Gründe für die Modernisierung alter Ölheizungen
Die Umrüstung einer bestehenden Ölheizung mit einem modulierenden Öl-Brennwertkessel verspricht einen äußerst sparsamen Heizölverbrauch, verbunden mit moderaten Anschaffungs- und Installationskosten, die sich schon in kurzer Zeit amortisieren.
Trotzdem zögern heute noch viele Eigenheimbesitzer, ihre alten Heizungsanlagen zu modernisieren, weil sie verunsichert sind und auf völlig neue Technologien warten. Seit geraumer Zeit werden in den Medien immer wieder neue Technologien vorgestellt, die eine Lösung all unserer Energie- und Heizungsprobleme in Aussicht stellen. So warten wir bereits seit über 20 Jahren auf den Einsatz von Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden und die Gebäude gleichzeitig mit Wärme und elektrischen Strom versorgen. Dabei wird übersehen, dass Wasserstoff kein natürlicher Energieträger ist und nur auf technologischem Wege, mit sehr viel Aufwand und mit zusätzlicher Energie (Erdgas oder Photovoltaik), herzustellen ist.
Ob diese Geräte, gekoppelt mit der vorhandenen Infrastruktur der Gebäude, zu Einspareffekten führen, bleibt daher fraglich. Sicher ist dagegen, dass das Warten auf die neuen Technologien die längst überfälligen Heizungsmodernisierungen verhindert. So wird weiter unnötig viel Energie vergeudet und die Umwelt mit Kohlendioxid und Luftschadstoffen belastet.
Sicher ist, dass in den kommenden Jahrzehnten Erdöl ein wichtiger Energieträger bleiben wird. Obwohl nach den Plänen der Bundesregierung bis in das Jahr 2020 rund 20 Prozent der deutschen Energieversorgung durch regenerative Energien gedeckt werden soll, wird der Anteil der fossilen Energieträger noch bei 80 Prozent liegen. Daher ist es ein Gebot der Stunde, mit einem fossilen Energieträger wie Heizöl so sparsam wie möglich zu heizen. Das bedeutet, alle modernen Techniken zu nutzen, um den Energieverbrauch zu senken.
Die hocheffiziente Brennwerttechnik ist eine der wirksamsten Maßnahmen, mit der langfristig Heizkosten gespart werden können. Sogenannte Hybridsysteme, die regenerative Energien wie Solar- und Umweltwärme (Wärmepumpen) oder Holz zusätzlich nutzen, können die klassischen fossilen Energieträger unterstützen und die jährlichen Heizkosten drastisch senken. Heute wird bei der Modernisierung einer Ölheizung schon jede zweite Anlage mit Solarenergie kombiniert.
Investitionen für die Umrüstung mit einem Öl-Brennwertkessel
Wird eine alte Ölheizung mit einem modernen Öl-Brennwertkessel umgerüstet, so sind in der Anlage selbst kaum Änderungen notwendig. Heizkörper, Pumpen, Rohrleitungen und Tank können wie bisher genutzt werden.
Das Vorurteil, dass die Brennwertnutzung nur mit niedrigen Rücklauftemperaturen möglich sei und deshalb alte Wärmeverteilungsanlagen mit hohen Systemtemperaturen ungeeignet seien, ist so nicht richtig. Bedacht wurde nicht, dass die Rücklauftemperaturen, zumindest in der Übergangszeit, unterhalb des Wasserdampftaupunktes liegen und so die Voraussetzung für Brennwertnutzung fast immer gegeben ist [1].
Hinzu kommt, dass in den meisten Altbauten die zwischenzeitlich durchgeführten Wärmedämmmaßnahmen die Heizlast (Wärmebedarf) reduzierten und somit auch die Vor- und Rücklauftemperaturen der Wärmeverteilung gesenkt wurden. Öl-Brennwertkessel mit modulierenden Brennern erreichen bei Teillast in der Übergangszeit sehr niedrigere Rücklauf- und Abgastemperaturen und sind daher besonders effektiv.
Um den Nutzungsgrad des Brennwertkessels und die Energieausbeute des Brennstoffes so hoch wie möglich zu halten, ist die Hydraulik der Anlage so auszuführen, dass die Rücklauftemperatur so niedrig wie möglich liegt.
Anlagen mit einem Heizkreis können direkt und ohne Mischer betrieben werden. Bei zwei Heizkreisen, Radiatoren- und Fußbodenheizung, sollte der Niedertemperaturbereich mit einem Mischer unter dem Radiatorkreis geregelt werden.
Die Abgasanlagen für jede Art von Brennwertkessel müssen druckdicht und feuchteunempfindlich sein. In der Regel kann ein bestehender Schornstein, wie bei einem Gas-Brennwertkessel, zu einem Luft-Abgas-System (LAS), z.B. aus Kunststoffrohren, umgerüstet werden.
Der modulierende Öl-Brennwertkessel Giersch-"FCU" ist für die raumluftabhängige und die raumluftunabhängige Betriebsart geeignet. Letztere besitzt bei der Berechnung der Anlagen-Aufwandszahl und des Primärenergieaufwandes nach EnEV Vorteile.
Der "FCU" kann sowohl mit normalem Heizöl EL-Standard und der integrierbaren Neutralisationsbox als auch mit der Qualität EL-schwefelarm, ohne Neutralisation, betrieben werden.
Staatliche Förderprogramme für moderne Öl-Brennwertheizungen
Der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine moderne Öl-Brennwertheizung wird auch über staatliche Förderprogramme vergütet. Mit zehn Prozent der Investitionssumme – einschließlich des Ausbaus der alten Heizung, der Entsorgung und des Umbaus des Schornsteins auf ein Luft-Abgas-System – beteiligt sich beispielsweise die KfW an den Kosten.
Literatur:
[1] BDH-Dialog im Bundestag: Wärmewende mit Effizienztechnologien
[2] Bundesregierung: Energiewende, "Sparen ist unsere größte Energiequelle"
[3] Dipl.-Ing. Rüdiger Rebbe, Dipl.-Ing. Rolf Egger: HeizungsJournal 11/2013, "Noch lange kein altes Eisen – neue Öl-Brennwertkessel erobern den Heizungsmarkt"
[4] EnEV 2014: Die neue Energieeinsparverordnung, www.enev-online.com
[5] IWO: Heizungsmodernisierung spart am Meisten, www.enbausa.de/heizung-warmwasser
[6] Förderung der neuen Heizungsanlage: www.energiesparen-im-haushalt.de