Das Komplettsystem wurde in der "KTM Motohall" in der Ausstellung, im Eingangsbereich, im KTM Shop sowie im Untergeschoss im Innovation Lab und in der lebenden Werkstatt auf insgesamt 3.500 m2 Fläche verlegt. "Pro Woche wurden mit drei Mann 500 m2 Bodenlüftungskanäle installiert, darauf folgte dann die Montage der Fußbodenheizung", rekapituliert Projekttechniker Ing. Mario Reingruber von der MOLIN Industrie – Inbetriebnahme & Montage GmbH & Co. KG (Wels).
"Die Herausforderung bestand in der Installation der Lüftungskanäle in den schiefen Ebenen", verweist auch Reingruber auf die außergewöhnliche Architektur der "KTM Motohall". Denn die Luftkanäle wurden in die Fußbodenheizung integriert; die Außenluft strömt dabei unter den Heizrohren entlang. Anschließend tritt sie durch den geringen Luftvolumenstrom (gesamt: bedarfsabhängig bis zu 18.000 m3/h) zugluftfrei durch unauffällige Luftauslässe im Fußboden in den Ausstellungsbereich. Das "Airconomy"-Systemmodul dient zudem als Wärmeübertrager und bringt die Außenluft genau auf die gewünschte Zuluft- bzw. Raumtemperatur. Die integrierte Wärmerückgewinnung besitzt dabei einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. So wird die geruchs- und schadstoffbelastete Raumluft permanent ausgetauscht. "Auch überschüssige Luftfeuchtigkeit wird zuverlässig nach draußen abgeführt und verhindert Bauschäden durch Feuchte- und Schimmelpilzbildung", so Planer Grillenberger. Eine wirksame Filtertechnologie sorgt zudem dafür, dass Pollen und Staub nicht in das Gebäude eindringen.
Kühlung für "heiße Öfen"
"Airconomy" besitzt auch eine integrierte Kühlfunktion, was die zusätzliche Installation einer Klimaanlage, laut Hersteller, überflüssig macht. Bauteile und Lüftungssysteme werden mit Brunnenwasser gekühlt. Zusätzlich erforderliche Kühlenergie wird über eine 4-Leiter-Wärmepumpe in das System eingebracht. Die Beheizung des Objektes erfolgt ebenfalls über die Wärmepumpe, welche die erforderliche Umweltenergie aus Brunnenwasser bezieht. Das System zur Flächenheizung und Flächenkühlung sorgt dabei für eine gleichmäßige Temperaturverteilung in den Räumen. So profitieren die Besucher und Mitarbeiter zu jeder Jahreszeit von einem behaglichen Raumklima. "Airconomy" kommt zudem ohne zusätzliche Schalldämpfung im Zuluft-Kanalnetz aus und spart deshalb zusätzlich an Raum. Bei der Standardkonfiguration liegt die Durchgangsdämpfung bei etwa 40 Dezibel, bestätigt vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), Stuttgart.
"In puncto Behaglichkeit gab es bereits ein sehr positives Echo von der Bauherrschaft", resümiert Grillenberger. "Bei »Airconomy« ist die Technik nicht sichtbar, wird in ihrer Wirkungsweise jedoch höchsten Behaglichkeitsansprüchen gerecht." So können die Besucher voll und ganz in das KTM-"Ready to Race"-Feeling eintauchen.