Inwiefern hatten Sie Unterstützung bei der Entwicklung?
von Zons: Bei der Entwicklung der ersten Version von „Heizreport“ hatte ich keinerlei Unterstützung. Sie wurde zu 100 Prozent aus eigener Leistung entwickelt, programmiert und veröffentlicht. Im weiteren Verlauf sowie auch aktuell unterstützen mich bei der Weiterentwicklung sowohl interne als auch externe Entwickler. Gemeinsam integrieren wir Innovationen und pflegen regelmäßige Updates und auch kleinere Neuerungen ein.
Welche Berechnungen bzw. Planungen sind mit dem Online-Tool „Heizreport“ aktuell realisierbar?
von Zons: Mit „Heizreport“ kann aktuell die Raum- und Gebäudeheizlast für alle Bestandsgebäude nach DIN EN 12831 berechnet werden. Außerdem ist ein Dimensionierungsvorschlag für eine Wärmepumpe mit einer imensionierungstabelle enthalten. Ebenso die Berechnung des hydraulischen Abgleichs nach Verfahren B und eine Prüfung und Berechnung der Heizflächen. Für eine präzise Auslegung sind in unserem Tool zahlreiche Heizkörper und Ventilhersteller mit ihren Produktdaten hinterlegt.
Steht das Web-Werkzeug jedem frei zur Verfügung? Oder wie gestaltet sich die Qualifizierung dafür?
von Zons: Die Anwendung von „Heizreport“ steht jedem Endkunden aber auch jedem Unternehmen zur Verfügung. Wer sich als Handwerker, Energieberater oder Planer bei uns für einen „Business-Account“ registriert, kann sogar zusätzliche Funktionen, wie etwa eine Projektverwaltung, nutzen. Die Registrierung für Unternehmen ist grundsätzlich kostenlos. Im Rahmen dieser Registrierung erhält jeder Kunde ein Testprojekt in vollem Umfang kostenlos.
Herr Schneider, die berufliche Weiterqualifizierung von Heizungsbau- und Klimatechnik-Profis anzuregen, ist eine Ihrer Aufgaben bei Bosch Home Comfort. Wie bzw. wo integrieren Sie „Heizreport“ in Ihre Angebote für Ihre Kunden?
Schneider: Wir haben ein Fachkunden-Portal, dass unseren Partnerinnen und Partnern den Zugang zu unserem Ökosystem „Klimahelden Schmiede“ mit seinen verschiedenen digitalen Tools, Services und Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten ermöglicht. Diese sind innerhalb des Ökosystems auf die einzelnen Arbeitsabläufe unserer Partner ausgerichtet. So finden Fachkunden den „Heizreport“ unter „(Heiz-)Systeme auslegen und planen“. Der „Heizreport“ wird ebenfalls von unseren Trainern bei technischen Schulungen eingesetzt, um die Möglichkeiten der Digitalisierung aufzuzeigen.
Stichwort: Zeitdruck und Fachkräftebedarf. Mit „Heizreport“ kann sich der Endkunde des Heizungsbauers also wahrhaft nützlich machen und wird gar zum Grundlagenermittler und „Vorplaner“?
Schneider: Korrekt, und das war auch schon immer ein superspannender Punkt bei „Heizreport“. Für die Heizlastberechnung werden vor allem Gebäudedaten benötigt, wie Baujahr, Fläche, Räume, Fensterflächen oder beispielsweise Heizflächen. Das sind alles Daten, die einfach gemessen werden können und der Endkunde bei der Datenerfassung liefern kann. Der Endkunde erhält von seiner Fachpartnerin oder seinem Fachpartner einen Zugangslink zum Tool und kann die Daten einfach online eingeben und dem Installationsbetrieb übermitteln. Während der Endkunde die Daten sammelt und übermittelt, kann die Installateurin oder der Installateur bereits andere Tätigkeiten übernehmen. Dies spart Ressourcen und steigert die Effizienz – genau das, was wir brauchen!
Wie gestaltet sich in solchen Fällen die Qualitätssicherung der Rechenergebnisse bzw. die Plausibilitätsprüfung?
Schneider: Zum einen hat das Tool einen integrierten Plausibilitätscheck, der automatisch Ungereimtheiten in den Daten erkennt, und zum anderen prüft der SHK-Fachbetrieb die übermittelten Daten.