Erneuerbare Energien

Die Holzheizung – eine Herzensangelegenheit

Dienstag, 10.09.2019

Im Gespräch mit Rainer Höfer, Vertriebsleiter Deutschland bei Herz Energietechnik.

Holzpellets
Quelle: Michal Křenovský / https://pixabay.com
Laut dem Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) besaßen Holzpellets im Februar 2019 einen Preisvorteil von rund 19 Prozent zu Heizöl.

Die Herz Energietechnik GmbH aus dem burgenländischen Pinkafeld bietet schwerpunktmäßig Hackgut- und Pellet-Brennwertgeräte. Die Pelletkessel von Herz decken die Bandbreite von 4 kW bis 1,5 MW ab. Als Neuheiten stellte der Hersteller auf der ISH 2019 den Hackgut-Brennwertkessel "Firematic Condensation", einen Rauchgaskondensator, sowie einen Elektrofilter für Biomassekessel vor. Im Gespräch mit dem HeizungsJournal berichtet Rainer Höfer, Vertriebsleiter Deutschland bei Herz Energietechnik, über das aktuelle Marktgeschehen.

Wie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) im Februar 2019 berichtete, besitzen Holzpellets aktuell einen Preisvorteil von rund 19 Prozent zu Heizöl. Wie haben Sie angesichts dieser "good news" für den Brennstoff Holz das vergangene Jahr 2018 erlebt?

Bei der Herz Energietechnik, die schwerpunktmäßig Hackgut- und Pellet-Brennwertgeräte anbietet, spürte man in den vergangenen Monaten die immense Auslastung der Handwerker. Der Markt ist deutlich überbeansprucht. Wir hätten weitaus mehr verkaufen können.

Porträtfoto von Rainer Höfer.
Quelle: Herz Energietechnik
"Als Spezialist im Bereich Holzvergaserkessel bis 40 kW sowie Hackgut-Brennwertkessel bis 40 kW und Hackgut-/Pellet-Biomassekessel bis 1,5 MW – und ergänzend dazu die Biomasseanlagen vom Tochterunternehmen Binder Energietechnik bis 20 MW – haben wir eine Alleinstellung im Markt, mit der wir auf einem guten Weg sind", so Rainer Höfer.

Laut BDH-Angaben für den deutschen Heizungsmarkt 2018 werden die alternativen bzw. regenerativen Wärmeerzeugungs-Technologien Holzheizung (Pellet-, Hackgut- und Stückholz-Kessel) und Solarthermie wohl weitere Absatzeinbußen hinnehmen müssen (-9 Prozent bei der Holzheizung und -8 Prozent bei der Solarthermie im Vergleich zu 2017). Welche Schlüsse ziehen Sie aus diesen Trends?

Herz Energietechnik sieht zwar diesen Trend, ist aber bisher nicht von ihm erfasst worden.

Wie schätzen Sie den Pelletheizungsmarkt für 2019 und 2020 ein?

Wenn sich der Stau bei den Förderbewilligungen auflöst und sich die Umsetzung beim Fachhandwerk positiv entwickelt, sehen wir ein weiterhin moderates Wachstum für den Pelletheizungsmarkt.

Der Markt für Pelletheizungen ist das eine. Das andere sind die Marktsegmente Stückholz- und Hackgutkessel. Wie gestaltet sich das Marktgeschehen hier aus Ihrer Sicht? Wie können Sie sich hier im Wettbewerb behaupten?

Als Spezialist im Bereich Holzvergaserkessel bis 40 kW sowie Hackgut-Brennwertkessel bis 40 kW und Hackgut-/Pellet-Biomassekessel bis 1,5 MW – und ergänzend dazu die Biomasseanlagen vom Tochterunternehmen Binder Energietechnik bis 20 MW – haben wir eine Alleinstellung im Markt, mit der wir auf einem guten Weg sind.

Stichwort: Pellet-Brennwertkessel. Wie wird diese Technologie im Rahmen von Neubau- und Sanierungsprojekten angenommen? Wie nimmt das installierende Fachhandwerk die Technik auf?

Die Technologie befindet sich gerade am Beginn ihrer Marktentwicklung. Es zeigt sich aber bei unseren Produkten, dass sowohl Handel als auch Handwerk und Verbraucher immer mehr Inte­resse entwickeln. Vor allem können wir mit unserem Pellet-Brennwertkessel "Pelletstar Condensation" eine sehr gute und lukrative Alternative zu Heizöl bieten.

Pelletkessel
Quelle: Herz Energietechnik
"Die Pellet-Brennwerttechnik befindet sich gerade am Beginn ihrer Marktentwicklung. Es zeigt sich aber bei unseren Produkten, dass sowohl Handel als auch Handwerk und Verbraucher immer mehr Interesse entwickeln", betont Rainer Höfer, Vertriebsleiter Deutschland bei Herz Energietechnik.

Im Herbst vergangenen Jahres hat Herz Energietechnik erstmals einen Hackgut-Brennwertkessel mit den Leistungen 30 und 40 kW vorgestellt. Gibt es schon erste Erfahrungen aus der Praxis?

Der Markt hat diese Geräte sehr gut angenommen, sodass wir die geplanten Kapazitäten direkt ausweiten mussten und Erweiterungen dieses Spektrums in unsere Planungen aufgenommen haben. Die ersten Kessel sind jetzt im Feld und wir erzielen hier Spitzenwerte bei den Abgas-/Feinstaubemissionen und natürlich auch im Wirkungsgrad.

Das kommende Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll ja bekanntlich EnEG, EnEV und EEWärmeG zusammenführen und damit auch den Niedrigstenergie-Standard für Neubauten einführen. Welche Chancen besitzt die Holzheizung bei der Wärmeversorgung von Niedrigstenergiehäusern?

Sie hat hier sehr große Chancen. Vor allem im Fertighausbereich, wo diese Anlagen mit ihrem kleinen Lagerbedarf und ihrer geringen Aufstellfläche eine echte Alternative gegenüber anderen Heizmethoden bieten. Eine weitere Chance für die Pellet-Brennwerttechnik: Diese Kessel benötigen keine Pufferspeicher und sind somit für Neubau-vorhaben sehr attraktiv.

In den vergangenen Jahren haben etliche Hersteller von Pellet-, Stückholz- und Hackgutkesseln ihr Lösungsspek­trum um elektrisch betriebene Wärmepumpen erweitert. Welche Meinung haben Sie zu dieser Marktentwicklung? Wie gehen Sie mit der aktuell wachsenden Bedeutung des Energieträgers Strom im Heizungsmarkt um?

Auch wir haben seit einiger Zeit technisch hoch entwickelte Wärmepumpen aus eigener Entwicklung im Programm, sehen unsere Schwerpunkte aber weiter in der Biomasseheiztechnik.

Die Grafik beschreibt den Anschluss eines
Quelle: Herz Energietechnik
Herz stellte zur ISH 2019 den "ECOcond"-Rauchgaskondensator vor: Er basiert auf dem Wärmeübertragerprinzip des Pellet-Brennwertkessels "Pelletstar Condensation". Dabei handelt es sich um einen einzügigen Zusatzwärmeübertrager aus Edelstahl, der auf das Rauchrohr des Kessels angeschlossen werden kann. Der "ECOcond"-Rauchgaskondensator sei nicht nur für Herz-Pelletkessel, sondern auch für Kessel anderer Hersteller geeignet.

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