Ein BHKW und ein Batteriespeichersystem zu einer Ersatzstromversorgung im Inselnetzbetrieb zu vernetzen, verlangt kein spezielles Know-how. EC Power, der Hersteller des „XRGI“-BHKW, sowie der Produzent des Stromspeichers Ecocoach AG haben ihre Produkte für „Plug & Play“ konfektioniert. Darüber hinaus beschränkt sich EC Power nicht auf die Lieferung der nackten „XRGI“-Einheiten. Die Aggregate mit Leistungen zwischen 6 und 20 kW elektrisch bilden mehr und mehr den Kern von kompletten Systemlösungen zur Strom- und Wärmeerzeugung: Hybridkonzepte in Verbindung mit Wärmepumpe („Kraftwärmepumpe“), ferner wie beschrieben Batteriespeichersysteme oder auch Containerlösungen („Power House“) mit BHKW plus Peripherie für die Außenaufstellung, sollte es im Haus, Betrieb oder Bürogebäude an Platz mangeln.
Perfekte Zusammenarbeit
„Ein »XRGI« startet nun mal nicht ohne elektrische Anregung. Schaut man sich die Stromausfallkarten an (Anm. d. Red.: www.stromausfall.org), vergeht ja kaum ein Tag in Deutschland ohne 150 und noch mehr örtliche Unterbrechungen. Und wer weiß, was mit der Zunahme der Netzanschlüsse durch Wallbox und PV auf die Abnehmer noch zukommt“, begründet Thomas Meyer von der Meyer Wärmetechnik GmbH, Dresden, die Ersatzversorgung. Sein Betrieb vertritt als Premium-Partner EC Power schwerpunktmäßig im sächsischen und thüringischen Raum. Die Batterie mit einer Nutzkapazität von 36 kWh stellt eine Dauerleistung von 19,5 kW über den integrierten Wechselrichter zur Verfügung. „Die Kombination steigert den eigenen Verbrauchsanteil und reduziert die Abhängigkeit von fallenden Einspeisevergütungen und steigenden Strompreisen“, nennt Meyer einige der Vorteile.
Der KWK-Experte ergänzt: „Das Standard-Schaltungsschema sieht so aus: Der Kraft-Wärme-Koppler kommuniziert mit dem Batteriespeichersystem. Im Fall voller Batterien produziert die Maschine nicht. Die Anlage bedient zunächst die Wärmepumpen aus dem Stromsammler, bevor sie die KWK zur Unterstützung freigibt. Auch die PV-Kollektoren beladen mit Priorität den Batteriespeicher, wechseln anschließend auf die Wärmepumpen als Konsumenten, fragen im dritten Schritt die restlichen Verbraucher im Haus nach Bedarf ab und nur einen eventuellen allerletzten Überschuss schiebt das Energiemanagement ins öffentliche Netz – wenn nicht eine Ladestation in der Garage für die E-Mobilität den selbst erzeugten Strom abruft.“ Die Wallbox hat generell Vorrang.
Inklusive Fernsteuerung
Im „Haus an der Sonne“ stammt ein Großteil des technischen Entwurfs vom Ingenieurbüro WärmePlan aus Hainewalde im Landkreis Görlitz. Das entwickelt und optimiert Wärmesysteme bis hin zum digitalen Smart-Home-Einsatz. So meldet zum Beispiel die Batterie ihre Statusdaten an eine App auf dem Handy, Tablet oder Computer. Der Betreiber kann auf die Informationen reagieren und aus der Ferne und abweichend vom Standardablauf auf das Be- und Entladen einwirken. Sollte etwa die Wohnung zu Hause kalt sein, müssen „XRGI“- oder Solarstrom nicht zuvor in die Lithium-Ionen-Module. Entsprechend der App-Befehle schickt das Batteriemanagementsystem den Strom direkt in die Wärmepumpen.
WärmePlan zeichnete ein Schema mit drei Speichern à 800 l für die Wärmepumpen, für das Warmwasser und für das BHKW. Alle drei Puffer lassen sich mit den verschiedenen Wärmeerzeugern beladen. Damit habe man eine thermische Kapazität im Heizungskeller untergebracht, die im Normalfall ausreichen müsste, das BHKW beziehungsweise die Verbraucher so zu fahren, dass kein Strom ins öffentliche Netz abgegeben werden müsse, sagt Thomas Meyer zur Ausrüstung.