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Erneuerbare Energien

Lieferfähigkeit als wichtiger Erfolgsfaktor

Dienstag, 22.03.2022

Global betrachtet, spielt aus unserer Sicht auch der Umgang mit den unterschiedlichen Kältemitteln eine entscheidende Rolle für die Branche. In Europa gibt hier die F-Gas-Verordnung den Weg vor. Derzeit setzt Mitsubishi Electric bei Wärmepumpen auf R32. Der Markt scheint sich aber in Richtung R290 (Propan) zu bewegen. Wie sehen Sie hier die weitere Entwicklung?

Grundsätzlich sind aus unserer Sicht sowohl R32 als auch R290 zwei sehr gute Kältemittel, die tauglich für den Einsatz in Wärmepumpen sind. In den verschiedensten Einsatzbereichen bieten sie unterschiedliche Vor- und Nachteile. R32 hat insbesondere andere Sicherheitsvoraussetzungen im Einsatz als R290. Das führt unter anderem dazu, dass Wärmepumpen mit R290 aktuell fast ausschließlich als Monoblockgeräte mit geschlossenem Kältekreis im Außen-gerät eingesetzt werden. Der internationale Markt ist nach wie vor durch Splitgeräte – mit R32 – dominiert. Aus unserer Sicht werden wir künftig beide Varianten auf dem europäischen Markt benötigen.

Das Bild zeigt ein Wohngebäude mit Wärmepumpen.
Quelle: Mitsubishi Electric
Der Heizungs- und Wärmepumpenmarkt hat eine extrem interessante Entwicklung genommen. Mitsubishi Electric profitiert hier von einem frühen Markteintritt.

Bedeutet das, dass Sie sich ebenfalls mit Wärmepumpen beschäftigen, die mit dem Kältemittel R290 betrieben werden?

Angesichts der Herausforderungen der Energiewende und mit Blick auf den Klimaschutz prüfen wir alle Möglichkeiten und auch alle Kältemittel, die künftig eine Lösung für die anstehenden Aufgaben bieten können. Dazu zählt selbstverständlich auch R290. Wir versuchen permanent, unseren Partnern eine Wahl für die jeweiligen objektspezifischen Notwendigkeiten zu lassen, ohne sie auf eine einzige Lösung zu fixieren. Das gehört zu unserer Unternehmensphilosophie. Deswegen bieten wir insbesondere dem SHK-Fachhandwerk ohne Sachkundenachweis zum Um-gang mit Kältemitteln schon seit Langem auch ein Monoblockgerät – mit einem Kältekreis, der mit R32 gefüllt ist. Dieses Gerät ist ein Teil unseres breiten Portfolios, das wir künftig sicherlich mit weiteren Lösungen ergänzen wer-den.

Bietet der Markt hier nicht ohnehin ein gespaltenes Bild? Aus unserer Sicht sind Hersteller, die vorwiegend von der Heizungsseite kommen, eher auf R290 ausgerichtet und Unternehmen, die aus der Kälteseite heraus Wärmepumpen entwickelt haben, mehr mit R32 unterwegs?

Grundsätzlich ist es das Fachhandwerk aus dem Kälteanlagenbau gewohnt, mit R410A und R32 zu arbeiten – bedingt aus den Erfahrungen in der Kälte- und Klimatechnik. Hierher ist es auch eng mit den Gedanken und Vorteilen von Splitsystemen verbunden und sieht dessen Vorteile hinsichtlich einer höheren Effizienz aufgrund der geringeren Anzahl an Energiephasenwechseln. Für den klassischen SHK-Fachhandwerker ist das Thema Kältemittel immer noch vergleichsweise neu, aber er holt mittlerweile massiv auf, was den Umgang mit Kältemitteln betrifft. Insofern ist es einfach zu erklären, dass jeder Hersteller die angestammten Bedürfnisse seiner traditionellen Klientel bedient. In der Zukunft werden sich die Gewerke hier nicht mehr klar trennen lassen, sondern wir werden über Fachhandwerker reden, die sich mit der Systemtechnik insgesamt auseinandersetzen und als Systemspezialisten stets die beste Lösung anbieten können.

Zum Abschluss, Herr Thiesen, würden wir gerne Ihre Meinung über die Entwicklung der Branche in 2022 erfahren.

Aus unserer Sicht wird sich die Branche in 2022 weiter auf einem relativ hohen Niveau bewegen – vorausgesetzt, dass wir keine drastischen Auswirkungen neuer Pandemiewellen erleben müssen. Grundsätzlich rechnen wir auf dieser Basis in Europa mit einem stabilen Wachstum in allen Bereichen der Branche. Auch das Projektgeschäft scheint nach unseren aktuellen Daten wieder anzuziehen. Die wichtigste Botschaft für 2022 ist aber, dass wir uns als Branche gemeinsam noch intensiver um den Nachwuchs kümmern und junge Menschen für uns begeistern müssen. Wir alle sind dafür verantwortlich, Nachwuchs in unsere Branche zu bringen und ihn zu qualifizieren. Das Handwerk ist hier bereits aktiv und auch wir als Mitsubishi Electric werden in 2022 unsere Anstrengungen nochmals intensivieren und die Nachwuchsförderung sowie die Nachwuchsgewinnung zu einem unserer wichtigsten Ziele machen.

Weiterführende Informationen: https://www.mitsubishi-les.com/de-de/

Galerie

  • Das Projektgeschäft hat sich im vergangenen Jahr wieder belebt und Mitsubishi Electric ein Wachstum beschert.
  • Bei VRF- und HVRF-Anlagen ging der Markt 2021 leicht zurück. Mitsubishi Electric konnte dagegen weiter wachsen.
  • „Die wichtigste Botschaft für 2022 ist, dass wir uns als Branche gemeinsam noch intensiver um den Nachwuchs kümmern und junge Menschen für uns begeistern müssen“, betont Holger Thiesen.
  • Der Heizungs- und Wärmepumpenmarkt hat eine extrem interessante Entwicklung genommen. Mitsubishi Electric profitiert hier von einem frühen Markteintritt.
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