Die Heizungsbranche konnte in Deutschland auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie weiter zulegen.
Geht da (noch) mehr?!
Heizungsbranche setzte 2021 ihren Aufwärtskurs fort
Mittwoch, 27.04.2022
2021 stieg der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger nach Information des BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) um zehn Prozent auf 929.000 Stück. Besonders gefragt waren wiederum Wärmepumpen und Holzheizungen. Auch der Energieverbrauch legte hierzulande nach drei Jahren des Rückgangs wieder zu – nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen (Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen) um 2,6 Prozent auf 12.193 PJ (Petajoule) beziehungsweise 416,1 Mio. t SKE (Tonnen Steinkohleneinheiten).
Der Corona-Pandemie zum Trotz legte der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2021 nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen um 2,6 Prozent zu und erreichte eine Höhe von 12.193 PJ beziehungsweise 416,1 Mio. t SKE. Verbrauchssteigernd wirkten sowohl die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung als auch die wirtschaftliche Erholung. Allerdings waren im letzten Quartal 2021 kaum noch Impulse der wirtschaftlichen Entwicklung auf den Energieverbrauch zu beobachten, da Lieferengpässe, eine abschwächende Baukonjunktur sowie ein Auslaufen der Nachholeffekte zu einer Stagnation der wirtschaftlichen Erholung führte. Erheblichen Einfluss auf den Anstieg des Primärenergieverbrauchs in 2021 hatten die gegenüber 2020 deutlich kühleren Außentemperaturen. Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch nur um 0,6 Prozent gestiegen. Im auslaufenden Jahr sorgte dann die Preisentwicklung auf den Energiemärkten für eine spürbare Verbrauchsminderung (Abb. 1, 2, 3).
Für das Gesamtjahr 2021 rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von gut vier Prozent oder etwa 25 Mio. t. Maßgeblich für diese Schätzung ist neben dem witterungs- und konjunkturbedingten Verbrauchsanstieg der leichte Rückgang des Anteils der Erneuerbaren am Gesamtverbrauch. In der Stromerzeugung wurde die verminderte Windstromerzeugung wettbewerbsbedingt vor allem durch gesicherte Leistung aus Stein- und Braunkohlekraftwerken ausgeglichen.
Übers Jahr gesehen verminderte sich der Verbrauch von Mineralöl um insgesamt 5,1 Prozent auf 3.877 PJ (132,3 Mio. t SKE). Der Anteil des Mineralöls am gesamten Primärenergieverbrauch sank auf 31,8 Prozent (Vorjahr 34,4 Prozent). Der Verbrauch von Ottokraftstoff stieg dabei leicht um 0,6 Prozent, beim Dieselkraftstoff gab es einen Rückgang um ein Prozent. Der Absatz von leichtem Heizöl verminderte sich um gut 27 Prozent, da viele Verbraucher infolge der Preisentwicklung ihre Lagerbestände abgebaut haben. Der Absatz von Flugkraftstoff stieg kräftig um knapp 22 Prozent und die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie erhöhten sich um 12,4 Prozent.
Im Gegensatz zum Mineralöl erhöhte sich 2021 der Erdgasverbrauch – um 3,9 Prozent auf 3.258 PJ (111,2 Mio. t SKE). Hauptursache für diese Entwicklung war die in den ersten fünf Monaten deutlich kühlere und größtenteils eher windarme Witterung, die zum Mehreinsatz von Erdgas sowohl in der Wärmeerzeugung als auch in der Stromerzeugung führte. Der Anteil des Erdgases am gesamten Primärenergieverbrauch stieg leicht von 26,4 auf 26,7 Prozent.
Überaus deutlich zulegen konnten in 2021 die Kohlen. So stieg der Verbrauch an Steinkohle um 17,9 Prozent und erreichte eine Höhe von 1.052 PJ (35,9 Mio. t SKE). Dabei erhöhte sich der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken um gut 25 Prozent und in der Eisen- und Stahlindustrie um 13 Prozent. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Primär-energieverbrauch erhöhte sich von 7,5 auf 8,6 Prozent. Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich um 18 Prozent auf 1.130 PJ (38,6 Mio. t SKE). Der Zuwachs ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahr witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen 2021 deutlich niedriger ausfiel und eine andere Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt vorliegt. Braunkohle hatte 2021 einen Anteil von 9,3 Prozent (Vorjahr: 8,1 Prozent) am gesamten Primärenergieverbrauch.
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