Holzheizungen konnten sich wieder vor Ölkesseln behaupten: Festbrennstoff-Zentralheizkessel (also Scheitholz, Pellets und Hackschnitzel) verzeichneten ein Plus von 41 Prozent auf 76.500 Stück. Führend waren wieder Pelletskessel mit einem Zuwachs von 51 Prozent auf 53.000 Stück. Scheitholzkessel legten um 15 Prozent auf 9.500 Stück zu, Kombikessel (Scheitholz/Pellets) um 37 Prozent auf 6.500 Stück und Hackschnitzelkessel um 21 Prozent auf 7.500 Stück.
Starkes Wachstum im Wärmepumpenmarkt
Für Heizungswärmepumpen war 2021 das sechste Rekordjahr in Folge. „Die Wärmepumpe ist auf dem Weg zum Standardheizsystem in Deutschland“, so Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des BWP (Bundesverband Wärme-pumpe). Laut der BDH/BWP-Absatzstatistik zum Heizungsmarkt wurden im Jahr 2021 in Deutschland 154.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt. Dies entspricht einem Wachstum von 28 Prozent. Das mit 33 Prozent größte Wachstum auf 127.000 Geräte erlebten dabei Luft/Wasser-Wärmepumpen – davon rund 83.500 Monoblock-Geräte (plus 48 Prozent) und 43.500 Split-Geräte (plus zwölf Prozent). 27.000 erdgekoppelte Anlagen wurden verkauft – ein Plus von zehn Prozent. Luft/Wasser-Systeme konnten ihren Marktanteil von 79 auf 82 Prozent leicht vergrößern. Bei reinen Warmwasser-Wärmepumpen stieg die Zahl der abgesetzten Geräte um 15 Prozent auf 23.500 Stück. Der positive Markttrend erweist sich somit trotz Corona-bedingter Einschränkungen und weltweiter Lieferkettenkomplikationen als überaus stabil, betont der BWP (Abb. 12).
Dämpfer für Solarthermie und KWK
Weniger gut verlief das Jahr 2021 für thermische Solaranlagen (Solarthermie) und für Anlagen mit KWK (Kraft-Wärme-Kopplung). Im ersten Corona-Jahr konnte die Solarthermie überraschenderweise den Absatz an thermischen Solaranlagen nach langer Zeit wieder steigern. Doch nun, im zweiten Corona-Jahr, reichte es mit 641.000 m² neu installierter Solarkollektorfläche nur zur Stabilisierung des Absatzes. Somit wurden wie im Vorjahr wieder rund 81.000 neue Solarwärmeanlagen in Deutschland installiert, konstatiert der BSW (Bundesverband Solarwirtschaft). Insgesamt sind damit hierzulande rund 2,5 Mio. Solarwärmesysteme in Betrieb. Für 2022 erwarten die Branchenverbände BDH und BSW jedoch wieder einen Nachfrageschub infolge der in den letzten Monaten stark gestiegenen Energiepreise.
KWK-Anlagen, sprich Anlagen der Mikro-KWK (mit einer elektrischen Leistung um 1 kW) und Mini-KWK (mit einer elektrischen Leistung von rund 3 kW bis 50 kW), verbuchten 2021 im Absatz gar einen Rückgang von etwa 7.500 auf nunmehr 7.000 Stück – das heißt, für nur noch rund 3.100 Brennstoffzellenheizgeräte und rund 3.900 Verbrennungsmotoren fanden sich Käufer (Abb. 13).
Differenzierte Entwicklung bei Komponenten
Bei der Systemtechnik und den Zubehörkomponenten gab es 2021 eine differenzierte Entwicklung. So verbuchte die Nachfrage nach Öltanks (Abb. 14) ein Minus von acht Prozent auf 30.500 Stück (wobei in der Regel drei Tanks ein System bilden). Herz einer Öl- oder Gasheizung ist der Brenner. Hier gab es im Austauschgeschäft einen Anstieg um etwa vier Prozent auf 91.500 Stück (Abb. 15). Bei Abgassystemen (Edelstahl) gab es beim Wert der verkauften Systeme einen Zuwachs von 20 Prozent auf 144,6 Mio. Euro (Abb. 16). Während sich die Nachfrage für Heizkörper mit plus fünf Prozent bei 4,5 Mio. Stück einpendelte (Abb. 17), konnte die Nachfrage nach Flächenheizungen und Flächenkühlungen um neun Prozent auf 275 Mio. Rohrmeter zulegen (Abb. 18). Der Markt für Wärmespeicher ist um acht Prozent auf 715.000 Stück gewachsen (Abb. 19). Im Bereich der Kontrollierten Wohnungslüftung (KWL) stieg der Absatz bei den dezentralen Wohnungslüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung (WRG) um vier Prozent auf 237.500 Geräte, während er bei den zentralen Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung um ein Prozent auf 51.000 Geräte sank (Abb. 20).