Wärme

Geht da (noch) mehr?!

Mittwoch, 27.04.2022

Das Bild zeigt die VDZ Grafik Heizung.
Quelle: VDS/VdZ
Die Heizungswirtschaft konnte ihren Umsatz auf prognostiziert 43,3 Mrd. Euro steigern.

Bei der Kernenergie kam es zu einem Anstieg der Stromproduktion um 7,2 Prozent. Der Beitrag der Kernenergie zum Primärenergieverbrauch stieg auf 753 PJ (25,7 Mio. t SKE). Am gesamten Energieverbrauch hatte die Kernenergie 2021 einen Anteil von 6,2 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent). Im Zuge des Kernenergieausstiegs standen zum Jahresende 2021 die Stilllegungen der Kraftwerksblöcke Grohnde, Brokdorf sowie Gundremmingen C mit zusammen mehr als 4.000 MW Stromerzeugungsleistung an.

Das Bild zeigt eine Grafik.
Quelle: BDEW
Die Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau ist im Wandel. Gas und Heizöl verlieren Anteile an Wärmepumpen.

Rückgang gab es bei den erneuerbaren Energien: Sie verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch leicht um 0,2 Prozent auf 1.962 PJ (66,9 Mio. t SKE). Ihr Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch erreichte 2021 einen Anteil von 16,1 Prozent (Vorjahr: 16,5 Prozent). Die Biomasse, deren Anteil an den erneuerbaren Energien bei über 50 Prozent liegt, verzeichnete einen Verbrauchszuwachs um vier Prozent. Die Wasserkraftwerke leg-ten um gut fünf Prozent zu. Auch die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg um beinahe fünf Prozent. Hingegen kam es bei den Windenergieanlagen an Land zu einem Rückgang der Stromerzeugung um elf Prozent und bei den Anlagen auf See um neun Prozent.

Das Bild zeigt eine BDEW Strompreis Grafik.
Quelle: BDEW
Der Strompreis für Haushaltskunden hat nach Berechnung des BDEW ein neues Rekordniveau erreicht.

Sanierungsboom in der Haus- und Gebäudetechnik

Auch die Umsätze im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik (mit den Segmenten Industrie, Großhandel und installierende Unternehmen) sind nach der positiven Entwicklung der Jahre 2019 und 2020 im Jahr 2021 erneut deutlich gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der von der VdZ (Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie), der VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft), dem BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) und der Messe Frankfurt in Auftrag gegebene Bericht zu den aktuellen Branchendaten. Seit 2018 konnte die Branche ihre Umsätze im In- und Ausland kontinuierlich steigern – im Jahr 2020 um 5,7 Prozent auf 64,4 Mrd. Euro. Für 2021 liegt die Prognose bei knapp 70 Mrd. Euro (Abb. 4, 5, 6, 7).

Das Bild zeigt eine Grafik zum Heizungsmarkt.
Quelle: BDH
Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger stieg im Jahr 2021 nach Information des BDH um zehn Prozent auf 929.000 Stück.

Der Grund für das anhaltend starke Wachstum liegt maßgeblich in dem Sanierungsboom im privaten Wohnbau. Auch im Jahr 2021 hat sich der Wirtschaftsbereich sehr positiv entwickelt – trotz Herausforderungen bei Rohstoff-preisen und Lieferverzögerungen bei vielen Materialien und Produkten. „Die Förderungen im Bereich der Energieeffizienz, der Bedeutungsgewinn des Einfamilienhauses und die Arbeit im Homeoffice haben zu einer besonders positiven Entwicklung im Bereich der Bestandsmaßnahmen bzw. bei Sanierungen geführt. Insbesondere der Bereich Heizung hat dabei stark von den Fördermitteln aus dem Klimapaket 2020 profitiert“, erläutert Dr. Michael Pietsch, Präsident der VdZ.

Die Anzahl der Unternehmen in dem Wirtschaftsbereich ist bereits seit dem Jahr 2016 rückläufig. Für 2021 lassen sich insgesamt 49.900 Unternehmen zuordnen. Die Zahl der Beschäftigten in der Haus- und Gebäudetechnik ist weiter angestiegen. Für das Jahr 2021 liegt die Prognose bei 543.000. Für den Bereich Heizung erwies sich Deutschland als Umsatztreiber. Dem prognostizierten inländischen Umsatz der Heizungswirtschaft im Jahr 2021 in Höhe von 35,3 Mrd. Euro standen Umsätze im Ausland in Höhe von 7,7 Mrd. Euro gegenüber.

„Die aktuelle Geschäftslage in der Haus- und Gebäudetechnik ist bereichsübergreifend sehr gut. Die Haus- und Gebäudetechnik profitierte 2021 von der außerordentlich guten Sanierungskonjunktur in Deutschland und von steigenden Investitionen im Neubau. Zwar sorgen Materialengpässe oder Preissteigerungen für eine leicht eingetrübte Stimmung in der Industrie und dem Großhandel, die Marktnachfrage ist jedoch nach wie vor groß“, so Pietsch. Jedoch gewinnt das Thema Fachkräftemangel angesichts des hohen Auftragsvorlaufs der installierenden Unternehmen, der starken Nachfrage im Bereich Sanierung und der demografischen Entwicklungen an Relevanz.

Das Bild zeigt eine Grafik.
Quelle: BDH
Der Absatz an Wärmeerzeugern ist in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Gaskessel dominieren weiterhin, Wärmepumpen und Biomasse-Kessel gewinnen Marktanteile.

Galerie

  • Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte im Jahr 2021 nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen eine Höhe von 12.193 PJ (416,1 Mio. t SKE) und lag damit um 2,6 Prozent über dem Wert von 2020.
  • Struktur des Primärenergieverbrauchs 2021 in Deutschland – gesamt 12.193 PJ oder 416,1 Mio. t SKE. Die Anteile der verschiedenen Energieträger im nationalen Energiemix haben sich gegenüber 2020 verschoben. Verantwortlich für diese Entwicklung waren eine kühlere Witterung, geringere Beiträge der erneuerbaren Energien sowie die allgemeine wirtschaftliche Erholung.
  • Der Verbrauch an Primärenergie verzeichnete 2021 in Deutschland einen Zuwachs um 2,6 Prozent auf 12.193 PJ (416,1 Mio. t SKE).
  • Die Umsätze im Bereich Haus- und Gebäudetechnik sind auf geschätzt 69,7 Mrd. Euro gestiegen.
  • Dem Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik lassen sich rund 49.900 Unternehmen zuordnen.
  • Die Anzahl der Beschäftigten im Bereich Haus- und Gebäudetechnik liegt bei 543.000 Personen.
  • Die Heizungswirtschaft konnte ihren Umsatz auf prognostiziert 43,3 Mrd. Euro steigern.
  • Die Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau ist im Wandel. Gas und Heizöl verlieren Anteile an Wärmepumpen.
  • Der Strompreis für Haushaltskunden hat nach Berechnung des BDEW ein neues Rekordniveau erreicht.
  • Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger stieg im Jahr 2021 nach Information des BDH um zehn Prozent auf 929.000 Stück.
  • Der Absatz an Wärmeerzeugern ist in den vergangenen fünf Jahren gestiegen. Gaskessel dominieren weiterhin, Wärmepumpen und Biomasse-Kessel gewinnen Marktanteile.
  • Für Heizungswärmepumpen war 2021 das sechste Rekordjahr in Folge.
  • Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) konnte das Segment der Mikro- und Mini-KWK (bis zu einer elektrischen Leistung von 50 kW) den Absatz bei rund 7.000 Anlagen stabilisieren.
  • Der Markt für Tanksysteme sank auf 30.500 Stück.
  • Brenner verbuchten im Austauschgeschäft einen Anstieg um etwa vier Prozent auf 91.500 Stück.
  • Bei Abgassystemen (Edelstahl) hat sich der Wert der verkauften Systeme auf 144,6 Mio. Euro erhöht.
  • Der Absatz an Heizkörpern lag bei 4,5 Mio. Stück.
  • Die Nachfrage nach Flächenheizungen und Flächenkühlungen ist auf rund 275 Mio. Rohrmeter gestiegen.
  • Der Markt für Wärmespeicher ist auf 715.000 Stück angewachsen.
  • Bei zentralen Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung ist der Absatz leicht auf 51.000 Anlagen gesunken.
  • Die im BDH organisierten Unternehmen erwirtschafteten 2021 weltweit mit rund 81.200 Beschäftigten einen Umsatz von 19,1 Mrd. Euro.
Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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