Bei der Kernenergie kam es zu einem Anstieg der Stromproduktion um 7,2 Prozent. Der Beitrag der Kernenergie zum Primärenergieverbrauch stieg auf 753 PJ (25,7 Mio. t SKE). Am gesamten Energieverbrauch hatte die Kernenergie 2021 einen Anteil von 6,2 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent). Im Zuge des Kernenergieausstiegs standen zum Jahresende 2021 die Stilllegungen der Kraftwerksblöcke Grohnde, Brokdorf sowie Gundremmingen C mit zusammen mehr als 4.000 MW Stromerzeugungsleistung an.
Rückgang gab es bei den erneuerbaren Energien: Sie verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch leicht um 0,2 Prozent auf 1.962 PJ (66,9 Mio. t SKE). Ihr Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch erreichte 2021 einen Anteil von 16,1 Prozent (Vorjahr: 16,5 Prozent). Die Biomasse, deren Anteil an den erneuerbaren Energien bei über 50 Prozent liegt, verzeichnete einen Verbrauchszuwachs um vier Prozent. Die Wasserkraftwerke leg-ten um gut fünf Prozent zu. Auch die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg um beinahe fünf Prozent. Hingegen kam es bei den Windenergieanlagen an Land zu einem Rückgang der Stromerzeugung um elf Prozent und bei den Anlagen auf See um neun Prozent.
Sanierungsboom in der Haus- und Gebäudetechnik
Auch die Umsätze im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik (mit den Segmenten Industrie, Großhandel und installierende Unternehmen) sind nach der positiven Entwicklung der Jahre 2019 und 2020 im Jahr 2021 erneut deutlich gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der von der VdZ (Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie), der VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft), dem BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) und der Messe Frankfurt in Auftrag gegebene Bericht zu den aktuellen Branchendaten. Seit 2018 konnte die Branche ihre Umsätze im In- und Ausland kontinuierlich steigern – im Jahr 2020 um 5,7 Prozent auf 64,4 Mrd. Euro. Für 2021 liegt die Prognose bei knapp 70 Mrd. Euro (Abb. 4, 5, 6, 7).
Der Grund für das anhaltend starke Wachstum liegt maßgeblich in dem Sanierungsboom im privaten Wohnbau. Auch im Jahr 2021 hat sich der Wirtschaftsbereich sehr positiv entwickelt – trotz Herausforderungen bei Rohstoff-preisen und Lieferverzögerungen bei vielen Materialien und Produkten. „Die Förderungen im Bereich der Energieeffizienz, der Bedeutungsgewinn des Einfamilienhauses und die Arbeit im Homeoffice haben zu einer besonders positiven Entwicklung im Bereich der Bestandsmaßnahmen bzw. bei Sanierungen geführt. Insbesondere der Bereich Heizung hat dabei stark von den Fördermitteln aus dem Klimapaket 2020 profitiert“, erläutert Dr. Michael Pietsch, Präsident der VdZ.
Die Anzahl der Unternehmen in dem Wirtschaftsbereich ist bereits seit dem Jahr 2016 rückläufig. Für 2021 lassen sich insgesamt 49.900 Unternehmen zuordnen. Die Zahl der Beschäftigten in der Haus- und Gebäudetechnik ist weiter angestiegen. Für das Jahr 2021 liegt die Prognose bei 543.000. Für den Bereich Heizung erwies sich Deutschland als Umsatztreiber. Dem prognostizierten inländischen Umsatz der Heizungswirtschaft im Jahr 2021 in Höhe von 35,3 Mrd. Euro standen Umsätze im Ausland in Höhe von 7,7 Mrd. Euro gegenüber.
„Die aktuelle Geschäftslage in der Haus- und Gebäudetechnik ist bereichsübergreifend sehr gut. Die Haus- und Gebäudetechnik profitierte 2021 von der außerordentlich guten Sanierungskonjunktur in Deutschland und von steigenden Investitionen im Neubau. Zwar sorgen Materialengpässe oder Preissteigerungen für eine leicht eingetrübte Stimmung in der Industrie und dem Großhandel, die Marktnachfrage ist jedoch nach wie vor groß“, so Pietsch. Jedoch gewinnt das Thema Fachkräftemangel angesichts des hohen Auftragsvorlaufs der installierenden Unternehmen, der starken Nachfrage im Bereich Sanierung und der demografischen Entwicklungen an Relevanz.