Die Fußbodenheizung im "Axis"-Haus kühlt im Sommer. Dabei wird das Abwasser aber nur leicht erwärmt, um das Ökosystem der Kläranlage nicht zu stören. Die Heizleistung der Großwärmepumpe von Viessmann beträgt 360 kW, die Kühlleistung 438 kW. Das ist ganzjährig ausreichend für eine Wohnfläche von 22.700 m². Das Planungsbüro IPP in Hanau hat eine Energiezentrale konzipiert, die völlig ohne Ventile auskommt. Bei klassischen Hydrauliksystemen treten durch den Einsatz von großen Pumpen immer wieder Probleme auf, da durch den entstehenden Unterdruck regelmäßig Ventile justiert werden müssen. Letztlich leidet darunter die Hydraulik und die Regelung ist störanfällig. Nicht so im Wohn-Hochhaus "Axis" im Europaviertel.
Sieben Temperaturzonen
Hier setzt IPP anstelle der sonst üblichen Heiz- und Kälteverteiler ein "Zortström Multi" mit sieben Temperaturstufen des österreichischen Herstellers Zortea ein, der aus einem 4 m³ großen Schichtenspeicher immer genau die Wassertemperatur bezieht, die für den jeweiligen Zweck benötigt wird: 60 °C für Warmwasser, maximal 40 °C für die Fußbodenheizung und minimal 17 °C für die Fußbodenkühlung. Für die Brauchwarmwassertemperatur ist die Abwasser-Wärmepumpe aber nicht allein zuständig. Sie macht bei 40 °C Schluss und reicht den Durchlauf an eine Fernwärmestation weiter, die noch einmal 20 K draufpackt, bevor das Zirkulat in den einzelnen Frischwasserstationen der Wohnungen das Trinkwasser für Küche und Bad temperiert. Der Fernwärmeanschluss macht einen Spitzenlastkessel überflüssig.