Unsicherheit trübt den KWK-Markt

Politik verschreckt vielfach Investoren

Es sind turbulente Jahre für die KWK (Kraft-Wärme-Kopplung). Die Branche kommt nicht zur Ruhe. Wie Hersteller von BHKW (Blockheizkraftwerken) auf den Frühjahrsmessen in Essen, Nürnberg und Hannover berichten, würde die langwährende politische Unsicherheit in Bezug auf die sich häufig ändernde Gesetzes- und Förderlage vielfach Investoren abschrecken.

Welche Rolle nimmt die KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) in der Energiewende ein? Wie wirken sich die Veränderungen in den Sektoren Strom und Wärme auf die Betriebsweise von KWK-Anlagen aus? Und verliert die KWK sogar ihre Existenzberechtigung als zentrale Technologie zur Kopplung der Sektoren Strom und Wärme?

Passend zu den Frühjahrsmessen SHK Essen, IFH/Intherm Nürnberg und Hannover Messe präsentierte der B.KWK (Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung) Mitte März 2018 Ergebnisse der Kurzstudie "Perspektiven der Kraft-Wärme-Kopplung in der Energiewende".

Für die Studie haben Forscher des IFAM (Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung) zwei Szenarien der Sektorenkopplung für Strom und Wärme in Bezug auf ein weit fortgeschrittenes Stadium der Energiewende im Jahr 2050 verglichen: eine weitgehende Ablösung von Heizkesseln durch Elektrowärmepumpen und einen verstärkten Ausbau von Systemen der KWK.

Vielfach werde Wärmepumpen in der Zukunft eine zentrale Rolle für die Wärmeversorgung von Haushalten, Gewerbe und Handel zugesprochen, mit der Begründung, dass Wärmepumpen mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Dabei wird allerdings oft nicht ausreichend hinterfragt, zu welchen Zeiten und in welchen Mengen der Strom aus erneuerbaren Quellen tatsächlich zur Verfügung steht, gaben die Forscher zu bedenken.

Sie kamen denn auch zu dem Ergebnis, dass die auf dezentrale Elektrowärmepumpen setzende Strategie den Anspruch einer weitgehenden Dekarbonisierung des Wärmebereichs kaum einlösen kann. Ein Ausbau von gasbasierten KWK-Systemen mit Wärmespeichern, die ergänzend noch Elektrokessel und Großwärmepumpen als Power-to-Heat Technologien enthalten, würde hingegen zum Ausbau der Stromerzeugung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien passen.

KWK-Anlagen könnten die Residuallast decken, wenn der Strom aus Wind und Sonne nicht ausreicht. Die Zahl ihrer Vollaststunden sinke zwar im Vergleich zu heute deutlich, aber sie liefern dann auch besonders wertvollen Strom. In Überschusszeiten könne mit Strom aus erneuerbaren Energien zum einen Wärme mittels der Power-to-Heat Komponenten der KWK-Systeme bereitgestellt werden, zum anderen könnten die Stromüberschüsse auch mit Power-to-Gas Technologien genutzt werden, um Brennstoff für die zuvor mit Erdgas betriebenen KWK-Anlagen regenerativ zu erzeugen.

Damit bekomme die KWK (samt vorhandener Gas-Infrastruktur) eine dauerhafte Perspektive in einem vollständig dekarbonisierten Energiesystem. "Die Ergebnisse der Studie belegen, dass ein intensiver Ausbau gasbasierter KWK mit Wärmenetzen für den Klimaschutz mittel- und langfristig eine zielführende Strategie ist", betonte denn auch Heinz Ullrich Brosziewski, Vizepräsident des B.KWK. "Die KWK-Anlagen können sowohl im kommunalen als auch im gewerblichen Bereich eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen und damit zur Entlastung und Stützung der Netze beitragen."

Ungeachtet solcher Erkenntnisse müssen die Hersteller von BHKW (Blockheizkraftwerken) mit einer verhaltenen Marktentwicklung klar kommen. Brosziewski sieht den Grund in einer Verunsicherungspolitik. Dadurch nehmen potentielle Investoren schnell Abstand von neuen Projekten. Nicht nur, dass die Regeln immer komplizierter, immer undurchschaubarer werden, auch nimmt die Bürokratie mit ihren Melde- und Berichtspflichten immer mehr zu. Dieser Dschungel in den Strukturen müsse gelichtet und wieder vereinfacht werden.

Besonders leidet sowohl die Branche als auch das Vertrauen der Investoren unter der Unstetigkeit bei den Rahmenbedingungen. Schon im Jahr 2016 fühlte sich die KWK-Branche nahezu lahmgelegt, weil das bereits in Kraft getretene KWK-Gesetz noch über Monate unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission stand.

Zum Jahresende 2017 wurde dann bekannt, dass die EU-Kommission für bestimmte Anlagensegmente die Ermäßigung der EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auf 40 Prozent für selbst verbrauchten Strom aus KWK-Anlagen nicht weiter genehmigen wolle. Für Anlagen mit Eigenversorgung aus hocheffizienten KWK-Anlagen, die ab dem 1. August 2014 in Betrieb genommen wurden oder erstmals Eigenversorgung betrieben haben, fallen seit dem 1. Januar nun 100 Prozent statt 40 Prozent der EEG-Umlage an. Dies kann sich unter Umständen entscheidend auf die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auswirken, berichten Hersteller. Viele Projekte, die im vergangen Sommer angeschoben wurden, liegen seitdem auf Halde.

Kaum waren die Frühjahrsmessen vorbei, drehte die Politik erneut an den regulatorischen Stellschrauben. Anfang Mai 2018 berichtete das BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) über ein Treffen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Dabei sei auch die Frage der EEG-Eigenversorgung für KWK-Neuanlagen (Anlagen ab August 2014) erörtert und eine Grundsatzeinigung zu einer teilweisen Rücknahme der Umlageerhöhung erzielt worden – vorbehaltlich einer abschließenden Prüfung und Entscheidung durch die EU-Kommission. "Wir haben eine gute Verständigung beim Thema Eigenversorgung bei KWK-Neuanlagen erzielt", konstatierte Altmaier. "Das ist ein wichtiges Ergebnis für die deutschen Unternehmen!"

"Die ersten Eckpunkte der Einigung sind positiv", bemerkte Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems, ein Fachverband des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Nachdem die Reduzierung der EEG-Umlage für die Eigenversorgung aus KWK seit dem 1. Januar 2018 weggefallen ist und Unternehmen mit erhöhten Umlageforderungen konfrontiert wurden, sei das Neuanlagengeschäft deutlich eingebrochen.

"Die finale Genehmigung durch die EU-Kommission und die erforderliche gesetzliche Umsetzung muss nun schnellstmöglich erfolgen. Wichtig ist, dass es zukünftig nicht noch einmal zu einer solchen Hängepartie kommt. Um Investitionssicherheit für die Industrie zu gewährleisten, benötigen wir eine saubere Gesetzgebung anstelle von Schnellschüssen", unterstrich Zelinger.

Dramatisch zeigen sich jedenfalls die aktuellen Zahlen des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zum Marktgeschehen. Das BAFA informiert regelmäßig über die Zulassung von KWK-Anlagen nach dem KWK-Gesetz.

Die Anzahl der beim BAFA zugelassenen neuen, modernisierten und nachgerüsteten KWK-Anlagen, zu denen auch Motor-BHKW zählen, werden nach Größenklassen und Inbetriebnahmejahren differenziert. Zwar sind die ausgewiesenen Zulassungszahlen für 2017 nur eingeschränkt aussagekräftig, da Zulassungsanträge noch bis zum Ende 2018 eingereicht werden können, doch weisen die bislang (bis Februar) vorliegenden Zahlen noch einen Markteinbruch auf das Niveau des Jahres 2010 aus.

So wurden 2017 insgesamt 3.552 KWK-Anlagen zugelassen (nach 5.462 KWK-Anlagen 2016). So sanken die Zulassungszahlen von 2016 auf 2017 im Bereich bis zu 50 kW elektrische Leistung von rund 4.600 auf 3.400, im Bereich von 50 kW bis zu 1 MW elektrische Leistung von 675 auf 148, und im Bereich über 1 MW elektrische Leistung von 169 auf nur noch zwölf.

Speziell zu den kleinen Anlagen der Mikro- und Mini-KWK, sprich Brennstoffzellen, Stirlingmotoren und Verbrennungsmotoren mit einer elektrischen Leistung bis zu 50 kW, vermeldet der BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) nach drei Jahren mit insgesamt rückläufigen Zahlen für 2017 immerhin ein Marktwachstum um 18 Prozent auf rund 6.000 Stück. Wobei aber bei dieser Zahl berücksichtigt werden muss, dass in 2017 die erste Förderperiode des Technologieeinführungsprogramms für die Brennstoffzellenheizung der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zum Tragen kam – mit über 1.500 verkauften Brennstoffzellenheizgeräten.

Die allgemeine Verunsicherung im Markt scheint sich bei einigen BHKW-Herstellern auch in den diesjährigen Messeauftritten widerzuspiegeln. Teilweise wurde nicht mehr an allen Frühjahrsmessen teilgenommen oder zumindest der Präsenzrahmen reduziert. Nachfolgend (in alphabetischer Reihenfolge) ein kleiner Überblick über die Präsentationen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Produktportfolio von 2G Energy umfasst derzeit Anlagen mit einer Leistung zwischen 20 kW bis 2 MW elektrisch und 44 kW bis rund 2 MW thermisch. Aktuell informierte man über das kleinste Modell, die g-box 20.

Heutzutage sei nahezu jeder Betrieb für die Nutzung von KWK geeignet. Ihre Stärken habe die g-box 20 bereits in Wohngebäuden, Büro- und Verwaltungsgebäuden, Kindergärten, Schulen, Hotels, Seniorenzentren, Krankenhäusern sowie in den unterschiedlichsten Industrie- und Gewerbebetrieben unter Beweis gestellt. Wie betont wurde, werde dies zunehmend auch von Mitbewerbern erkannt. So komme die g-box 20 als OEM-Produkt beispielsweise auch bei Vaillant, Remeha oder SenerTec zum Einsatz.

Die g-box bietet 2G Energy mit einer elektrischen Leistung von 20 kW (mit Motor von Toyota) oder 50 kW (mit Motor von MAN) an. Sie wird als anschlussfertiges Kompaktmodul geliefert. Der Schaltschrank ist für eine erleichterte Einbringung und Montage als separate Einheit am Modul ausgeführt. Alle Steuerungs- und Regelungsfunktionen sowie die Bedienelemente sind darin integriert.

Das KWK-Geschäft von Bosch Thermotechnik ist bei der Tochter Bosch KWK Systeme konzentriert. Das Angebotsspektrum motorbetriebener BHKW reicht von 12 kW bis 2 MW elektrische Leistung. BHKW Kompaktmodule mit elektrischer Leistung von 12 kW bis 400 kW sind zudem unter der Marke Buderus erhältlich.

Bei den Varianten mit 12 kW, 19 kW und 50 kW elektrische Leistung ist bereits ein Abgas-Brennwertwärmeübertrager in das Kompakt-modul integriert, bei den leistungsstärkeren Varianten ist er als optionales Zubehör für den externen Anschluss erhältlich.

Als klein und leistungsstark präsentierte Buderus das Einsteigermodell Loganova BHKW-Modul EN12 mit einer Leistung von 12 kW elektrisch und 28 kW thermisch.

Bei der Anlage wurde ein luftgekühlter, verschleißfreier Asynchrongenerator an einen Industriegasmotor gekoppelt. Der Schaltschrank ist bereits werkseitig an der Rahmenkonstruktion mit geschlossener Bodenplatte montiert. Das Modul verfügt über Drei-Wege-Katalysatortechnik und Lambdaregelung, einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf mit integrierter Sicherheitstechnik sowie Druckhaltung und Plattenwärmeübertrager zur Systemtrennung. Buderus hebt den übersichtlichen Aufbau mit Standardkomponenten sowie einer geringen Zahl an Verschleißteilen hervor. So lägen die Wartungsintervalle bei 4.000 Betriebsstunden und der Motor müsse erst nach etwa 40.000 Betriebsstunden generalüberholt werden.

EC Power bot einen Überblick über das Spektrum seiner Mini-BHKW Anlagen vom Typ XRGI. Diese bestehen jeweils aus drei Hauptkomponenten – der Power Unit, dem Q-Wärmeverteiler und der iQ-Steuerungseinheit. Zusätzlich können sie um einen Wärmespeicher mit einer Kapazität von 500 l, 800 l oder 1.000 l erweitert werden. Die maximale Leistung der Geräte (modulierend) beträgt je nach Modell 6 kW, 9 kW, 15 kW oder 20 kW elektrisch sowie entsprechend 12,2 kW, 19,2 kW, 30,6 kW oder 38,7 kW thermisch. Besonderes Augenmerk lenkte Helmut M. Barsties, Business Development Manager von EC Power, in diesem Jahr auf den Flow Master.

Mit ihm werde die Wärme vom BHKW und vom Wärmespeicher dem Verbraucherkreis zugeführt. Durch die aktive Bewirtschaftung des Wärmespeichers könnten Wärmebedarfsspitzen mit dem XRGI bedient und so die Laufzeit verlängert sowie die Stromproduktion erhöht und die Amortisationszeiten verkürzt werden. Aktuell stünden vier Modelle des Flow Masters zur Verfügung, die eine Wärmeleistung von 50 kW bis 350 kW bedienen können.

Die erzielbare Laufzeitverlängerung hänge im Wesentlichen von der Größe des installierten Flow Masters, dem verfügbaren Volumen im Wärmespeicher und dem Tagesverlauf der Wärmenachfrage ab.

Erhebliche Effekte ergäben sich insbesondere in Wohngebäuden – da dort im Tagesverlauf durch die Nachtabsenkung und sporadische Warmwasserbereitung große Schwankungen in der Wärmenachfrage verzeichnet werden. "Üblicherweise können mit dem Flow Master Laufzeitverlängerungen der XRGI zwischen 800 Stunden bis 1.200 Stunden pro Jahr erzielt werden", konstatierte Barsties.

Energiewerkstatt informierte über seine Palette an ASV-BHKW. Das Leistungsspektrum der angebotenen sechs Modelle reicht von 14 kW bis 40 kW elektrisch und 32 kW bis 85 kW thermisch. Optisch fiel dabei besonders das Design der ASV 15 in der Urban Camo Edition 2018 auf.

Die Sonderausführung sei vorbereitet für effiziente Elektromobilität aus Eigenstromversorgung, inklusive Modbus-Schnittstelle zur Kommunikation mit der Elektromobilitäts-Ladestation und einer LCD-Außenanzeige zur Darstellung der erzeugten Energie und der CO!SUB(2)SUB!-Einsparung. Die elektrische Leistung der ASV 15 sei stufenlos modulierbar von 5 kW bis 15 kW, bei einer entsprechenden thermischen Leistung von 19 kW bis 34 kW.

Energiewerkstatt spricht bei seinen ASV-BHKW generell von "einer sicheren Investition in die Zukunft". Denn diese seien in Verbindung mit einem Energieeffizienzverstärker bereits heute für alle Bereiche der Sektorkopplung (Wärme, Strom und Mobilität) optimiert. In der finalen Ausbaustufe mit zusätzlichem Energiespeicher könne man nicht nur den Eigenstromverbrauch weiter optimieren, sondern man sei auch – in Zeiten der Energiewende mit schwankender Stromerzeugung aus Wind und Sonne – auf Netzausfälle vorbereitet.

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Die Politik hemmt die KWK, so der Markteindruck von Bernhard Peters, Geschäftsführer von E-quad Power Systems. Und zwar unabhängig davon, ob das BHKW mit einem Verbrennungsmotor oder mit einer Mikrogasturbine betrieben wird. So hätten sich durch die Änderungen bei der EEG-Umlage die Amortisationszeiten von KWK-Anlagen für Kunden teilweise verdoppelt. Einige Kunden hätten ihre KWK-Anlage sogar allein aus Wirtschaftlichkeitsgründen abgeschaltet.

E-quad Power Systems bietet BHKW auf Basis von Capstone Mikrogasturbinen an, aktuell in sechs Leistungsklassen zwischen 50 kW und 1.000 kW elektrische Leistung. Die thermische Leistung der Anlagen liege entsprechend zwischen 100 kW und 1.430 kW, bei direkter Abgasnutzung zwischen 128 kW und 1.950 kW.

Ein Vorteil der Mikrogasturbine sei der geringe Wartungsaufwand. Dank der Luftlagerung aller rotierenden Teile würden Schmier- oder Kühlmittel entfallen. Die Lebensdauer wird mit 80.000 Betriebsstunden angegeben. Kunden in Industrie und Gewerbe würden die Mikrogasturbinen neben der Stromerzeugung bereits in vielen verschiedenen Anwendungsgebieten nutzen, von der direkten Nutzung der im Abgas enthaltenen Abwärme als Heißluft im Bereich Ziegel/Betonsteine oder Kartonagen, über den Einsatz von Warm-/Heißwasser im Bereich Mineralwasser oder Thermalbad, bis zur Erzeugung von Dampf für Brauereien oder von Kälte für den Großhandel.

Aktuell bietet Kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung seine Baureihe Mephisto in sechs Modulgrößen im Leistungsbereich zwischen 16 kW bis 50 kW elektrisch bzw. 35 kW bis 101 kW thermisch an. Die modulierbaren BHKW sind serienmäßig mit Brennwerttechnik ausgestattet. Je nach Modell können sie mit Erdgas und Flüssiggas bzw. mit Klärgas und Biogas betrieben werden.

Das Unternehmen hebt besonders die vollständig geschlossene thermoakustische Kapselung hervor. Sie sorge für geringe thermische Verluste und niedrige Schallemissionen der anschlussfertigen Module. Besonders aus dem Bereich der Contractoren sei der Wunsch nach einer zusätzlichen Anlage mit kleinerer Leistung gekommen. Deshalb habe man sich dazu entschieden, das Leistungsspektrum mit der Mephisto G8 mit 8 kW elektrischer Leistung zu Mitte dieses Jahres nach unten abzurunden.

Ihr Leistungsspektrum erweitert hat auch RMB/Energie. Mit dem neoTower Premium S+ ergänzt das seit 2015 zur japanischen Yanmar Gruppe gehörende Unternehmen sein Produktspektrum um ein Gerät in der besonders nachgefragten mittleren Leistungsklasse.

Das kompakt gebaute BHKW liefert modulierend bis zu 9 kW elektrische und 22,9 kW thermische Leistung. Im Innern des Premium S+ befinden sich ein Dreizylinder-Gasmotor von Yanmar (für Erd- oder Flüssiggas) sowie ein Hochleistungs-Asynchron-Generator. Wie alle neoTower zeichne sich auch der Premium S+ aufgrund der Schwingungsentkoppelung und Gehäusedämmung durch besonders geringe Geräuschemissionen aus, betont RMB/Energie.

Besonders hervorgehoben wird auch die geringe Motordrehzahl von 1.525 Umdrehungen pro Minute. Dadurch werde der Verschleiß gesenkt und die Lebensdauer erhöht. In Verbindung mit einer Ölfüllmenge von 20 l werde ein Wartungsintervall von 8.000 Betriebsstunden erreicht.

Ziel der Produkterweiterung sei eine noch ausdifferenziertere Marktabdeckung. So decken die neoTower nun mit 14 unterschiedlichen Modellen in den sechs Leistungsklassen Living, Premium S, Premium S+, Premium M, Premium M+ und Premium L eine elektrische Leistung von 2 kW bis 50 kW ab. Somit könne man für praktisch jede Bedarfssituation vom Einfamilienhaus über den Einsatz im Gewerbe, in Hotels, größeren Wohnanlagen, in Kliniken und Freizeitanlagen wie Schwimmbädern eine maßgeschneiderte BHKW-Lösung anbieten. Denn eine eng am individuellen Wärme- und Strombedarf orientierte Leistung sei ein entscheidender Faktor für die optimale Amortisation der Anlage.

Die Erweiterung der Produktpalette unterstreiche auch das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens. Die Produkte kämen im Markt gut an, was auch von Mitbewerbern erkannt werde. So habe man für einzelne Modelle der neoTower beispielsweise Remeha, Elco oder Wolf bereits als OEM-Partner gewinnen können.

Bei SenerTec (Teil der BDR Thermea Gruppe) reicht das Spektrum ihrer Dachs Modellpalette von 0,7 kW bis yo20 kW elektrische Leistung. Dabei setzt man auf Brennstoffzellen, Stirlingtechnik und Verbrennungsmotoren. Einsatz findet der Dachs in den Bereichen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe oder öffentliche Gebäude, Hotels, Wohnheime oder Pflegeheime. Aktuell berichtete man über den neuen Dachs Pro G/F 20.0 mit bis zu 20 kW elektrische und 44 kW thermische Leistung.

Dieser kann jährlich bis zu 150.000 kWh Strom und 300.000 kWh Wärme liefern. Nachdem sich Motorhersteller VW aus diesem Marktsegment zurückgezogen hat, kommen für den Dachs Pro G/F 20.0 nun Motoren von Toyota zum Einsatz. Als Brennstoff stehen Erdgas, Biomethan und Flüssiggas zur Wahl.

Zielgruppe sind Anwendungen mit sehr hohem Bedarf an Strom und Wärme, beispielsweise große Gewerbebetriebe, Industrie, Hotels oder Wohnkomplexe von 30 Wohneinheiten. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sollte das zu versorgende Objekt pro Jahr aber einen Mindestwärmebedarf von 200.000 kWh für Heizung und Warmwasser sowie einen Stromverbrauch von mindestens 80.000 kWh aufweisen.

Wie man bei Sokratherm betonte, habe man im Laufe der Jahre inzwischen über 1.600 BHKW Kompaktmodule im Leistungsbereich von 50 kW bis 550 kW elektrisch und 80 kW bis 690 kW thermisch an Kunden aus der Versorgungswirtschaft und Industrie sowie an Contractoren, Hotels und Kommunen geliefert. In diesem Jahr präsentierte man besonders das neuentwickelte Modul GG 132.

Mit einer Leistung von 133 kW elektrisch und 196 kW thermisch eigne es sich besonders zur Versorgung mittelgroßer Objekte wie Heizzentralen für Nah- und Fernwärmenetze, Wohngebäude und Schwimmbäder. Zum Einsatz kommt ein neuentwickelter Saugmotor von MAN, der sich in dem Modul GG 100 auch als leistungs­reduzierter Typ mit einer Leistung von 100 kW elektrisch und 164 kW thermisch besonders für den Einsatz in Objekten mit hohem Eigenstrombedarf wie Industriebetriebe, Krankenhäuser oder Hotels empfehle. Sokratherm stattet seine BHKW mit Industrie-PC aus, die vor Ort per Touchpanel bedient werden können und darüber hinaus über Internetzugang eine Fernüberwachung und Fernsteuerung ermöglichen.

Auch wenn man sich aus der Mikro-KWK zurückgezogen hatte, so setzt Vaillant doch weiterhin auch auf die KWK, das heißt, auf die Mini-KWK. Hier umfasst das Angebot derzeit drei Linien motorbetriebener BHKW mit 3 kW, 4,7 kW und 20 kW elektrischer Leistung. Während man den Messebesuchern das eco-Power 3.0 mit einer modulierenden Leistung von bis zu 3 kW elektrisch und 8 kW thermisch präsentierte, sei man zuletzt aber besonders bei Produkten mit der höheren elektrischen Leistung von 20 kW erfolgreich gewesen, berichtete Tillmann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland.

Dieses Leistungssegment sei gerade für Anwendungen attraktiv, bei denen viel Warmwasser verbraucht wird, wie Altenheime, kleine Hotels oder Metzgereien. Bei einer guten Jahresausnutzung sei dies bei möglichen Amortisationszeiten von deutlich unter sechs Jahren wirtschaftlich keine schlechte Investition.

Bei Wolf (Teil des Konzerns Centrotec Sustainable) schreitet die Neuorganisation im Bereich der KWK voran. Seit 2016 bündelt Wolf seine KWK-Lösungen für Erdgas, Flüssiggas, Biogas und Klärgas, die bis dato von Wolf und den Tochterunternehmen Kuntschar + Schlüter (2008 von Wolf übernommen) sowie Dreyer & Bosse (seit 2011 zu Wolf gehörig) angeboten wurden, unter dem Dach der neuen Geschäftseinheit Wolf Power Systems. Im Oktober vergangenen Jahres wurde Dreyer & Bosse Kraftwerke bereits zu Wolf Power Systems umfirmiert. Mit der für diesen Sommer geplanten Verschmelzung von Kuntschar + Schlüter auf Wolf Power Systems ist die Zusammenführung abgeschlossen. Die Produktion der BHKW wurde in Wolfhagen konzentriert.

Wolf Power Systems betreibt auch zukünftig von ihren beiden Standorten Wolfhagen und Gorleben das internationale Projektgeschäft im KWK-Segment. Im Marktauftritt will man weiter mit drei Marken präsent sein. BHKW Module für die Brennstoffe Erdgas und Flüssiggas sollen komplett unter der Marke Wolf Power Systems vertrieben werden.

Zukünftig wird Dreyer & Bosse die Marke für Systemlösungen im Bereich Biogas sein, der Name Kuntschar + Schlüter wird als Marke für Systemlösungen im Bereich Klärgas stehen. Das Produktspektrum werde auf vielfachen Kundenwunsch wieder nach kleineren Leistungen ausgebaut.

Bislang startete das Programm mit der GTK 18 (mit 18,3 kW elektrischer und 34 kW thermischer Leistung). Doch nachdem der Motorhersteller VW den eingesetzten Motor abgekündigt hat, fällt das Produkt nun weg. Dafür werden jetzt fünf neue Module im Bereich von 5 kW bis 20 kW elektrische Leistung mit aufgenommen. Damit decke man Anwendungen wie Mehrfamilienhäuser oder kleinere Gewerbelösungen mit ab. Das Programm für KWK-Lösungen reicht nun unter der Marke Wolf Power Systems von 5 kW bis 2 MW elektrische Leistung, die Marke Kuntschar + Schlüter deckt den Bereich von 25 kW bis 2 MW elektrische Leistung ab und Dreyer & Bosse bietet BHKW-Module von 50 kW bis 2 MW elektrische Leistung an. Dabei setzt man auf Motorhersteller wie MWM, MAN, Hoeckle und Toyota.

Donnerstag, 19.07.2018