und Besonderheiten der Gasverbrennung konzentrieren sich die Schweizer seit den 80er-Jahren und konnten seither, vor allem mit den beiden Kesseln "Pyrogas" und "Varino" (1996), einige technische Meilensteine im Bereich der Brenner-Modulation und Leistungsregelung setzen.

Die Gas-Brennwertkessel
Quelle: Ygnis
Die Gas-Brennwertkessel "Varino" (65 bis 315 kW, links) und "Varino Grande" (375 bis 630 kW, rechts) warten mit einem Modulationsverhältnis von 1:12 auf – sprich: sie können in einem Leistungsbereich von acht bis 100 Prozent gefahren werden.

Die Gas-Brennwertkessel "Varino" (65 bis 315 kW) und "Varino Grande" (375 bis 630 kW) warten dadurch beispielsweise mit einem Modulationsverhältnis von 1:12 auf – sprich: sie können in einem Leistungsbereich von acht bis 100 Prozent gefahren werden. Die Leistungsmodulation erfolgt hier durch eine spezielle Brennertechnik mit Oberflächenvariation bzw. -vergrößerung.

Die Bilder zeigen die Leistungsmodulation durch Brennertechnik mit Oberflächenvariation bzw. -vergrößerung in den Gas-Brennwertkesseln
Quelle: Ygnis
Leistungsmodulation durch Brennertechnik mit Oberflächenvariation bzw. -vergrößerung in den Gas-Brennwertkesseln "Varino" und "Varino Grande". Zehn Prozent Leistung (links), 50 Prozent Leistung (Mitte) und 100 Prozent Leistung (rechts).

Die regelungstechnische Möglichkeit, bei Gas-Brennwertkesseln wie dem "Varino" und "Varino Grande", Heizleistung entsprechend dem Wärmebedarf variieren zu können, ist aus dem einfachen Grund essentiell, da nur an sehr wenigen Tagen im Jahr die Maximalleistung auch tatsächlich gefordert wird.

Das Diagramm zeigt Betriebsstunden und Leistung eines Gas-Brennwertkessels von Ygnis.
Quelle: Ygnis
Die regelungstechnische Möglichkeit, bei Gas-Brennwertkesseln wie dem "Varino" und "Varino Grande", Heizleistung entsprechend dem Wärmebedarf variieren zu können, ist aus dem einfachen Grund essentiell, da nur an sehr wenigen Tagen im Jahr die Maximalleistung auch tatsächlich gefordert wird. In diesem realen Beispiel ist das Heizgerät bei einer Leistung von 31 Prozent am häufigsten gefordert. Erstaunlich: Zwischen etwa 60 Prozent Heizleistung und der maximalen Leistung wurde der Gas-Brennwertkessel im aufgezeichneten Betriebsjahr gar nicht gefahren.

Praxis bildet die Grundlage

"Die Praxis zeigt: Viel häufiger sind Betriebszustände, bei denen Leistungen kleiner 50 Prozent der Maximalleistung gefordert werden", so Martin Hochuli, Geschäftsführer der Ygnis AG. Aus diesem einfachen Grund sei es bekanntermaßen besonders schädlich, Wärmeerzeuger überzudimensionieren. Durch die in den Brennern integrierte Möglichkeit der Oberflächenvergrößerung entsprechend des Leistungsbedarfs sei es zudem möglich, Wärmeverluste durch Stillstand und Auskühlung effektiv zu reduzieren – der Gesamtwirkungsgrad des Heizgeräts steigt.

Martin Hochuli an seinem Schreibtisch.
Quelle: HeizungsJournal/Gamperling
Martin Hochuli lenkt als Geschäftsführer seit August 2011 die Geschicke der Ygnis AG und zeigte sich im Gespräch mit dem HeizungsJournal von den Vorteilen der modernen Gas-Brennwerttechnik überzeugt. Die heiztechnischen Produkte und Systeme, welche primär den mittleren und größeren Leistungsbereich abdecken, werden in Deutschland zweistufig über fünf Verkaufsbeauftragte vertrieben.

"Bewegliche Teile im Brennraum sind immer eine Herausforderung", stellt Hochuli klar. Offensichtlich hat man das bei Ygnis aber im Griff und fertigt pro Jahr in Summe etwa "8.000 große Kessel" an den Produktionsstandorten Pont-de-Vaux und Cauroir in Frankreich.

Hierzu zählen nicht nur die Gas-Kompaktwärmezentralen "Varino", "Varino Grande", "Condensinox" (40 bis 100 kW) und "Varmax" (120 bis 450 kW) aus Edelstahl, sondern weiter die Ygnis-3-Zug-Kessel im Leistungsbereich von 60 kW bis 10 MW, welche aus dem Werkstoff Stahl gefertigt sind.

Die Schweizer profitieren an dieser Stelle von der Expertise der französischen Muttergesellschaft Groupe Atlantic mit Hauptsitz in La Roche-sur-Yon, südlich von Nantes an der Atlantikküste gelegen. Ygnis ist seit dem Jahr 2000 Teil der Unternehmensgruppe, welche pro Jahr etwa 1,5 Mrd. Euro Umsatz generiert, 6.500 Mitarbeiter beschäftigt und mit Marken wie Austria Email und Hamworthy einen hohen Bekanntheitsgrad in der Haus- und Gebäudetechnik-Branche besitzt.

So kommt es auch, dass sich die Schweizer Brennwerttechnik-Spezialisten vertrieblich nicht nur auf dieses Marktsegment konzentrieren. "Wir führen darüber hinaus Wärmeübertrager, sprich: Rekuperatoren, im Programm, welche sensible und latente Wärme aus Abgasen von öl- und gasbefeuerten Kesseln zurückgewinnen können", betont Ygnis-Geschäftsführer Martin Hochuli.

Weitere wichtige Bausteine im Heiztechnik-Sortiment sind des Weiteren Wärmepumpen für sämtliche Wärmequellen und thermische Solaranlagen. Auch im Bereich der Wärmepumpen ist Ygnis in der Lage, höhere Leistungsanforderungen, wie sie zum Beispiel industrielle Anwendungen stellen, abzudecken – als Kältemittel setzt man hier unter anderem auf Propan.

Eine echte Besonderheit ist die "Rotationswärmepumpe" (Heizleistung: 700 kW), in welcher ein Edelgas als Arbeitsmittel dient. Anstelle des in Wärmepumpen sonst üblichen Carnot-Prozesses liegt diesem System ein linkslaufender Joule-Prozess zugrunde, bei welchem es zu keinem Phasenübergang (flüssig/gasförmig) des Arbeitsmediums kommt. Das Edelgas bleibt immer gasförmig. So seien Temperaturen von bis zu 150 °C realisierbar.

"Ygnis" – die lateinische Vokabel für das Wort "Feuer" – ist Programm: Angefangen bei den Gas- und Öl-Kesseln über die Solar- und Wärmepumpentechnik bis hin zu den Speichern, Wassererwärmern sowie der Regelungstechnik; sämtliche Produkte sind der Ausdruck für "Kompetenz in Heiztechnik" und "brennen" regelrecht in Sachen Energieeffizienz!

Aber: Überzeugen Sie sich doch einfach selbst! Zum Beispiel im Rahmen der bautec, Berlin, vom 20. bis 23. Februar 2018 oder der GET Nord, Hamburg, vom 22. bis 24. November 2018!

Weiterführende Informationen: http://www.ygnis.ch

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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