Dezentrale Warmwasserbereitung
In punkto Trinkwasser kann bei Mehrfamilienhäusern der Einsatz von Wohnungsstationen sinnvoll sein. Sie ermöglichen eine dezentrale Warmwasserbereitung. Das Wasser wird erst in der Wohnung erwärmt, also dort, wo es auch genutzt wird. Somit hat jede Wohneinheit ihre eigene Warmwasserbereitung. Ein Warmwasserverteilnetz mit Zirkulationsleitung entfällt. Das Verteilungssystem beschränkt sich auf Heizungsvor- und -rücklauf sowie Kaltwasser. Die Heizungsleitungen werden auf Gebäudeheizung und Trinkwarmwasserbedarf hin dimensioniert. Durch die geringere Anzahl von Leitungen werden Installationskosten sowie Wärmeverluste reduziert. Die Trinkwassersysteme können aufgrund des geringen Wasserinhalts hygienisch betrieben werden.
Intelligentes Management
Des Weiteren ist die Entwicklung zu "Smart Buildings" vorgezeichnet: Zum einen gilt es, wirtschaftliche, flexible und attraktive Gebäude zu realisieren, die dem Wunsch der Nutzer nach mehr Komfort und Sicherheit genügen. Zum anderen fordert der Gesetzgeber über die Energieeinsparverordnung 2014 erstmals automatische Regelungs- oder Abschaltfunktionen. Die Gebäudeautomation, also der bedarfsgeführte Betrieb der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA), ist der Schlüssel, um all diese Ansprüche zu erfüllen. In Kombination mit einem Energiemanagement kann sie die Erfassung, Auswertung und Optimierung der Energiebedarfe von Anlagen und Einrichtungen übernehmen. Zusätzliche Dienste und Funktionen sind nutzbar, wenn eine integrierte Gebäude- und Geräteautomation zur Verfügung steht. Dabei können einzelne Teile, Regelungsgruppen oder Geräte über Bussysteme kommunizieren.
Damit die Gebäudetechnik optimal miteinander interagieren kann, geht der Trend zu herstellerübergreifenden Kommunikationsprotokollen. Moderne Geräte und Systeme nutzen eine universelle Netzwerkarchitektur nach dem IP-Standard zum Datenaustausch. Ein solches Zusammenspiel verringert die Komplexität und den Wartungsaufwand der Gebäudetechnik.
Auch hier ist Komfort für den Nutzer gefragt: Er bezieht sich nun auf eine hohe Bedienfreundlichkeit bei gleichzeitig größtmöglichem Datenschutz. Dafür hat die Planung und Installation von Hardware, Software und Datenübertragungstechnologien aufeinander abgestimmt zu sein. Eine Automation kann so bei ganzheitlicher Planung und bewusster Nutzung dazu beitragen, bis zu 20 Prozent weniger thermische Energie zu benötigen.
Fazit: Zukunftsfähigkeit durch integrale Lösungen
Die Qualität der Technischen Gebäudeausrüstung zeigt sich für den Nutzer nur dann, wenn die errechneten Werte für Erzeugung und Verbrauch mit dem realen Ist-Zustand übereinstimmen. Der Erfolg stellt sich dabei aber nicht automatisch durch die Verbesserung von einzelnen Bauteilen oder durch den Austausch oder die Ergänzung von Anlagenteilen ein. Vielmehr zählt die Abstimmung aufeinander im Gesamtsystem "Gebäude", was alle Beteiligten von Anfang an konsequent beachten müssen. Dies ist umso mehr gefragt, als dass die Zukunft den hocheffizienten Neu- und Altbauten gehört: Durch Fördermaßnahmen unterstützt, geht die Entwicklung im Baubereich klar in Richtung Passivhaus und Niedrigstenergiegebäude. Denn nach der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) und der daraus resultierenden Energieeinsparverordnung in Deutschland sollen ab 2021 ausschließlich Immobilien errichtet werden, die ihren sehr geringen Energiebedarf überwiegend selbst decken.