Intelligent konstruierter Pelletkessel ersetzt Ölheizung

Für seinen "neuen" Heizraum wünschte sich Ludwig Waldhör eine aufgeräumte Installation. So musste eine bestehende Solarthermie-Anlage eingebunden werden; die Bedienung der Gesamtanlage sollte einfach und übersichtlich sein. Der Heizungsfachbetrieb schlug zur Installation des Pelletkessels deshalb die Verwendung einer vorgefertigten und modular aufgebauten Heizzentrale vor.

Nein zum Ölkessel, ja zum Pelletskessel

"Fossile Energieträger kamen für mich nicht mehr in Frage", erklärt Ludwig Waldhör und ergänzt: "Ich wollte unabhängig sein von der Preisentwicklung für Öl, Gas und Strom aufgrund weltpoli­tischer Einflüsse und Faktoren. Und ich wollte ökologisch heizen und wirkungsvoll zum Klimaschutz beitragen. Ich habe zwei Töchter, denen ich eine lebenswerte Umwelt weitergeben möchte."

Aus diesem Grund tauschte der 39-jährige Niederbayer den Öl-Heizkessel inklusive der Heizöltanks gegen eine Pelletheizung ein.

Zunächst galt es jedoch, jede Menge Fragen zu klären, ob die Umstellung auf eine Pelletheizung problemlos möglich sein würde. In einem benachbarten Heizungsfachbetrieb fand Waldhör einen fachkundigen Partner, der durch fundierte Planung und Auswahl der am besten geeigneten Komponenten alle offenen Punkte klären konnte.

Pelletslager im Tankraum

Als Lager stand der ehemalige Tankraum mit drei Heizöltanks zur Verfügung. Da die Energiedichte von Pellets geringer ist, war eine bestmögliche Raumausnutzung gefordert, um eine ausreichende Brennstoffbevorratung zu ermöglichen. Durch den Einsatz von Saugsonden mit automatischer Umschaltung konnte der Lagerraum maximal genutzt werden, da keine Schrägen im Lager erforderlich sind und die Raumhöhe vollständig genutzt werden kann.

Heute lagern dort maximal sieben Tonnen Pellets – was in diesem Fall eine Reichweite von mindestens drei Jahren ergibt. Produziert werden die Holzpresslinge zudem in der Region. Das spart beträchtliche Transportwege und sorgt für dauerhafte Preisstabilität.

Damit waren alle Zweifel hinsichtlich Lagerung und Versorgungssicherheit beseitigt, erinnert sich Waldhör: "Beruhigend auch, dass Pellets im Gegensatz zu Heizöl nicht wassergefährdend sind. Nur fünf Kilometer von uns entfernt herrschten im Sommer Überschwemmungen nie gekannten Ausmaßes. Dort sind die Keller und Erdgeschosse mit Heizöl verseucht und zum Teil nicht mehr sanierbar."

Pelletkessel: Wärme mit vielen Vorzügen

Prinzipbedingt sind Pelletkessel etwas größer als gleichwertige Ölkessel. Intelligent konstruierte Pelletkessel zeichnen sich dennoch durch geringen Stellflächenbedarf und eine Breite aus, die es ermöglicht, ohne weitere Demontagen mit einer üblichen Türbreite von 80 cm beim Einbringen des Kessels zurecht zu kommen.

Das Thema Betriebssicherheit war dem Beamten der Berufsfeuerwehr München verständlicherweise ein besonderes Anliegen. Moderne Pelletkessel gehen in punkto Rückbrandsicherheit weit über die normativen Vorgaben der DIN EN 303-5 hinaus. So kommen neben der Acht-Kammer-Zellradschleuse getrennt angetriebene Dosier- und Beschickungsschnecken zum Einsatz. Diese trennen die Brennstoffzufuhr zusätzlich. Darüber hinaus sorgt eine Temperaturüberwachung an der Beschickungsschnecke für sofortiges Leerfahren der Schnecke bei unzulässigem Temperaturanstieg. Großzügig dimensionierte und staubgeschützte Antriebe tragen zu einer hohen Betriebssicherheit und langen Lebensdauer des Pelletkessels bei.

Alle Komponenten arbeiten zusammen

Für seinen "neuen" Heizraum wünschte sich Ludwig Waldhör eine aufgeräumte Installation. So musste eine bestehende Solarthermie-Anlage eingebunden werden; die Bedienung der Gesamtanlage sollte einfach und übersichtlich werden. Der Heizungsfachbetrieb schlug zur Installation des Pelletkessels die Verwendung einer vorgefertigten und modular aufgebauten Heizzentrale vor. Die Bedienung aller Komponenten erfolgt hier über eine einzige übersichtliche Steuerung.

So wurde der Pelletkessel mit einer modulierenden Wärmeleistung von 4,5 bis 15 kW durch eine Heizzentrale und den System-Pufferspeicher mit einem Volumen von 750 Liter komplettiert. "Gehirn" des Holzheizsystems ist die Heizzentrale. Hier werden sämtliche Wärmeströme gesammelt und "ökohierarchisch" verteilt.

Obwohl die Hydraulikbox gerade einmal 108 x 40 cm misst, sind hinter ihrem Gehäuse aus ABS und gepulvertem Stahlblech alle Anschlüsse für Wärmeerzeuger, Heizkreise oder Warmwassersysteme kompakt und übersichtlich untergebracht. Eine zentrale Steuerung koordiniert die Abläufe und regelt die Energieströme aus Holz und Sonne. Neue, zusätzliche Wärmeerzeuger lassen sich jederzeit hinzufügen; bestehende können ausgetauscht oder Heizkreise erweitert werden. "Eine ausgereifte Holzheizung, die sich unseren individuellen Lebensverhältnissen anpasst", bilanziert der Familienvater.

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Viel Komfort und Leistung dank Pelletheizung

Waldhör ist insbesondere von der Wirkweise seiner neuen Heizanlage beeindruckt: Seitdem die zehn Quadratmeter große thermische Solaranlage auf dem Dach mit der Heizzentrale gekoppelt ist, sind die nutzbaren Erträge der Solarkollektoren merklich gestiegen. Die solare Ernte wird dem Speicherbereich immer entsprechend dem Temperaturniveau an geeigneter Stelle zugeführt.

"Eine Pelletheizung erspart viel Arbeit mit dem Stückgut. Deshalb ist diese Art zu heizen das Komfortabelste, was man machen kann – eine echte Investition in die Zukunft", betont der 39-Jährige. Das Hochleistungs-Heizelement zündet bei Wärmeanforderung rasch und automatisch; mit 325 Watt ist die Zündeinrichtung im Vergleich zum herkömmlichen Zündgebläse mit seinen 1.400 Watt besonders stromsparend.

Die zweistufige Hochtemperatur-Wirbelbrennkammer aus Siliziumkeramik ist patentiert und sorgt für bestmögliche Wärmeübertragung. Während des Abbrands überprüft eine Breitband-Lambdasonde permanent den Restsauerstoffgehalt im Abgas und trägt somit zu einem optimalen Brennstoff-Luftgemisch bei. Aufgrund dieser emissionsarmen Verbrennung komme der Pelletkessel ohne Partikel-Abscheider und Feinstaubfilter aus.

Eine optimierte Verbrennung bedeutet weiter ein geringeres Ascheaufkommen und damit wenige Entleerungsintervalle. Der Aschekasten ist platzsparend im Pelletkessel integriert und – wie alle Heizungsbauteile – leicht und ohne Werkzeug zugänglich. "Zum Entleeren wird lediglich die Seitenwand hochgeschwenkt und die Aschebox manuell entkoppelt. Der extern fahrbare Behälter kann wie ein Reisetrolley transportiert werden. Das ist eine saubere und bequeme Sache", freut sich Waldhör.

Niedrige Stand-by-Verluste, geringer Eigenstrombedarf

Niedrige Stand-by-Verluste, ein minimaler Eigenstrombedarf sowie der leise Betrieb sind weitere Plus-punkte des modernen, innovativen Holzheizsystems. Dennoch hat der 39-Jährige zusätzlich zwischen 22 und 6 Uhr eine Sperrzeit einprogrammiert. Bevor diese in Kraft tritt, lädt der Pelletkessel seinen Tages-speicher noch einmal automatisch voll. In die Brennkammer gelangen die Pellets über einen seitlichen Einschub. Der kippbare Brennrost besteht aus robustem, langlebigem Gusseisen und ist als Schubladeneinheit bedien- und wartungsfreundlich herausziehbar.

Die Zuführung der Holzpresslinge wird kontinuierlich überwacht und bei schwankender Pelletqualität automatisch angepasst. Serienmäßig ausgestattet ist die Holzheizung mit einer automatischen Wärmeübertrager-Reinigung für einen gleichbleibend hohen Kesselwirkungsgrad. Ein detailliertes Sicherheitskonzept durch die Kesselregelung kontrolliert fortwährend sämtliche Betriebszustände sowie alle angeschlossenen Sensoren, Gebläse und Stellklappen auf ihre Funktion.

Bedienung auch mit Computer, Handy und Tablet

Begeistert ist Ludwig Waldhör von der Möglichkeit, mittels Computer, Handy oder Tablet sowie in Verbindung mit der Heizzentrale via Internet auf die eigene Heizung zuzugreifen. Weltweit können so Einstellungen vorgenommen, Informationen abgerufen und aktuelle Betriebszustände visualisiert werden.

"Die Bedienung der Pelletheizung ist kinderleicht und selbsterklärend. Komplexe Techno­logie muss nicht kompliziert sein", so Waldhör. Mittels hoch auflösendem Touch-Display lassen sich Wärmeerträge ermitteln, bilanzieren und archivieren sowie serienmäßig Leistungsmessungen vornehmen. Aktuelle Betriebszustände wie Stand-by-Modus, Kesselleistung, Brennkammer-Temperatur oder Betriebsmodus können ebenfalls jederzeit abgefragt werden.

Weitere wichtige Anzeigen, wie Pellet-Vorrat, werden grafisch dargestellt, der Brennstoffverbrauch ist auf einen Blick ersichtlich. Über den Durchsatz der Pelletsmenge wird zudem das Aschevolumen abgebildet – bis zur Aufforderung, die Aschebox zu entleeren.

"Das Betriebssystem auf »Linux«-Basis ist erweiterbar und kann mit zusätzlichen Displays oder Speichermedien verbunden werden", erläutert der 39-Jährige, der mit Hilfe seines Tablets gerne die Erträge seiner Solaranlage überprüft oder die Heizanlage von seinem Arbeitsplatz aus steuert: "Bei uns leben drei Generationen unter einem Dach. Es ist immer jemand zu Hause. Deshalb brauche ich ein gewisses Heizlevel, das ich überall und jederzeit schnell und ganz individuell regeln kann."

Der Heizungsfachbetrieb schätzt vor allem den PIN-geschützten Fernzugriff auf die Service-Ebene mit Analyse-Funk­tion. Im Störungsfall kann dadurch vieles mit wenig Aufwand geklärt werden. "Dazu ist natürlich die Zustimmung des Betreibers erforderlich", ergänzt Ludwig Waldhör: "Aber im Falle eines Fehlers können die Kosten deutlich verringert werden, da unnötige Fahrten und damit verbundene Arbeitszeit eingespart werden können."

Mit der Pelletheizung hat sich Waldhör aber nicht nur für eine fortschrittliche, sondern auch für eine bestens geförderte Anlage entschieden. So werden Holzheizsysteme von staatlicher Seite aktuell so hoch wie nie zuvor bezuschusst.

Weiterführende Informationen: http://www.brunner.com

Donnerstag, 02.02.2017