Wärme

(K)ein Feriendorf

Heiz- und Betriebskosten von Anfang an im Blick

Freitag, 01.04.2022

Auf jeden Fall nachhaltig und ressourcenschonend – die Präferenzen im Neubau haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verschoben.

Das Bild zeigt eine Landschaft mit Wohnsiedlung.
Quelle: Vaillant
Eine Ferienhaussiedlung? Ein gehobenes Neubaugebiet? Auf jeden Fall: Ein fantastischer Blick auf den Diemelsee.

In einem neu entwickelten Quartier am Diemelsee (Sauerland) wird das besonders deutlich. Denn dort kann man kaum noch unterscheiden, ob es sich um eine Ferienhaussiedlung oder ein typisches Neubaugebiet mit Dauerwohnsitzen handelt.

Das Niveau, auf dem gebaut – und gelebt – wird, spricht dabei eher für Letzteres, denn die massiv erstellten Neubauten werden beispielsweise per Luft/Wasser-Wärmepumpe, und zusätzlich teilweise mittels Photovoltaik (PV), mit Wärme und Strom versorgt.

„Wohnen, wo andere Urlaub machen“, ist einer der typischen Werbesprüche, mit denen von Landflucht geplagte Kommunen außerhalb der Metropolen gerne um neue Mitbürger werben. Wenn das Ganze aber komplett umgekehrt funktioniert, wenn die Zugezogenen von sich aus sagen „Wir sind hier wie im Urlaub; leben aber wie früher Zuhause, nur viel besser!“ – dann muss das gute Gründe haben. Und die hat es auch, in dem Neubaugebiet in Heringhausen am Diemelsee im Sauerland. Denn während andernorts Feriensiedlungen in Schnellbauweise und Einfachstqualität entstehen, haben die Kommune und die Robeo GmbH als Investor hier eine hoch interessante Mischform aus Feriensiedlung und Wohnquartier mit hoher Aufenthaltsqualität realisiert, die gerade unter dem Gesichtspunkt ressourcenschonender Landschaftsentwicklung Vorbildcharakter bekommt.

Oberhalb des Dorfes entstanden 71 Einfamilien- und drei Mehrfamilienhäuser à sechs Wohneinheiten, die entgegen der Ursprungskonzeption auf Antrag auch als vollwertiger Dauerwohnsitz genutzt werden können. Und zwar weil sie aufgrund der detailliert abgestimmten Kombination aus Baukörper und Anlagentechnik problemlos die baurechtlichen Anforderungen an ein Wohnhaus erfüllen, aufgrund der Architektur und der Lage mit unverbaubarer Fernsicht über den Diemelsee aber gleichzeitig auf Anhieb „Urlaubs-Wohlfühl-Flair“ vermitteln.

Der Gedanke hinter diesem Konzept: Den Kaufinteressenten ein Höchstmaß an Lebensqualität zu bieten – bei gleichzeitig möglichst geringen Verpflichtungen, die sonst üblicherweise mit Wohneigentum verbunden sind. „Ganz gezielt haben wir dafür auf kleinen Grundstücken Objekte mit wenig Unterhaltungsaufwand entwickelt, die außerdem nur geringe Nebenkosten verursachen“, so die drei Investoren Ulli Rohn, Thorsten Bender und Raimonds Rudis. Dass die Gruppe damit den Zeitgeist auf den Punkt getroffen hat, bestätigte die Vermarktung des 25 Millionen Euro schweren Projektes. Denn binnen 14 Monaten waren alle Objekte verkauft, ungefähr ein Drittel davon als Dauerwohnsitz.

Das Bild zeigt ein Vaillant Wohnhaus.
Quelle: Robeo
Die Macher hinter dem Vorzeigeprojekt am Diemelsee (v.li., stehend): die Investoren Ulli Rohn, Thorsten Bender und Raimonds Rudis mit Architekt Ruud Vink.

Gebäudehülle und Anlagentechnik genau abgestimmt

Die freistehenden Einfamilienhäuser, zumeist eingeschossig an den Hang gebaut, haben dabei eine Wohnfläche zwischen 89 und 105 m². Die Gebäudehülle ist konventionell einschalig aus 36,5er-„Poroton“-Steinen gemauert. Damit waren die Grundvoraussetzungen für den Energiestandard „Effizienzhaus 55“ geschaffen, einen im Ver-gleich zum Referenzgebäude gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) etwa halbierten Primärenergiebedarf. Und den deckten die Investoren dann wiederum im Sinne geringer Betriebs- und damit Folgekosten für die künftigen Eigentümer ebenso effektiv über den durchgängigen Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen ab.

Mit 5,5 kW liefern die Monoblock-Anlagen „aroTHERM plus“ nicht nur mehr als genug Leistung für die Wärme- und Brauchwarmwasserbereitung, sondern sie zeichnen sich außerdem durch sehr niedrige Betriebsgeräusche aus. „Das ist gerade in Wohn- und Ferienanlagen ein entscheidendes Kriterium“, so die Erfahrung von Andreas Schwendich, der als Heizungsbauer beim ausführenden SHK-Fachhandwerksunternehmen Hermann Schulten GmbH (Nordhorn) die Anlagen am Diemelsee installiert hat. „Denn gerade in einer derart ruhigen Umgebung stören ja selbst sonst kaum hörbare Laufgeräusche die Nachbarn. Durch die Vaillant-Wärmepumpen mit lediglich 46 dB(A) im Nachtmodus ist dieses Risiko aber von Anfang an ausgeräumt.“

Hinzu kommen als weitere Argumente für die installierte Heiztechnik der geringe Platzbedarf, den diese Anlagen über den kompakten „uniTOWER“ mit Warmwasserspeicher im Haustechnikraum beanspruchen, sowie die Möglichkeit, die Wärmepumpen leistungsmäßig nach oben zu skalieren, so Rudis: „Dadurch konnten wir auch die drei Mehrfamilienhäuser mit dieser Technik, aber eben jeweils 12 kW Leistung, ausrüsten.“

So oder so nutzen die Eigentümer oder Feriengäste dadurch jetzt zu zwei Drittel erneuerbare Umweltwärme zum Heizen und für die Brauchwarmwasserbereitung. Ein gerade in diesem landschaftlichen Umfeld wichtiges ökologisches Argument in der Vermarktung. Dies gilt umso mehr, als viele der Eigentümer ihre Objekte zusätzlich mit PV-Anlagen von Vaillant ausgerüstet haben. Diese können den Betriebsstrom für die Luft/Wasser-Wärmepumpen direkt liefern und machen – vor allem in Verbindung mit einem Batteriespeicher – die Häuser dadurch nahezu komplett unabhängig von steigenden Energiepreisen der Versorger.

Das Bild zeigt einen Haustechnikraum.
Quelle: Vaillant
Platzsparende, skalierbare Heiztechnik: Blick in den Haustechnikraum eines der Mehrfamilienhäuser mit Robeo-Baustellenleiter Tobias Aasmann (li.) und Andreas Schwendich vom ausführenden Installationsunternehmen Hermann Schulten.

Erweiterbare Systemtechnik aus einer Hand

„Für uns als Investoren hat sich dieser nachhaltige Systemverbund ausgezahlt, weil wir dadurch bis hin zur Inbetriebnahme nur einen Ansprechpartner für die komplette Wärmetechnik in allen Objekten hatten“, freut sich Rudis, der als Inhaber der Hermann Schulten GmbH auch die Haustechnik realisiert hat. „Vor allem, weil zwar in den 71 Einfamilienhäusern die Technik nahezu identisch ist. In den nur temporär genutzten Mehrfamilienhäusern mit jeweils sechs Ferienwohnungen mussten wir aber die Betriebsbedingungen im Sinne der Gäste deutlich differenzierter betrachten.“

Ein wichtiges Stichwort waren hier beispielsweise die Spitzenlasten beim Brauchwarmwasserbedarf: Der Tagesablauf von Feriengästen an einem ausgewiesenen Badesee ist in etwa ähnlich, so dass speziell am frühen Abend erfahrungsgemäß ein deutlich höherer Bedarf an Warmwasser für das Duschen ansteht. In den Mehrfamilienhäusern der Wohnanlage am Diemelsee wurde deswegen auch ergänzend zu den Wärmepumpen je ein Elektro-Wandheizgerät „eloBLOCK“ mit nochmals 12 kW Heizleistung installiert. SHK-Fachhandwerker Schwendich: „Die hier eingebauten Luft/Wasser-Wärmepumpen liefern zwar durch die hohe Vorlauftemperatur schon einen überdurchschnittlichen Warmwasserkomfort. Mit den bedarfsgerecht zuschaltenden Heizgeräten sind wir aber auf der sicheren Seite, ohne die Energiekosten übermäßig in die Höhe zu treiben. Zudem können wir die Zusatzheizer nutzen, um den Erhalt der Trinkwassergüte mit den für Trinkwarmwasser geforderten Systemtemperaturen von 60/55 °C zu unterstützen.“

Komplettiert wird dieses Effizienz- und Hygienepaket deswegen auch durch den Multifunktionsspeicher „allSTOR“ mit angeflanschter Frischwasserstation. So steht immer genügend Wärme im Speicher zur Verfügung, um schnell und bedarfsgerecht Brauchwarmwasser zu erzeugen.

Die Bedeutung, die das SHK-Fachhandwerksunternehmen Hermann Schulten der Absicherung der Trinkwassergüte in diesen Objekten schon bei der Anlagenkonzeption beigemessen hat, wird aber auch noch an anderen Details deutlich. So ist die Leitungsdimensionierung beispielsweise bewusst sehr schlank gehalten, um das Volumen der Trinkwasseranlage zu verringern: „Das unterstützt den regelmäßigen Wasseraustausch, verhindert also gesundheitlich bedenkliche Stagnation“, beschreibt Rudis den Hintergrund. Außerdem seien alle Rohrleitungen durchgeschliffen und das Komplettsystem wird einmal wöchentlich auf über 60 °C aufgeheizt, um eine Legionellenvermehrung auszuschließen: „In der Vermarktung haben sich diese Details aber direkt ausgezahlt, denn bei den Interessenten für die Objekte handelt es sich überwiegend um eine kauferfahrene Klientel. Für die war die wunderschöne Lage hier am Diemelsee zwar die Initialzündung, sich mit dem Hauskauf überhaupt auseinander zu setzen. Im Ergebnis musste aber immer das Gesamtpaket stimmen – und da spielt die Qualität mittlerweile eine genauso große Rolle wie der Preis oder die weichen Standortfaktoren.“

Galerie

  • Eine Ferienhaussiedlung? Ein gehobenes Neubaugebiet? Auf jeden Fall: Ein fantastischer Blick auf den Diemelsee.
  • Die Macher hinter dem Vorzeigeprojekt am Diemelsee (v.li., stehend): die Investoren Ulli Rohn, Thorsten Bender und Raimonds Rudis mit Architekt Ruud Vink.
  • Platzsparende, skalierbare Heiztechnik: Blick in den Haustechnikraum eines der Mehrfamilienhäuser mit Robeo-Baustellenleiter Tobias Aasmann (li.) und Andreas Schwendich vom ausführenden Installationsunternehmen Hermann Schulten.
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