Für Luft/Wasser-Wärmepumpen hat sich die Inverter-Regelung mittlerweile durchgesetzt. Sie hat hier keine größeren Nebenwirkungen, würde ein Medikamenten-Beipackzettel versprechen. In Verbindung mit geothermischen Sonden gehen jedoch in der Fachwelt die Meinungen auseinander. Die Industrie sah in der Vergangenheit in der Modulation von Erdwärmepumpen keine hohe Relevanz, weil sich Sole/Wasser-Aggregate im Gegensatz zu Luft/Wasser-Installationen auf eine relativ stabile Quellentemperatur abstützen. Zusätzliche Komponenten gehen nur ins Geld und erhöhen das Störungspotential, hieß es. Sprich: On/Off-Betrieb genüge bei Geothermie.
„On/Off“ zieht allerdings die ungeliebte Typenvielfalt nach sich. Also auch für die Geothermie eine minimierte Auswahl modulierender Maschinen? Ja, sagt das Inverterlager. Für diese Gruppe kommt zum Ersten die Übersichtlichkeit des Angebots dem Handwerker zugute, zum Zweiten kostenmäßig dem Auftraggeber, weil der Pufferspeicher entfallen darf und zum Dritten mindere sich mit einer auf den Bedarf geregelten Teilleistung von beispielsweise 4 statt 12 kW die Gefahr, dass sich ein Eispanzer um die Sonde legt. Der drohe irgendwann bei ausschließlich voller Leistung und blockiere damit den Wärmeentzug.
Für die „On/Off“-Vertreter spricht genau dieser dritte Punkt gegen die Leistungsmodulation. Es reduzierten sich so die Taktpausen und damit die Regenerationsphasen für das Erdreich. Der quasi Dauerbetrieb einer Teillast plus die periodische Volllast für die Brauchwarmwasserbereitung kühle den Boden kontinuierlich aus, was unvermeidbar zu Lasten des COP geht.
Sortiert man also im Kontext der Inverter-Regelung von geothermischen Wärmepumpen nach Ja und Nein, so halten sich beide Aussagen die Waage. Offensichtlich liegen zu diesem Punkt noch nicht ausreichend Erfahrungen vor. Oder sie sind noch nicht kommuniziert worden.