Wird zwischen Einzelgerät und Verbundanlage unterschieden?
Beim Einbau eines Einzelgerätes wird das Produktlabel vom Hersteller erstellt und zur Verfügung gestellt. Die gängige Praxis ist allerdings, dass der Handwerker eine sogenannte Verbundanlage anbietet, also eine Kombination eines oder mehrerer (Kombi-)Heizgeräte beziehungsweise Wasserbereiter, mit einem oder mehreren Temperaturreglern und/oder Solareinrichtungen. Besteht die Verbundanlage aus Produkten eines einzelnen Herstellers, werden die Daten in den meisten Fällen als Service vom Hersteller als Systemlabel bereitgestellt.
Setzt sich eine Verbundanlage jedoch aus den Komponenten mehrerer Hersteller zusammen – was in der Praxis der Regelfall ist - bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand. Um alle Vorgaben zu erfüllen und um das sogenannte Zusätzliche Datenblatt ausfüllen zu können, benötigt der SHK-Handwerker mindestens die folgenden fünf Dokumente: Produktdatenblatt und Label des angebotenen Vorzugsgerätes, Blanko des Zusätzlichen Datenblattes, Blanko des Energieeffizienz-Etikettes für die Verbundanlage sowie die Datenblätter der zusätzlichen Komponenten. Aus den jeweiligen Produktdatenblättern werden dann die zur Vervollständigung des Zusätzlichen Datenblattes notwendigen Daten entnommen. Das Ergebnis überträgt der Handwerker in das Blanko-Energieeffizienzlabel der Verbundanlage.
Dieses Verfahren schafft Transparenz – gleichzeitig bedeutet es jedoch einen zeitlichen Mehraufwand, der im normalen Tagesgeschäft des SHK-Handwerkers kaum zu bewältigen ist. Längere Wartezeiten für den Kunden und eingeschränkte Kapazitäten bei der eigentlichen Arbeit wären die Folge. Um den Anforderungen dennoch nachzukommen, unterstützt der Branchenverband VdZ die Betroffenen mit einer IT-gestützten Lösung, mit der das Label nach wenigen Klicks unkompliziert und schnell zusammengestellt und dem Kunden übergeben werden kann.
VdZ-HEIZUNGSlabel als individuelle Handwerkerleistung
Die Plattform HEIZUNGSlabel besteht aus einer zentralen Produktdatenbank und einem Berechnungstool für die Verbundanlage. Außerdem kann der Service mit der vom Handwerk genutzten kaufmännischen Software und mit den Shopsystemen des Großhandels verknüpft werden. Damit wird dem Handwerker der wesentliche Mehraufwand bei der Erstellung einer Verbundanlage, nämlich die Recherche der Produktdaten und die Berechnung des Verbundlabels, weitgehend abgenommen. So kann der Installateur auch in Zukunft passgenaue, individuell zusammengestellte Anlagen anbieten, ohne den bei manueller Berechnung anfallenden Mehraufwand kompensieren zu müssen. Damit sichert die Branchenlösung auch einen fairen Wettbewerb zwischen Systemanbietern und spezialisierten Komponentenherstellern.
HEIZUNGSlabel hilft dem Fachhandwerker, mehr Zeit für die wesentliche Arbeit zur Verfügung zu haben – zum Beispiel die Beratung der Kunden. Im Beratungsgespräch bleibt es Aufgabe des Fachhandwerkes, eine passende Lösung für das individuelle Gebäude zu finden, denn anders als bei der Weißen Ware bedeutet die beste Effizienzklasse nicht, dass das Gerät auch die beste, effizienteste Lösung für das Gebäude darstellt. Hier wird sich der Kunde weiterhin auf das Fachwissen seines SHK-Handwerkers verlassen.