Wärme

Ein bemerkenswerter „Platte“-Neubau

Dienstag, 09.11.2021

Foto: Aufgeräumt präsentiert sich der Haustechnikraum mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe (li.) und dem 1.000-Liter-Multifunktionsspeicher. Im Hintergrund das wandhängende Gas-Brennwertgerät für die hygienische Brauchwarmwasserbereitung und als Spitzenlastkessel.
Quelle: Vaillant
Aufgeräumt präsentiert sich der Haustechnikraum mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe (li.) und dem 1.000-Liter-Multifunktionsspeicher. Im Hintergrund das wandhängende Gas-Brennwertgerät für die hygienische Brauchwarmwasserbereitung und als Spitzenlastkessel.
Foto: Die beiden Kollektoren der Luft/Wasser-Wärmepumpe konnten außen in direkter Nähe des Hauses platziert werden.
Quelle: Vaillant
Die beiden Kollektoren der Luft/Wasser-Wärmepumpe konnten außen in direkter Nähe des Hauses platziert werden.

Ruhige Außeneinheiten

Ein Diskussionspunkt vor der Realisierung dieser Anlagenkombination waren allerdings – naheliegend angesichts der umgebenden Bebauung – die zwei notwendigen Luftkollektoren „aroCOLLECT“, um die Wärmepumpe hinreichend mit Umweltwärme versorgen zu können: Die beiden Geräte mussten in direkter Nähe des Hauses, damit aber natürlich auch in der Nähe von Balkonen bzw. Fenstern, platziert werden. Betroffene Mieter wie Helmut und Hildburg Bliefert reagieren auf eine entsprechende Nachfrage jedoch tiefenentspannt: „Wir bemerken die Kollektoren schlichtweg nicht – und sind auch definitiv nicht schwerhörig“, bezieht Hildburg Bliefert Stellung. Wobei die technischen Werte des Herstellers diesen Eindruck bestätigen. Vaillant nennt als Schallleistungspegel maximal 49 dB(A). Zum Vergleich: Hörexperten geben das Geräusch von Regen oder von einem Kühlschrank mit etwa 55 dB an, den Fernseher in Zimmerlautstärke sogar mit 65 dB (Quelle: Hoerex). Für Handwerksmeister Guse sind diese Vor-Ort-Erfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes eine perfekte Steilvorlage, um die Wärmepumpen-Technologie auch im Geschosswohnungsbau weiter voranzubringen: „Gerade bei verdichteter Bebauung wird jede Lärmquelle kritisch gesehen. Hier lässt sich in der Praxis zeigen, dass das bei den Kollektoren einer Wärmepumpe einfach kein Thema ist.“

Foto: SHK-Handwerksmeister Matthias Guse (li.), hier im Gespräch mit Vaillant-Key-Account-Manager Marco Richardt, sieht die Zukunft der Wärmeversorgung in Geschosswohnbauten in Hybridlösungen.
Quelle: Vaillant
SHK-Handwerksmeister Matthias Guse (li.), hier im Gespräch mit Vaillant-Key-Account-Manager Marco Richardt, sieht die Zukunft der Wärmeversorgung in Geschosswohnbauten in Hybridlösungen, bestehend aus konventionellen und regenerativen Wärmeerzeugern.

„Zwillingsbau“ in Planung

Nach über einem Jahr Nutzungsphase steht für Kuhn auf jeden Fall fest, dass er das architektonisch und haustechnisch komplett selbst entworfene Neubauprojekt voraussichtlich 2022 ein paar hundert Meter weiter genauso noch einmal realisieren wird: „Mit Gestehungskosten von etwa 100.000 Euro pro Wohnung konnten wir, bei einem beträchtlichen Anteil Eigenleistung, zu wirtschaftlichen Konditionen zeitgemäßen Wohnraum schaffen, der in jeder Hinsicht passend den Bedarf am hiesigen Wohnungsmarkt bedient. Gleichzeitig wird das Quartier aufgewertet, die bestehende Bebauung verdichtet, ohne weitere Flächen versiegeln zu müssen, und der Wärmebedarf ökologisch vorbildlich bedient. Damit erfüllen wir eigentlich schon heute das Leitbild für einen Geschosswohnungsbau, der aus gesellschaftlichen wie aus ökologischen Gründen künftig zweifellos zu einem allgemein anerkannten Standard, gewissermaßen zu einer Blaupause in der Quartiersentwicklung, werden wird.“

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