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Zukunft ohne Markt oder Markt ohne Zukunft?

Mittwoch, 21.03.2018

Es gibt keinen Fußbodenheizungs-Markt, es gibt keinen klassischen Markt aus Verkäufer und Käufer, es gibt keine marktüblichen Regularien.

Der Handel läuft zwischen System-Hersteller und dem verarbeitenden Heizungsbauer am Bauherrn, dem eigentlichen Bezahler, vorbei.

Der Heizungsbauer wählt aus Wettbewerbsgründen die preiswerteste Qualität. Der Bauträger im mehrgeschossigen Wohnungsbau ist auch nicht der Bezahler. Er muss den Heizungsbauer im Interesse seiner Baufirma veranlassen, das preiswerteste System einzubauen. Er hat keinerlei Interesse, eine teurere, qualitativ hochwertigere Fußbodenheizung zu bezahlen. Der Bauherr, der eigentliche Käufer, kennt keine Alternativen, er hat keine Möglichkeit sich für energiesparende, komfortable Systeme im Sinne der Nachhaltigkeit zu entscheiden, auch wenn diese mehr kosten.

Warum gibt es keinen Wettbewerb aus dem qualitativ hochwertige, energiesparende Systeme hervorgehen?

Die System-Hersteller orientieren sich seit Jahren ausschließlich an den Bedürfnissen und Wünschen ihres Kunden, dem Heizungsbauer. Das sind technisch anspruchslose Produkte, die einfach, schnell und preiswert zu verlegen sind.

Es ist befremdlich, die Vorteile des Heizungsbauers, Kosteneinsparung durch schnelle Montage, im Kontext mit den späteren Kosten des Betreibers für höheren Energieverbrauch und Komfortverluste über den Gebäude-Lebenszyklus zu sehen. Mit solchen Methoden kann auch die CO2-Emission nicht verringert werden. Diese "Marktstruktur" stellt ein Hemmnis dar, dass die Marktdurchdringung für neue innovative Produkte verhindert.

Von neuen Produkten hätten alle Beteiligten Vorteile: Der Endverbraucher, der sich für ein energiesparendes System mit hohem thermischen Komfort entscheidet, ist bereit mehr Geld zu bezahlen. Der Bauträger könnte mit qualitativ hochwertigen Wohnungen werben. Der Systemhersteller und der Heizungsbauer würden mehr Umsatz und Gewinn machen. Es würde ein richtiger Markt entstehen.

Der Einbau neuer Systeme soll sich positiv auf das Erreichen der gesetzten Klimaziele, auf einen geringeren CO2-Ausstoß auswirken. Für den Produktions-Standort Deutschland ist die Entwicklung und Produktion neuer, innovativer Systeme und Produkte wichtig. Für Ingenieure und Sachverständige ist es derzeit schwierig, verschiedene Systeme auf ihre Gleichwertigkeit zu prüfen. Erst die Kriterien der Nachhaltigkeit erlauben es, Unterschiede bei Systemen und Komponenten herauszustellen.

Es ist erschreckend das diese, ein System auszeichnenden, Eigenschaften sich vom Heizungsbauer über Planer, Energieberater und vereidigte Sachverständige kaum herumgesprochen haben. Selbst die Energieberater der Verbraucherzentrale helfen nicht. Das wichtigste Ziel ist es, neue Produkte und Technologien allen diesen Akteuren nahezubringen. Dadurch könnte ein echter Markt entstehen.

Erklärende Grafik zum Artikel.
Quelle: HeizungsJournal

Von Peter Gabanyi
Dipl.-Ing. (FH) Energie- und Versorgungstechnik
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