Für seinen "neuen" Heizraum wünschte sich Ludwig Waldhör eine aufgeräumte Installation. So musste eine bestehende Solarthermie-Anlage eingebunden werden; die Bedienung der Gesamtanlage sollte einfach und übersichtlich sein. Der Heizungsfachbetrieb schlug zur Installation des Pelletkessels deshalb die Verwendung einer vorgefertigten und modular aufgebauten Heizzentrale vor.
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Intelligent konstruierter Pelletkessel ersetzt Ölheizung
Donnerstag, 02.02.2017
Nein zum Ölkessel, ja zum Pelletskessel
"Fossile Energieträger kamen für mich nicht mehr in Frage", erklärt Ludwig Waldhör und ergänzt: "Ich wollte unabhängig sein von der Preisentwicklung für Öl, Gas und Strom aufgrund weltpolitischer Einflüsse und Faktoren. Und ich wollte ökologisch heizen und wirkungsvoll zum Klimaschutz beitragen. Ich habe zwei Töchter, denen ich eine lebenswerte Umwelt weitergeben möchte."
Aus diesem Grund tauschte der 39-jährige Niederbayer den Öl-Heizkessel inklusive der Heizöltanks gegen eine Pelletheizung ein.
Zunächst galt es jedoch, jede Menge Fragen zu klären, ob die Umstellung auf eine Pelletheizung problemlos möglich sein würde. In einem benachbarten Heizungsfachbetrieb fand Waldhör einen fachkundigen Partner, der durch fundierte Planung und Auswahl der am besten geeigneten Komponenten alle offenen Punkte klären konnte.
Pelletslager im Tankraum
Als Lager stand der ehemalige Tankraum mit drei Heizöltanks zur Verfügung. Da die Energiedichte von Pellets geringer ist, war eine bestmögliche Raumausnutzung gefordert, um eine ausreichende Brennstoffbevorratung zu ermöglichen. Durch den Einsatz von Saugsonden mit automatischer Umschaltung konnte der Lagerraum maximal genutzt werden, da keine Schrägen im Lager erforderlich sind und die Raumhöhe vollständig genutzt werden kann.
Heute lagern dort maximal sieben Tonnen Pellets – was in diesem Fall eine Reichweite von mindestens drei Jahren ergibt. Produziert werden die Holzpresslinge zudem in der Region. Das spart beträchtliche Transportwege und sorgt für dauerhafte Preisstabilität.
Damit waren alle Zweifel hinsichtlich Lagerung und Versorgungssicherheit beseitigt, erinnert sich Waldhör: "Beruhigend auch, dass Pellets im Gegensatz zu Heizöl nicht wassergefährdend sind. Nur fünf Kilometer von uns entfernt herrschten im Sommer Überschwemmungen nie gekannten Ausmaßes. Dort sind die Keller und Erdgeschosse mit Heizöl verseucht und zum Teil nicht mehr sanierbar."
Pelletkessel: Wärme mit vielen Vorzügen
Prinzipbedingt sind Pelletkessel etwas größer als gleichwertige Ölkessel. Intelligent konstruierte Pelletkessel zeichnen sich dennoch durch geringen Stellflächenbedarf und eine Breite aus, die es ermöglicht, ohne weitere Demontagen mit einer üblichen Türbreite von 80 cm beim Einbringen des Kessels zurecht zu kommen.
Das Thema Betriebssicherheit war dem Beamten der Berufsfeuerwehr München verständlicherweise ein besonderes Anliegen. Moderne Pelletkessel gehen in punkto Rückbrandsicherheit weit über die normativen Vorgaben der DIN EN 303-5 hinaus. So kommen neben der Acht-Kammer-Zellradschleuse getrennt angetriebene Dosier- und Beschickungsschnecken zum Einsatz. Diese trennen die Brennstoffzufuhr zusätzlich. Darüber hinaus sorgt eine Temperaturüberwachung an der Beschickungsschnecke für sofortiges Leerfahren der Schnecke bei unzulässigem Temperaturanstieg. Großzügig dimensionierte und staubgeschützte Antriebe tragen zu einer hohen Betriebssicherheit und langen Lebensdauer des Pelletkessels bei.
Alle Komponenten arbeiten zusammen
Für seinen "neuen" Heizraum wünschte sich Ludwig Waldhör eine aufgeräumte Installation. So musste eine bestehende Solarthermie-Anlage eingebunden werden; die Bedienung der Gesamtanlage sollte einfach und übersichtlich werden. Der Heizungsfachbetrieb schlug zur Installation des Pelletkessels die Verwendung einer vorgefertigten und modular aufgebauten Heizzentrale vor. Die Bedienung aller Komponenten erfolgt hier über eine einzige übersichtliche Steuerung.
So wurde der Pelletkessel mit einer modulierenden Wärmeleistung von 4,5 bis 15 kW durch eine Heizzentrale und den System-Pufferspeicher mit einem Volumen von 750 Liter komplettiert. "Gehirn" des Holzheizsystems ist die Heizzentrale. Hier werden sämtliche Wärmeströme gesammelt und "ökohierarchisch" verteilt.
Obwohl die Hydraulikbox gerade einmal 108 x 40 cm misst, sind hinter ihrem Gehäuse aus ABS und gepulvertem Stahlblech alle Anschlüsse für Wärmeerzeuger, Heizkreise oder Warmwassersysteme kompakt und übersichtlich untergebracht. Eine zentrale Steuerung koordiniert die Abläufe und regelt die Energieströme aus Holz und Sonne. Neue, zusätzliche Wärmeerzeuger lassen sich jederzeit hinzufügen; bestehende können ausgetauscht oder Heizkreise erweitert werden. "Eine ausgereifte Holzheizung, die sich unseren individuellen Lebensverhältnissen anpasst", bilanziert der Familienvater.
Weiterführende Informationen: http://www.brunner.com
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