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Donnerstag, 16.09.2021

Peter Streit, Geschäftsführer der Funke Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH, erklärt im Interview mit dem HeizungsJournal, welche Trends, aktuelle Entwicklungen und Potentiale er im Markt für Wärmeübertrager sieht und wie sie sich auch durch die installierenden Fachbetriebe nutzen lassen.

Foto: Mittels Strömungssimulation konnte die Oberflächenstruktur der neuen Wärmeplatten optimiert werden.
Quelle: Funke Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Mittels Strömungssimulation konnte die Oberflächenstruktur der neuen Wärmeplatten für das bestmögliche Verhältnis von Druckverlust und Wärmeübertragung optimiert werden.

Herr Streit, um Funke war es die letzten Jahre ja relativ ruhig geworden, doch in der jüngsten Vergangenheit werden Sie im Markt wieder als Spezialist, Entwickler und Hersteller von zum Beispiel Rohrbündel- und Plattenwärmeübertragern deutlicher wahrgenommen. Wie kommt es zu diesem „neuen Selbstbewusstsein“?

Absolut richtig bemerkt. Funke hat sich in letzter Zeit etwas rar gemacht – man könnte auch sagen, etwas zurückgezogen –, da wir intern einige Hausaufgaben zu erledigen hatten. So wurde ein neues Management installiert, welches zum Beispiel der Frage nachging „Was braucht der Kunde?“ und diese Frage nochmal hart auf den Prüfstand gestellt hat nach dem Motto: „Was braucht er wirklich?“ Wir haben unseren Blick auf den Kunden nochmal geschärft und schauen ihm jetzt nicht mehr auf den Bauchnabel, sondern direkt ins Gesicht!

Sehr positiv anzumerken ist auch die Tatsache, dass wir beim Kunden durchaus als starke Marke wahrgenommen werden – dies hat eine aktuelle Kundenumfrage gezeigt. Jetzt gilt es, die mit der Marke verbundenen Leistungseigenschaften noch stärker in der Öffentlichkeit darzustellen. Wie zum Beispiel der Umstand, dass Funke nicht einfach nur Produkte herstellt, sondern dass wir immer nach Lösungen für den Kunden suchen. Innovative Produktlösungen und keine billigen Massenproduktionen – das ist für mich die Erfolgsformel für Funke. Sozusagen der Markenkern. Alle Prozesse im Unternehmen richten sich nun nach dieser Erfolgsformel aus.

Lassen Sie uns nun von der Unternehmens- auf die Produkt- und Lösungsebene wechseln. Stichwort „Neue Plattengeneration“: Wie lauten denn die zentralen Neuerungen bei den Plattenwärmeübertragern?

Nun, wenn ich mit dem HVAC-Bereich (Anm. d. Red.: Heating, Ventilation, Air Conditioning = Heizung, Lüftung Klima) beginnen darf, dann ist hier das zentrale Thema für den Einsatz von Plattenwärmeübertragern das effiziente Gebäudemanagement. Sprich: Wie kann ich mit der Wärme im Gebäude arbeiten. Dafür werden heute zumeist Wasser-Wasser-Applikationen verwendet. Insofern haben wir konsequenterweise unsere Platten für Wasser-Wasser-Anwendungen optimiert. Bei der Entwicklung der neuen Plattentypen berechnen wir zuerst in einer Simulationsphase die optimale Konfiguration der Platten – also kein „Trial und Error“ mehr – und erstellen dann mit Hilfe unseres hausinternen Werkzeugbaus den passgenauen Prototypen.

Grundsätzlich haben wir die Effizienz unserer Platten im Bereich der Wasser-Wasser-Anwendung erheblich gesteigert. Beispielsweise durch eine Veränderung der Prägetiefe der Wellenoberfläche der Platten. Aber auch durch Minimierung der Bypässe am Rande des Wellenfeldes wurde die Effizienz deutlich gesteigert, da jetzt mehr Fluid über die Platte strömt und nicht mehr im Bypass nutzlos wegfließt.

Für einen Einsatz in chemischen Prozessabläufen sind unsere Rohrbündelwärmeübertrager seit Jahren bereits sehr effizient ausgerichtet. Auch mit den Platten sind wir in einigen Prozessen, wie zum Beispiel dem Natronlauge- und Schwefelsäure-Prozess, vertreten. Hier ist es wichtig, das richtige korrosionsbeständige Material für Platten und Dichtungen auszuwählen, wobei wir hier von unseren jahrelangen Erfahrungen im Sinne des Kunden profitieren und so das beste Material für den Kunden auswählen können. Gerade im für die chemische Industrie typischen Einsatz mit unterschiedlichsten Materialien ein wichtiger Punkt.

Zudem haben wir unsere Platten mit einer neuen Dichtung ausgestattet, die einen besseren Sitz hat und leichter für Inspektionen und Service handzuhaben ist. Eine optimierte Dichtung sorgt zusammen mit der optimierten Plattengeometrie nun für eine verbesserte Druckstabilität der Platten und dies führt wiederum zu einer Verlängerung der Lebenszeit eines Plattenwärmeübertragers. Das ist gerade für den Einsatz in der chemischen Industrie von zentraler Bedeutung, denn auch hier kommt es auf Prozesssicherheit, Langlebigkeit und Servicefreundlichkeit an.

Weiterführende Informationen: https://www.funke.de/de/

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