Wärme

BEE plädiert für Energiesteuer mit CO2-Komponente

Donnerstag, 28.09.2017

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) stellte letzte Woche einen Vorschlag für eine CO2-Bepreisung im Wärmemarkt vor.

"Bislang gibt es im Wärmemarkt nicht die richtigen Anreize, moderne Technologien und Erneuerbare Energie einzusetzen, da die Kosten für eine Entsorgung der Emissionen in der Atmosphäre nach wie vor nicht beim Anlagenbetrieb anfallen, sondern stillschweigend vergesellschaftet werden. Derzeit werden sogar wieder mehr Ölheizungen installiert. Dabei werden die gesetzten Emissionsminderungsziele der Bundesregierung nicht erreicht und das Potenzial des Wärmesektors weit unterschätzt", sagt Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie.

Um dem entgegen zu wirken, hat der BEE das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos mit einer Studie beauftragt, um einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten. Im Ergebnis wird die Ergänzung der Energiesteuer um eine CO2-Komponente inklusive eines Rückerstattungsmodells vorgeschlagen. "Dieser Ansatz sorgt für eine fairere Energiewende im Wärmesektor, technologisch und auch sozial", so Röttgen.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion des BEE.
Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
Teilnehmende der Podiumsdiskussion (v.l. Dr. Peter Röttgen, Ulrich Ropertz, Prof. Dr. Gerald Linke, Dr. Patrick Graichen, Ingeborg Esser).

Die Prognos-Studie befasst sich speziell mit Wohngebäuden, also einem Bereich, der nicht in den europäischen Emissionshandel einbezogen ist. Es wird eine vollständige Rückvergütung der zusätzlichen Steuereinnahmen an die Haushalte vorgeschlagen. "Die CO2-Bepreisung soll eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien belohnen. Je mehr Emissionen eingespart werden, desto mehr Geld verbleibt unterm Strich beim Verbraucher", so Röttgen.

Dabei sei es besonders wichtig, dass die Rückverteilung gerecht ist, besonders mit Blick auf einkommensschwächere Haushalte. Die Studienautoren haben dahingehend drei verschiedene Modelle und ihre Auswirkungen untersucht. Demzufolge führt eine Rückerstattung, die sich an einem Haushalt und der Anzahl in ihm lebender Bewohner orientiert, zu der gerechtesten Verteilung. "Durch die Rückerstattung werden viele Haushalte – insbesondere jene mit niedrigen und mittleren Haushaltsnettoeinkommen sowie die meisten Familien – unterm Strich sogar entlastet."

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