Hoher Stellenwert von Forschung und Entwicklung
Die hohe Innovationskraft liegt auch darin begründet, dass der Forschung und Entwicklung große Bedeutung beigemessen wird. Das Unternehmen investiert jährlich in diesen Bereich konsequent mindestens sechs Prozent des Umsatzes – dabei sind Kundenapplikationen davon ausgenommen. Im Jahr 2008 wurde das Entwicklungs- und Technologiezentrum "InVent" am Standort der Firmenzentrale in Künzelsau eingeweiht. Neben einem Motorenprüfstand mit Versuchsbereich sowie einem Bereich für die Entwicklerteams mit unmittelbarem Zugang zu den Prüfständen umfasst das aus drei Baukomplexen bestehende Gebäude den, nach Unternehmensangaben, weltgrößten kombinierten Luft- und Geräuschprüfstand für Ventilatoren.
Der Luft- und Geräuschprüfstand ist komplett auf Federn gelagert und dadurch vom übrigen Gebäude abgekoppelt, um Schwingungen oder Außengeräusche während der sensiblen Messungen auszublenden. Zum Erstellen von Prototypen und für die schnelle und unkomplizierte Prüfung neuer Formen beim bionischen Design von Ventilatoren stehen den Ingenieuren zwei 3D-Drucker zur Verfügung. Die Fähigkeit zum weitsichtigen Denken, zum frühzeitigen Erkennen von Nutzeranforderungen und zur raschen Umsetzung dieser bewies das Unternehmen auch zu Beginn der Coronakrise, als es bereits im April dieses Jahres die 3D-Drucker kurzerhand für die Produktion von Gesichtsschilden für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen umfunktionierte.
Weichenstellung für Wachstum nach Corona
Das Unternehmen achtet stets auf gesundes Wachstum, das nicht von kurzfristigem Ertragsdenken gelenkt wird, und hat bereits eine Krise ohne Reduzierung der Beschäftigtenzahlen überstehen können. "In der weltweiten Wirtschaftskrise 2008 sind wir 17 Prozent im Umsatz gesunken und haben im Folgejahr um mehr als 20 Prozent zugelegt", erinnert sich Fenkl. "Das ging nur, weil wir sehr gute Produkte und motivierte wie qualifizierte Mitarbeiter haben. Und auch jetzt in der aktuellen Coronakrise sehe ich das branchenweit überdurchschnittliche Umsatzplus von 8,6 Prozent im Jahr 2019 als eine solide Basis."
Vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen investiert das Unternehmen jetzt bewusst antizyklisch und lässt am Standort Kupferzell für 16 Millionen Euro neue Produktionsflächen von rund 8.400 m² bauen. "Denn auch in Zukunft werden die Weltmärkte qualitativ hochwertige Elektromotoren und Ventilatoren benötigen", betont Fenkl. "Und wir benötigen unbedingt mehr Raum für weitere Kunststoffspritzmaschinen." Insgesamt baut das Unternehmen weltweit Fertigungen aus oder optimiert bestehende Anlagen. Etwa in Schöntal-Bieringen, wo der Aluminiumguss angesiedelt ist, oder auch an den Standorten in Amerika und Asien.
"Die hohe Fertigungstiefe ist unsere Stärke, diese werden wir weiter ausbauen und gleichzeitig das Digitalgeschäft forcieren", führt der Vorstandsvorsitzende aus. Überhaupt sieht Fenkl in der Digitalisierung und im Internet der Dinge (IoT, Internet of Things), im industriellen Bereich IIoT (Industrial Internet of Things) genannt, die Zukunft. Daher sind die Motoren und Ventilatoren des Unternehmens bereits seit Jahren Industrie-4.0-fähig, also via Ethernet oder Bluetooth in Netzwerke einbind- und steuerbar.
Diesen Trend der Vernetzung treibt der Hersteller mit einer eigenen Lösung voran. Die Cloud-basierte IIoT-Plattform "ZAbluegalaxy" wurde speziell für Anwendungen in der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik entwickelt und bietet damit spezifische Vorteile gegenüber Standard-Cloud-Lösungen. "Wir haben uns dazu mit der Telekom einen sehr erfahrenen und innovativen Partner gesucht", erklärt Fenkl. "Die Kundenreaktionen zeigen, dass wir damit – erneut – den Nerv der Zeit getroffen haben."